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Wegberg Faszinierende Welt der Modelleisenbahn

Wegberg · Seit über einem Vierteljahrhundert existiert an der Kastanienschule Rath-Anhoven eine Eisenbahn-AG unter der Leitung des früheren Schulleiters Fritz Wendt. Jetzt präsentierten die AG-Mitglieder ihre beeindruckende Modellwelt.

 Bennet (l.) und Terence (beide 10) prüfen eine Lokomotive, die auf der inzwischen mehr als 50 Meter langen Modelleisenbahn in Rath-Anhoven ihre Runden dreht. Der Aufbau der Anlage dauert mehr als eine Woche.

Bennet (l.) und Terence (beide 10) prüfen eine Lokomotive, die auf der inzwischen mehr als 50 Meter langen Modelleisenbahn in Rath-Anhoven ihre Runden dreht. Der Aufbau der Anlage dauert mehr als eine Woche.

Foto: Jürgen Laaser

Eine bessere Versorgung mit Öffentlichem Personen- wie auch Güterverkehr als Rath-Anhoven dürfte in der Region keine andere Siedlung haben. Zumindest wenn man die Versorgung mit Modelleisenbahnanlagen im Verhältnis zur Einwohnerzahl bewertet. Denn seit 26 Jahren hat die "Kastanien-(Grund)Schule" eine "Eisenbahn-Arbeitsgemeinschaft", die der damalige Schulleiter Fritz Wendt 1990 ins Leben rief - und die er heute als 80-jähriger Pensionär immer noch führt. Am Wochenende präsentierte die AG ihre beeindruckende Anlage im Schulgebäude.

Um den Nachwuchs zu Pflege der Anlage muss sich die Schule keine Gedanken machen, das Interesse an der AG ist auch im Zeitalter der Smartphones und Tablets ungebrochen groß - es können nur sechs Kinder angenommen werden, die Bewerberliste ist wesentlich größer, zunehmend darunter auch Mädchen. Und Fritz Wendt hat dazu eine Beobachtung gemacht: "Die Mädchen interessieren sich mehr für den Landschafts- und Siedlungsaufbau, die Jungen mehr für die Technik." 1952 bekam der Dortmunder Fritz Wendt seine erste Modelleisenbahn - bis dahin war das aus finanziellen Gründen als Folge des Zweiten Weltkriegs nicht drin, er war damals bereits 16 Jahre alt.

Die seit Frühjahr amtierende Schulleiterin Ruth Jansen hat den Wert der außergewöhnlichen AG sofort erkannt: "Das fördert neben technischem Verständnis das Gemeinschaftsgefühl." Und das wird auch daran sichtbar, dass sich zur jährlichen Ausstellung und Demonstration der Modellbahnen ehemalige Schüler engagieren, sie machen Aufsicht und erläutern die Funktionen der inzwischen mehr als 50 Meter langen Anlage. Und helfen beim Aufbau, der gut eine Woche intensiver Arbeit erfordert. Für die Schulleiterin auch eine Erfahrung, wie Landschaften, Orte, Bahnhöfe, Berge und Tunnel auf dem Flur im Obergeschoss entstehen. Froh sind die Leiterin der "Kastanienschule" und ihr Vorgänger darüber, dass auch während der Aufbauphase keine Beschädigungen oder gar Zerstörungen an der Anlage vorgenommen werden, offenbar werden Werte vermittelt.

Zum zweiten Mal dabei Hans-Georg Schmidt aus Arsbeck, der eine sogenannte Gartenbahn beisteuert, die mit einem Verhältnis 1 : 22,5 besonders groß ist und tatsächlich im Außengelände betrieben werden kann, da alle Elektroanlagen, vor allem die Loks, gegen Feuchtigkeit etc. gesichert sind. Seine Loks und Wagen, teils historisch, sind alle echten Vorbildern maßstabgetreu nachgebaut.

Dass das Modelleisenbahn-Hobby jung hält, dafür ist der Pensionär ein beredtes Beispiel, wenn seine blauen Augen lachend über den Anlagen blitzen und Schüler wie Paul und Jason am Übungsmodell sofort reagieren, wenn Fritz Wendt Autorität beweist.

(isp)
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