Wegberg Energie gewinnen durch die Beichte

Wegberg · Pfarrer Huu Duc Tran, Pfarrvikar Theo Wolber und Kaplan Michael Marx trafen sich mit 32 Kommunionkindern zu einem von insgesamt drei Beichtkursen. Auf die Beichte bereiten die Geistlichen die Kinder schrittweise vor.

 Die Beichtzettel der Kinder wurden bei Gebet und Gesang in einem Metalleimer verbrannt. Neben den Kommunionkindern waren Kaplan Michael Marx (v.l.), Pfarrvikar Theo Wolber, Eltern und Pfarrer Huu Duc Tran dabei.

Die Beichtzettel der Kinder wurden bei Gebet und Gesang in einem Metalleimer verbrannt. Neben den Kommunionkindern waren Kaplan Michael Marx (v.l.), Pfarrvikar Theo Wolber, Eltern und Pfarrer Huu Duc Tran dabei.

Foto: Ruth Klapproth

32 Kommunionkinder kamen in die Kirche St. Rochus, um am Beichtkurs mit Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran, Pfarrvikar Theo Wolber und Kaplan Michael Marx teilzunehmen. Das Sakrament der Beichte sei dazu da, die Kinder aufzubauen, erklärte die Ehrenamtliche Sabine Heldens vorab: "Sie macht die Kinder stark, da sie erfahren, dass immer jemand da ist, an den sie sich wenden können."

"Die Kinder machen sich alle Sachen, die ein Miteinander stören, bewusst und gelangen zur Einsicht, dass ihr Verhalten blöd war", sagte Petra Elbern, "es geht nicht um den erhobenen Zeigefinger, sondern um die Leistung der Kinder zu sagen, dass sie etwas falsch gemacht haben." In großer Runde nahmen die Geistlichen die Kommunionkinder im Kirchenraum in Empfang. Nach einer Vorstellungsrunde, in der jeder etwas von sich erzählte, teilten sich alle in drei Gruppen auf, um miteinander zu überlegen, was Beichte bedeutet und welche Dinge man beichten könnte. Nach dem Verzehr von Obst und rohem Gemüse ging Pfarrer Tran in gemütlicher Runde zunächst auf die Fastenzeit, in der sie sich befanden, ein. Ob sie auf bestimmte Sachen verzichten würden, fragte er nach. Fernsehen, Süßigkeiten, Streit, Fleisch und Sport nannten die Gefragten - Tran selber trinkt keinen Alkohol, isst mehr Obst und Gemüse und nimmt sich mehr Zeit zum Lesen.

Auf die Beichte bereitete der Pfarrer die Kinder schrittweise vor. "Ganz früh haben wir im Herzen ein Gefühl dafür, ob etwas gut oder schlecht ist", sagte er, "es gibt Dinge im Leben, die sind schlimm genug, aber absichtlich verursacht sind sie noch schlimmer." Es sei wichtig, genau zu überlegen und darüber zu reden. Mit bildhaften Vergleichen machte Tran den jungen Zuhörern die Wirkung von Beichtgesprächen deutlich. So würden regelmäßig Hecken gestutzt und Rasen gemäht. Das schaffe Platz, um gehen zu können, schlussfolgerten die Kinder richtig, und es werde an den Stellen heller. Also erhielten die Pflanzen auch mehr Energie, um wachsen zu können, ergänzte der Pfarrer. Ebenso wie beim Zimmeraufräumen gehe es "bei der Beichte um eine Aufräumaktion, das Aufräumen von Dingen, die einem nicht guttun, Dinge, die man absichtlich anderen angetan hat und das Gefühl mit sich bringen, darin zu ersticken." Die katholische Kirche habe das wichtige Sakrament der Beichte, bei dem die Menschen immer wieder innerlich aufräumen.

Als Anhaltspunkt dafür, was in Schule, Familie oder Freizeit schiefgelaufen sein könnte, erhielten alle Kinder Beichtspiegel zum Ankreuzen. In drei Beichtzimmern führten sie danach Gespräche mit den Geistlichen, die durch das Tragen der Stola zeigten, dass sie ihnen nicht als Mensch, sondern als geweihte Amtsträger zuhörten und sie deshalb von ihren Sünden freisprechen konnten. Die Zettel sammelten die drei ein und die Papiere wurden in großer Runde nach einem gemeinsamen Gebet verbrannt.

(cole)
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