Wegberg Einbrechern das Leben schwermachen

Wegberg · Kriminalhauptkommissar Wolfgang Ulbrich klärte in einem interessanten Vortrag bei der Caritas in Wegberg über das Thema "Sicher im Alltag" auf. Vor allem ältere Menschen sind besonders leichte Ziele für die Täter.

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern
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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Es sind die klassischen Beispiele, die zeigen, wie gutgläubig der Mensch ist. Eine fremde Person klingelt an der Haustür, bittet darum, die Toilette benutzen zu dürfen. "Ist das unterlassene Hilfeleistung, wenn ich mich weigere?", lautet die Frage einer Diskussionsteilnehmerin. Oder was ist, wenn eine ebenfalls fremde Person klingelt und beteuert, gesundheitlich so angeschlagen zu sein, dass sie sich dringend setzen müsse.

"Wenn Sie hier wirklich eingreifen wollen, bieten Sie an, den Rettungsdienst unverzüglich zu rufen oder stellen Sie einfach einen Stuhl vor die Tür." Wolfgang Ulbrich ist Kriminalhauptkommissar und bei der Kreispolizeibehörde Heinsberg zuständig für die Kriminalprävention und den Opferschutz. Bei der Caritas in Wegberg referierte er eindrucksvoll vor überwiegend älteren Menschen zum Thema "Sicherheit im Alltag".

Die Hochsaison hat gerade erst begonnen. Besonders die dunkle Jahreszeit nutzen Einbrecher und Diebe, um auf Beutezug zu gehen. Immer neue Maschen und damit eine immer dreistere Vorgehensweise der Täter machen der Polizei die Arbeit nicht gerade leicht. Darum sei es so wichtig, die Menschen aufzuklären, was sie tun können, um sich selbst, das Haus oder die Wohnung zu schützen.

Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß Ulbrich: "Der Wohnungseinbruch stellt eine ganz besondere Straftat dar. Und zwar unabhängig davon, wie viel oder ob überhaupt etwas gestohlen wurde. Fakt ist, dass die Einbrecher allein schon mit dem Betreten der Wohnung einen hohen psychischen Schaden verursachen. Ein Einbruch ins eigene Haus greift besonders massiv ins Leben ein." Wichtig sei, potenziellen Einbrechern das kriminelle Vorhaben so schwer wie möglich zu machen, denn: "Die Täter wollen so schnell wie möglich in die Wohnung gelangen. Technische und mechanische Sicherungen sorgen für Widerstände." Und: Die Anwesenheit vortäuschen sei ebenfalls ein gutes Mittel. Nur: Man solle aus den eigenen vier Wänden keine Festung machen, sondern so weit gehen, wie es das persönliche Schutzbedürfnis erfordert.

Wolfgang Ulbrich ging in seinem Vortrag auch auf das Thema Trickdiebstahl ein und dokumentierte mit kurzen Filmen, wie unverfroren die Täter etwa beim sogenannten Enkeltrick vorgehen. Im Film zu sehen war eine alte Dame, die einen Anruf ihres Enkels erhielt. Doch am anderen Ende der Leitung meldete sich schlichtweg ein Trickdieb, der 12 000 Euro von "Oma" forderte. "Hier ist ein gesundes Misstrauen von Vorteil", riet der Experte. Ein Mittel könne schon sein, die eigene Telefonnummer und Adresse aus offen zugänglichen Medien wie Telefonbüchern entfernen zu lassen. Dies sei für Täter nämlich eine gute Quelle.

Dass es den hundertprozentigen Schutz nicht geben kann, war allen Diskussionsteilnehmern in der Runde bewusst. Manch einer ging jedoch nach dem Vortrag von Kriminalhauptkommissar Wolfgang Ulbrich mit völlig neuen Erkenntnissen nach Hause.

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