Schüler und Lehrerin ernteten aus eigenem Schulgarten für leckere Gerichte Hauptschüler ernten eigene Erzeugnisse

Wegberg · Trotz hoher sommerlicher Temperaturen sind Gemüse, Beeren und Kräuter im Schulgarten der „Schule am Grenzlandring“ prächtig gediehen. Für den Hauswirtschaftskurs ernten Schüler jetzt reichlich Gemüse.

 Lukas und Marvin säubern die Möhren, während Felix Kartoffeln ausmacht und Jessica und Sara Kürbisse ernten (v.l.).

Lukas und Marvin säubern die Möhren, während Felix Kartoffeln ausmacht und Jessica und Sara Kürbisse ernten (v.l.).

Foto: Nicole Peters

Bei der Ernte in ihrem Schulgarten können die sechs Zehntklässler aus dem Vollen schöpfen. Überall in den Beeten sind Gemüse, Beeren und Kräuter gut gewachsen. „Zieht die Möhren zusammen mit dem Grün heraus“, ruft Hauswirtschaftslehrerin Andrea Hülsen Lukas (15 Jahre alt) und Marvin (16) zu. Den Mädchen Jessica (15), Sara (16) und Fabienne (16) trägt sie auf, die leuchtend orangen Hokkaido-Kürbisse abzuschneiden, und Felix (16) hebt mit einer großen Gabel die Kartoffeln aus dem Erdreich heraus. Für den heutigen Tag steht Zucchini-Suppe mit Kartoffeln und für den Tag darauf Kürbis-Suppe mit Möhren und Kartoffeln auf dem Speiseplan.

„Wir haben heute einmal alles aus dem Schulgarten ernten können, was wir brauchen“, sagt Andrea Hülsen, und „es ist ordentlich, was herausgekommen ist.“ Auch vorherige Erntetage waren erfolgreich gewesen: Es hat bereits ganz viele Tomaten gegeben, und die Nachwuchsgärtner haben zudem Salat, große Rote-Beete-Knollen und Gurken geerntet. „Bei den Tomaten kommen noch welche, als nächstes ist der Porree dran, und wir haben Sellerie für den Winter.“ Neben Kohl ist auch hoch gewachsener Mangold zu sehen. Ein Nudelgericht mit Hackfleisch und diesem Gemüse komme bei den Schülern gut an, bemerkt die Lehrerin.

Sie hätten in den Sommerferien vielleicht fünf Mal und während des Schuljahrs ein oder zwei Mal die Pflanzen gegossen, erzählen Schüler und Lehrerin, „es ist irgendwie ein Wunderboden.“ Und gerade die Tomaten hatten sich gut entwickelt, obwohl sie im Freiland ohne schützendes Dach stehen. Trotz der Wetterverhältnisse sei alles gut gelaufen, freuen sich alle. Sehr gerne draußen im Garten aktiv ist dabei unter anderem Felix – auch in seiner Freizeit hilft er auf einem Bauernhof mit. „Beim Säen war ich auch dabei und bin seitdem im Hauswirtschaftsunterricht, in Freistunden oder Mittagspausen hier und achte darauf, dass nichts überwuchert.“ Unkraut entfernen, Pflanzen wie die Tomaten an Ranken hochbinden und die Ernte gehören dazu. „Es macht Spaß und ich arbeite lieber im Garten, als zu kochen.“

Dieses Jahr haben sich alle mehr um das Stück Land gekümmert, da es im vergangen Jahr eine Baustelle gab. Natürlich habe man ebenso ein paar Ausfälle bei den Erträgen, wenn der Boden nicht der richtige ist. Ebenso haben sich Jessica, Sara und Fabienne auch vorher schon mit Unkraut und Pflanzenreste von Rankhilfen entfernen und Gemüse pflücken eingebracht. „Ich finde das Schulgarten-Projekt gut, auch weil es Spaß macht, wenn man erntet“, meint Sara, „man ist stolz, dass es wächst.“ „Man hat das Gefühl, dass man etwas erreicht hat“, bestätigt Jessica, „und das Gemüse schmeckt frischer.“ Alle drei haben durch den Schulgarten einen besseren Bezug zu Natur, Garten und Gemüse.

Während die einen draußen die Lebensmittel holen, fangen die anderen zu kochen an. Sie dünsten in der wenige Meter entfernten Küche kleine Zwiebelwürfel an und schneiden geschälte Kartoffeln und gelbe Zucchini in Stücke. „Das Projekt ist für uns eine große Bereicherung“, betont Andrea Hülsen, „wir können ganz viel Geerntetes verarbeiten.“ Gerade besprechen Lehrer und Schüler im Kurs Hauswirtschaft, der halbjährlich mit Technik wechselt, eine Woche lang saisonale und regionale Nahrungsmittel. „Somit lernen die Kinder und Jugendlichen die Vorteile von kurzen Wegen und frischen Produkten kennen“, sagt sie, „man könnte es viel günstiger haben, wenn man zur richtigen Zeit die richtigen Lebensmittel einkauft.“

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