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Evangelische Kirche Wegberg Gemeindezentrum wird zeitweise zur Impfstation

Wegberg · Im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche in Wegberg konnten sich am Sonntag alle Personen ab zwölf Jahren ohne Termin impfen lassen. Die Aktion fand in Kooperation mit dem Neurologen Hermann-Joseph Halim und seinen beiden Söhnen aus Nettetal statt.

 Dr. Maximilian Halim impft Anja Gerards aus Ratheim im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche in Wegberg.

Dr. Maximilian Halim impft Anja Gerards aus Ratheim im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche in Wegberg.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Langes Anstehen in der Warteschlange bleibt Anja Gerards an diesem Tag erspart. Die gelernte Bäckereifachverkäuferin hat sich an diesem stürmischen, verregneten Sonntag auf den Weg ins evangelische Gemeindezentrum gemacht, um den zweiten Pieks zu erhalten. Sie gibt zu, lange gezögert zu haben. Weil sie unsicher war. „Ich bin auf keinen Fall Impfgegnerin“, erklärt die 42-jährige Ratheimerin, während sie ihren linken Oberarm frei macht für die Injektionsnadel.

Vor vier Wochen wurde Anja Gerards zum ersten Mal geimpft. Jetzt ist sie froh, sich dazu durchgerungen zu haben. Das evangelische Gemeindezentrum in der Martin-Luther-Straße ist zur temporären Impfstation umfunktioniert worden. Aus grauen Wänden, sonst bei Wahlen eingesetzt, werden Impfkabinen. Das zuständige Presbyterium hat gerne und einstimmig grünes Licht gegeben, als die Anfrage kam.

An diesem Sonntag agieren hier die Halims. Die Arzt-Familie aus dem nahe gelegenen Brüggen ist seit Mitte Dezember unermüdlich an den Wochenenden unterwegs – Vater Hermann-Joseph, der als niedergelassener Neurologe eine eigene Praxis in Nettetal-Lobberich betreibt, die Söhne Maximilian (31) und Constantin (29), beide ebenfalls Ärzte, und Mutter Isolde Böttrich-Halim, die den provisorischen Empfang besetzt, um Anamnesebögen und Einverständniserklärungen an die Impfwilligen herauszugeben. Die Mission der Arzt-Familie: möglichst viele Menschen im Rahmen eines niedrigschwelligen Angebots ohne Terminvergabe mit dem wichtigen Schutz zu versorgen. Freie Sonntage kennen sie seitdem nicht mehr.

„Man muss schon dafür brennen“, sagt die vierfache Mutter. Sie verrät, dass sie froh ist, ihre beiden ältesten Söhne auf diese Weise regelmäßig zu Gesicht zu bekommen. Sohn Constantin arbeitet im Aachener Uniklinikum, versorgt dort schwer kranke Corona-Patienten auf der Intensivstation. Er sagt: „Wer geimpft ist, hat viel bessere Chancen, lebendig runterzukommen von der Intensivstation.“ Sein Engagement gibt dem jungen Mediziner ein gutes Gefühl: „Ich kann hier mehr tun, als nur die Scherben aufzusammeln wie auf der Intensivstation.“

Über die Praxis des Vaters wird der ImpfstoffModerna, Biontech, Johnson & Johnson – geordert, 30 Tage ist er haltbar und in ausreichender Menge verfügbar. „Das ist ein schmaler Korridor“, meint Constantin Halim. In Hinsbeck, Straelen, Lindlar, Nettetal sowie Kamp-Lintfort haben sie schon Station gemacht, vor allem Booster-Impfungen seien gefragt. Eine Wiederholung der Aktion sei durchaus denkbar, bekräftigt Bernhard Morgenweg für das Presbyterium. Um über die nächsten Impftermine zu informieren, haben die Halims eine eigene Mail-Adresse eingerichtet: info.halim@gmail.com.

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