Kommentar Eine unwürdige Diskussion
Nein, es war kein guter Abend für den Fußball: Während der FC Bayern im Halbfinalrückspiel der Champions League gegen Real Madrid schon mit 0:2 zurücklag, diskutierten sich die Mitglieder des Sportausschusses im Wegberger Rathaus beim Thema "Pflegevertrag mit dem FC Wegberg-Beeck 1920 e.V." die Köpfe heiß - man fragt sich nur warum.
Von Diskrepanz (CDU) war die Rede, von mangelnder Kreativität (FDP), von Ungleichbehandlung (Grüne). Wegbergs Politiker sollten nach langem Gezerre um Vereinsförderung und Pflegeverträge wissen: Die Situation in Beeck ist einmalig und lässt sich nicht vergleichen. Diese Zahlen machen die Entscheidung leicht: 28 000 Euro soll der FC Wegberg-Beeck pro Jahr von der Stadt erhalten. Dieser Summe stehen unter Berücksichtigung der Investitionskosten von 1991 bis 2012 eine jährliche Belastung von 105 000 Euro entgegen, die der FC Wegberg-Beeck jedes Jahr für die - wohlgemerkt - städtische Anlage am Grenzlandring aus eigener Kraft stemmt. Unterm Strich ein glänzendes Geschäft für die Stadt, das andere Vereine nicht benachteiligt.
Der FC Wegberg-Beeck leistet vorbildliche Jugendarbeit, kooperiert mit anderen Clubs und sorgt mit Erfolgen für positive Schlagzeilen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Statt die Vereinsführung mit unwürdigen Diskussionen zu verunsichern, sollten die politisch Verantwortlichen dem Pflegevertrag zustimmen und dem FC Wegberg-Beeck beim Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga West mit einem Besuch im Waldstadion signalisieren, dass man in Wegberg stolz ist, einen solchen Verein zu haben.