FÖJ beim Bauhof Wegberg Über den Freiwilligendienst ins Berufsleben

Wegberg · Straßenbaukolonne, Tischler, Elektriker: Die Tätigkeit während eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) beim Bauhof der Stadt Wegberg bietet für junge Leute viel Abwechslung. Simon Scheeres hat das FÖJ beendet und blickt zurück. Die Mühlenstadt hat noch zwei Stellen frei.

 FÖJler Simon Scheeres (links) hat mit Vorarbeiter Matthias Claßen auf dem Friedhof in Wegberg eine Staudenfläche neu angelegt.

FÖJler Simon Scheeres (links) hat mit Vorarbeiter Matthias Claßen auf dem Friedhof in Wegberg eine Staudenfläche neu angelegt.

Foto: Stadt Wegberg

Der Baubetriebshof der Stadt Wegberg bietet zwei Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) an. Es richtet sich an alle jungen Leute unter 27 Jahren, die das FÖJ zur beruflichen Orientierung oder zur Überbrückung zwischen Schule, Ausbildung oder Studium nutzen möchten. „Das FÖJ bietet einen idealen Einstieg in das Berufsleben“, ist sich der technische Leiter des Baubetriebshofs, Ingmar Pape, sicher. Man lerne einen strukturierten Arbeitsalltag sowie handwerkliche, mit körperlicher Arbeit verbundene Berufe kennen. „Hier sind Interessenten ohne Schulabschluss genauso willkommen wie Abiturienten“.

Die Aufgaben und Einsatzbereiche beim Bauhof sind vielfältig: „Beim FÖJ stehen natürlich hauptsächlich ‚grüne Themen‘ im Vordergrund – bei uns beispielsweise im gärtnerischen Bereich oder der Baumpflege. Aber die Teilnehmenden dürfen hier in alle Bereiche hereinschnuppern und die verschiedenen Tätigkeiten kennenlernen: Bei der Straßenbaukolonne, in der Werkstatt beim Tischler oder beim Elektriker“, sagt Ingmar Pape.

Das FÖJ beim Baubetriebshof beginnt am 1. August 2020 und endet am 31. Juli 2021. Bis Dezember ist ein späterer Einstieg noch möglich, jeweils zu Beginn eines Monats. Die Freiwilligen arbeiten in Vollzeit während der normalen Arbeitszeiten mit. Inkludiert sind 26 Tage Urlaub und ein Taschengeld in Höhe von 300 Euro. Vom Baubetriebshof werden sie zudem mit Sicherheits- und Schutzkleidung ausgestattet, die die Freiwilligen im Anschluss an das Jahr behalten dürfen. Bestandteil des FÖJ sind fünf einwöchige Seminare, die vom Träger des Freiwilligendienstes, dem LVR, organisiert werden. Behandelt werden verschiedene ökologische und naturschutzbezogene Themen. Die Freiwilligen sind in Jugendbildungsstätten oder Selbstversorgerhäusern untergebracht, die Fahrtkosten übernimmt der LVR.

Unterstützung und Ansprechpartner stehen von dort ebenso zur Seite: „Während der gesamten Zeit gibt es eine Art Dreiecksvertrag zwischen dem LVR, dem Freiwilligen und der Einsatzstelle“, erklärt Pape. „Wir konnten bereits einige Freiwillige, die bei uns das FÖJ absolviert haben, hinterher in Ausbildungsverhältnisse vermitteln. Hier spielt der Kontakt zu Betrieben, mit denen wir zusammenarbeiten, eine große Rolle. Aber in dieser Hinsicht ist ebenfalls Eigeninitiative gefragt“, betont Pape. Für Vorstellungsgespräche oder Probearbeiten werden die Teilnehmer freigestellt. Zudem hat Pape festgestellt, dass der Freiwilligendienst die Persönlichkeitsentwicklung fördert: „Wenn jemand durch den Dienst feststellt, welche Tätigkeiten ihm persönlich liegen, stärkt dies das Selbstbewusstsein“.

Simon Scheeres hat am Mittwoch sein FÖJ beim Baubetriebshof beendet und wird nun eine Lehre beginnen: „Nach der Schule hatte ich durch das FÖJ die Möglichkeit, meine ersten Arbeitserfahrungen mit handwerklichen Tätigkeiten zu sammeln. Ich bin immer gut gelaunt und mit einem positiven Mindset zur Arbeit hier gekommen, da ich sehr herzlich hier empfangen wurde und helfend zur Hand gehen konnte“. Sein Vorarbeiter Matthias Claßen ergänzt: „Die Entwicklung der jungen Leute über das Jahr hinweg zu sehen, wie sie aufgehen und wie selbstständig sie arbeiten, das freut mich immer zu sehen“.

Die Seminare boten für Scheeres eine Möglichkeit, sich weiterführend mit ökologischen und landwirtschaftlichen Themen auseinanderzusetzen, darunter Nachhaltigkeit, Müll und Wasserverbrauch. „Die Themen haben wir selbst vorbereitet und mitgestaltet, dadurch ist eine Gruppe von fremden jungen Menschen zusammengewachsen und zu einer Einheit geworden“, berichtet er.

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