Freie Waldorfschule in Dalheim Einschulung bei den „Waldorfs“

Dalheim · In Wegberg-Dalheim befindet sich die Freie Waldorfschule des Kreises Heinsberg. Rund 200 Schüler begrüßten die 22 Erstklässler, die am Montag in ihr Schulleben starteten. Was die Einrichtung besonders macht.

 Begleitet von Paten aus der 8. Klasse gingen die 22 neuen Erstklässer der Waldorfschule durch den Blumenbogen – ein symbolischer Schritt in das Schulleben. Begrüßt wurden die Kinder von Klassenlehrerin Sarah Grone.

Begleitet von Paten aus der 8. Klasse gingen die 22 neuen Erstklässer der Waldorfschule durch den Blumenbogen – ein symbolischer Schritt in das Schulleben. Begrüßt wurden die Kinder von Klassenlehrerin Sarah Grone.

Foto: Armin Jackels

Am Montag, den 15. August um 9:30 Uhr fand die Einschulung bei den „Waldorfs“ statt, wie sie sich selber liebevoll nennen. Das war und ist wie in jeder anderen Schule ein ganz besonderer Tag für die Erstklässler und ihre Eltern. Die Freie Waldorfschule Kreis Heinsberg liegt in Dalheim, mitten im Grünen. Sie verfügt über ein weites Einzugsgebiet. Der Schülertransport erfolgt durch drei eigene Schulbusse. Die Schule führt derzeit 200 Schüler in den Klassen 1 bis 11 mit einer maximalen Klassenstärke von 24 Schülern pro Klasse. Ein Ausbau mit den Klassen 12 und 13 als Berufskolleg ist vorgesehen.

Das Team der Freien Waldorfschule Kreis Heinsberg besteht aktuell aus 14 Lehrerinnen und Lehrern, die den gesamten Fächerkanon abdecken. Sie werden unterstützt durch eine Sekretärin, den Hausmeister, einen Geschäftsführer und vier Damen in der Nachmittagsbetreuung. „Wir pflegen die kollegiale Selbstverwaltung und beraten uns wöchentlich in der Lehrerkonferenz. Entscheidungen werden hier möglichst einvernehmlich nach dem Abstimmungsprinzip getroffen“, erklärt Alexandra Schmidt. Sie ist als Lehrerin für die Kommunikation der Schule nach Außen verantwortlich. „Der Umgang in unserer kleinen Schulgemeinschaft ist familiär“ ergänzt sie.

Diese familiäre Atmosphäre konnte man am Einschulungstag erleben. Er steht für den Umgang von Schülern, Eltern und Lehrern miteinander. „Und die intensive Beziehung, die man zu den Schülerinnen und Schülern durch das tägliche Zusammensein aufbaut, ist das i-Tüpfelchen. Da wird man auch mal schnell zur Mama oder Oma“, schildert Nadja Fürtjes, die Klassenlehrerin der 2. Klasse ist.

Zu Beginn der Einschulungsfeier herrschte reges Leben auf dem Schulhof und neben den Erstklässlern und ihren Eltern liefen alle Kinder der Schule fröhlich und ein wenig aufgeregt über den Schulhof oder saßen auf den umliegenden Bänken oder der Galerie an den Klassenzugängen und unterhielten sich angeregt. In der Mitte des Schulhofs vor den Stühlen und Bänken der Eltern und Erstklässler war ein großer Blumenbogen aufgebaut.

Pünktlich um 9:30 Uhr wurde mit einem fröhlichen Lied gestartet und danach wurden die Eltern und Erstklässler von ihrer neuen Klassenlehrerin Sarah Grone begrüßt, die vor einer Schar von Kindern aus der 6. Klasse mit den unterschiedlichsten Tiermasken stand. „Unsere Kinder werden jetzt die Geschichte vom Löwen aufführen, der nicht schreiben konnte“, verkündete sie. Die Geschichte beginnt damit, dass der Löwe seiner angebeteten Freundin der Löwin einen Brief schreiben wollte. Da er nicht schreiben konnte, suchte er Unterstützung bei Affe, Nilpferd, Mistkäfer, Giraffe und anderen Tieren, die ihm einen Brief schrieben, den er natürlich nicht lesen konnte. Also ging er zum nächsten Tier, um sich den Brief vorlesen zu lassen. Doch jedes Mal war er mit dem Inhalt nicht zufrieden und zerriss den Brief.“ Die Quintessenz der Geschichte war, dass der Löwe am Ende Schreiben lernen wollte, um seiner angebeteten Löwin selber einen Brief schreiben zu können.

Nach der Aufführung wurden die Akteure der 6. Klasse mit einem kräftigen Applaus verabschiedet. Jetzt wurde es für die Erstklässler ernst, die das Geschehen bisher nur von ihren Sitzplätzen aufmerksam und gespannt verfolgt hatten. Jedes einzelne Schulkind wurde von der neuen Klassenlehrerin Sarah Grone aufgerufen und dann von einem Paten aus der 8. Klasse durch den Blumenbogen geführt. Dort bekam jedes Kind von ihr eine Sonnenblume übereicht. Der symbolische Eintritt in das Schulleben bei den „Waldorfs“ war vollzogen.

Stolz stellten sich die Schulneulinge mit ihrer Sonnenblume in der Hand neben dem Blumenbogen auf, bis auch der letzte der 22 Erstklässler den Bogen durchschritten hatte. Nach dem obligatorischen Foto ging es dann begleitet von den Eltern in den Klassenraum.

Während die Erstklässler ihre erste Schulstunde im neuen Klassenzimmer verbrachten, hatten die Familien die Möglichkeit sich bei Kaffee und Kuchen in der Mensa und auf dem Schulhof auszutauschen.

So läuft die Einschulung in der Freien Waldorfschule im Kreis Heinsberg. Wenn die Kinder dann am Ende ihrer Schulzeit die Schule wieder verlassen, werden sie in umgekehrter Richtung wieder symbolisch durch den Blumenbogen in das Leben außerhalb und nach der Schulzeit geführt.

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