Wegberg Feuerwache mit vielen Mängeln

Wegberg · Seit 1978 ist die Feuerwache Wegberg in Betrieb. Technik und Platzverhältnisse sind nicht mehr zeitgemäß. Ein Neubau wird geprüft.

 Diese Perspektive zeigt die beengten Platzverhältnisse in der Feuerwache an der Venloer Straße in Wegberg. Bei einem Einsatz, müssen sich die Wehrleute direkt neben den Fahrzeugen, die zum Teil hintereinander stehen, umziehen. Das kann während der Einsatzhektik zu gefährlichen Situationen führen.

Diese Perspektive zeigt die beengten Platzverhältnisse in der Feuerwache an der Venloer Straße in Wegberg. Bei einem Einsatz, müssen sich die Wehrleute direkt neben den Fahrzeugen, die zum Teil hintereinander stehen, umziehen. Das kann während der Einsatzhektik zu gefährlichen Situationen führen.

Foto: Jürgen Laaser

Wenn der Melder Alarm schlägt, wird es eng in der Feuerwache an der Venloer Straße in Wegberg. Während die ersten Feuerwehrfahrzeuge schon mit Blaulicht und Martinshorn aus der Halle rollen, ziehen sich nur wenige Meter davon entfernt an der Seite der Fahrzeughalle noch einige Feuerwehrleute hektisch um. "Das ist beim Ausrücken wirklich gefährlich", sagt Feuerwehrsprecher Frank Heinen und weist darauf hin, wie eng die Fahrzeuge an den Spinden der Wehrleute vorbeirollen.

Als die Feuerwache an der Venloer Straße im Gebäude des früheren Bauhofs am 21. Oktober 1978 in Betrieb genommen wurde, galt sie als die Modernste des Kreises Heinsberg: In frischen Farben, dominiert von Feuerwehrrot, präsentierte sich die 770 Quadratmeter große Fahrzeughalle damals mit den entsprechenden Nebenräumen, bei denen man an alles gedacht hatte, von den sanitären Anlagen bis zum Atemschutzraum, von der Kleiderkammer bis zur Prüfstelle für die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrleute, von der Werkstatt mit Schlauchraum bis zum Schulungsraum, von der Autoreparaturgrube bis zur Galerie mit historischen Löschgeräten und vorgelagert die Meldezentrale als Herzstück der Feuerwache. Mittlerweile ist die ehemals modernste Feuerwache des Kreises Heinsberg allerdings schwer in die Jahre gekommen. Die Platzverhältnisse sind extrem beengt, deshalb ist nicht nur das Umziehen in der Fahrzeughalle für die Wehrleute ein Problem, auch die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung, die sicherstellen soll, dass im Einsatz gebrauchte Geräte nicht mit geprüften und bereits gereinigten Ausrüstungsgegenständen zusammen gelagert werden, ist aufgrund der Platznot nicht möglich. Stellvertretender Feuerwehrchef Ralf Jacobs erläutert dies gegenüber unserer Redaktion bei einem Rundgang durch die Wache. Die Funkzentrale und die angrenzende kleine Kochecke mit schmaler Sitzgelegenheit versprüht den Charme der frühen 1980er Jahre. Die Schlafgelegenheiten für die Feuerwehrleute sind alles andere als optimal. Weil zu wenig Platz ist, wird das Bett in der Ecke tagsüber hochgeklappt. Außerdem gibt es in der Feuerwache an der Venloer Straße keine abgetrennten Sanitärräume für die Frauen aus dem Löschzug I. Sogar Mängel beim Brandschutz sollen in der Feuerwache an der Venloer Straße ein Thema sein.

Aufgrund der offensichtlichen Mängel und der beengten Raumverhältnisse wird zurzeit hinter verschlossenen Türen der Neubau einer Feuerwache geprüft. Favorisierter Standort ist dabei die Fläche zwischen der neuen Rettungswache an der Maaseiker Straße und dem Grenzlandring. Experten halten diesen Standort für ideal, weil die Feuerwehrfahrzeuge im Notfall von dort aus sowohl schnell in der Innenstadt als auch über den Grenzlandring schnell in den einzelnen Ortsteilen wären. Angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Wegberg dürfte um den Bau der neuen Feuerwache, für den Kosten in Höhe von drei bis sieben Millionen Euro im Gespräch sind, hart gerungen werden. Bürgermeister Michael Stock hat einen Arbeitskreis mit dem Titel "Feuerwehr-Investitionen" ins Leben gerufen, der sich bereits mit dem möglichen Neubau der Feuerwache Wegberg sowie den Um- und Erweiterungsbauten an den Gerätehäusern in Klinkum und Moorshoven beschäftigt. "Das wird hinsichtlich der finanziellen Lage der Stadt Wegberg sicherlich kein leichtes Vorhaben", sagt Stadtbrandinspektor Dietmar Gisbertz, "gleichwohl müssen alle drei Projekte vorbehaltlos geprüft und auch umgesetzt werden, um den notwendigen Leistungsstandard einer modernen Feuerwehr zu gewährleisten." Der Arbeitskreis besteht aus Mitgliedern der Verwaltung, des Rates und der Führung der Feuerwehr. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises findet in der Feuerwache statt. Dann sollen die weitere Vorgehensweise abgesprochen und Prioritäten gesetzt werden. "Die bisherigen Treffen waren nach meinem Empfinden sehr zielführend", sagt Technischer Beigeordneter Rudolf Fabry.

(RP)
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