Niederrhein Tourismus GmbH informiert in Wegberg Fahrradverleih als touristischer Anreiz

Wegberg · In einem Treffen konkretisierten Gastronomen, die Prokuristin der Niederrhein Tourismus GmbH und Stadtvertreter touristische Ansätze.

 Radeln ist für die einen ein Freizeitvergnügen, für die anderen ein wichtiges Geschäft.

Radeln ist für die einen ein Freizeitvergnügen, für die anderen ein wichtiges Geschäft.

Foto: Niederrhein Tourismus

Es ist eine Kooperation, die relativ jung ist und sich weiter entwickeln wird: Bürgermeister Michael Stock verwies in seiner Begrüßung beim Treffen in der Wegberger Mühle darauf, dass auf Initiative der Stadt Wegberg der Kreis Heinsberg im Jahr 2018 Mitglied der Niederrhein Tourismus GmbH geworden ist. „Eigentliches Ziel war, etwas für die Leute im Norden zu tun“, sagte er. Der Kreis Heinsberg gehört damit zu den Gesellschafterkreisen Kleve, Viersen und Wesel. Die Stadt Wegberg hatte an diesem Abend interessierte Gastronomen unter dem Titel „Stärkung des Tourismus in unserer Stadt“ eingeladen. Dabei stellte das Thema Fahrradverleih einen wichtigen Punkt dar.

 Aus seiner Enttäuschung darüber, dass von rund 100 Wegberger Betrieben, die etwas mit Tourismus zu tun haben, lediglich einige gekommen waren, machte Stock keinen Hehl. Für diese gab es jedoch viele Anregungen zur Stärkung touristischer Ansätze und zusätzliche Ideen.

Gegründet 2004 ist der Niederrhein Tourismus Dach für alles, was mit Tourismus zu tun hat und er arbeitet mit den Städten, Gemeinden und Leistungsanbietern der Tourismusbranche eng zusammen. „Wir haben die Aufgabe, Menschen aus dem Ruhrgebiet an den Niederrhein zu holen“, beschrieb Prokuristin Nina Jörgens die Ausrichtung. Entsprechend seien sie stark im Ruhrgebiet, Rheinland und Bergischen Land vertreten. Die jährliche Teilnahme an zahlreichen Messen mit insgesamt rund zwei Millionen Besuchern stellt ein wichtiges Mittel überregionaler Kommunikation dar. Der Tourismus Niederrhein bietet darüber hinaus Gastronomen und touristischen Informationsstellen die Nutzung des flexiblen Fahrradverleihsystems „NiederrheinRad“ an, das über einen Pool von 900 Fahrrädern und 30 Pedelecs verfügt. Er steht im Kreis Heinsberg damit noch am Anfang, wobei es in Wassenberg bereits eine Station am Naturparktor gibt.

Darüber können Interessierte Räder leihen und sie nach Wunsch auch an einem anderen Ort zurückgeben. „Es gibt mit einem Ansprechpartner eine zentrale Logistik und ein zentrales Marketing, alle Stationen haben Zugriff auf den Fahrradpool und es wird per E-Mail einen Tag oder zwei Tage vorher gebucht“, zählte Nina Jörgens die Merkmale auf. Die Saison fängt am 1. April an und dann werden die Räder ausgeliefert. Gastronomen, die eine Station betreiben, bezahlen einen jährlichen Pauschalpreis für einzelne dauerhaft vor Ort stehende Räder und den Reparaturservice. Bei größeren Gruppen werden zusätzliche Drahtesel geliefert. Mit den Einnahmen aus dem Verleih deckt der Anbieter wiederum die Kosten. „Wir suchen noch Stationsplätze“, betonte die Prokuristin. Zudem wies sie darauf hin, dass auch Radbegleiter, die auf Touren mitfahren und etwas erzählen, zunehmend ein Thema werden.

 Auf die Frage eines Tüschenbroicher Gastronoms nach dem zeitlichen Aufwand des Verleihs schilderte Nina Jörgens Einzelheiten. So müssen der Schlüssel und das passend eingestellte Rad übergeben werden. Dabei sind die Fahrer über den Mietvertrag versichert und der Verleiher kann nicht haftbar gemacht werden. Eine Gastwirtin berichtete in dem Zug, dass bei ihr in Schwaam der Verleih mit eigenen, inzwischen veralteten Rädern sehr gut gelaufen war. Spontan- und Übernachtungsgäste auch aus Düsseldorf und dem Ruhrgebiet hätten sie gerne in der hiesigen, flachen Region genutzt. Beide zeigten Interesse daran, bei sich Stationen einzurichten. Ergänzend wies Nina Jörgens darauf hin, dass es auch die Möglichkeit gibt, dass am Wochenende die Betriebe und unter der Woche die Kommunen eine Station betreiben.

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