Wegberg Einblicke in die Welt der Fledermäuse

Wegberg · Information rund um die nachtaktiven Säugetiere erhalten Besucher im Naturparkzentrum. Die Tiere brauchen Schutz.

 Leiterin Dr. Barbara Grodde zeigt ein Exemplar der aktuellen Fledermaus-Ausstellung im Naturparkzentrum Wildenrath. Biologen werben dafür, den Tieren Lebensmöglichkeiten zu schaffen.

Leiterin Dr. Barbara Grodde zeigt ein Exemplar der aktuellen Fledermaus-Ausstellung im Naturparkzentrum Wildenrath. Biologen werben dafür, den Tieren Lebensmöglichkeiten zu schaffen.

Foto: JÖRG KNAPPE

Die Basis der aktuellen Ausstellung "Fledermäuse - sympathische Insektenfresser" bilden fünf farbige Stellwände. Vom BUND Baden-Württemberg als Wechselausstellung konzipiert, sind sie derzeit im Naturparkzentrum Wildenrath zu sehen. Ergänzt um Informationen aus dem Kreis Heinsberg, die Diplom-Biologe Michael Straube beigetragen hat. "Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Region und kennt sich bestens mit den Quartieren der Fledermäuse aus", stellte Leiterin Dr.

Barbara Grodde den engagierten Fledermaus-Experten bei der Eröffnung vor. Genau seit dem Jahr 1989 widmet er sich den kleinen nachtaktiven Säugetieren, die zusammen mit den Flughunden die Ordnung der Fledertiere bilden. Wie wichtig die positive Wahrnehmung der Tiere durch die Menschen ist, betonte Straube ebenso wie er darauf hinwies, dass sie vielfältige Unterstützung brauchen. So sollte die Bevölkerung Feldermaus-Quartiere melden, die daraufhin registriert werden.

Die Plakette "Fledermaus freundliches Haus" im Rahmen einer Landesinitiative ist dabei eine Form der Belohnung. Eine im Naturparkzentrum neben anderen Informationsmaterialien ausliegende Liste führt zudem Pflanzen an, die sich als Futterquelle für Nachtfalter und damit Beutetiere der Fledermäuse eignen. Kästen in Form von Holzbeton-Steinen, die eingemauert werden sowie geeignete Ziegel als Unterkünfte sprach Michael Straube ebenfalls an - ein paar sind ausgestellt.

Dabei sei, auch bei frei hängenden Kästen, zu beachten, dass in die Quartiere kein Wasser gelangen kann, sie einen etwa zwei bis drei Meter weiten Einflugbereich und eine kleine Zugangsöffnung haben sowie an einem wechselsonnigen bis schattigen Platz angebracht sind. Die jeweils einen halben Meter breiten Grünstreifen entlang der Wege oder Acker böten Hunderte von Quadratmetern an kostenloser Nahrung für Vögel, Fledermäuse und andere Tiere. Diese sollten bis Mitte Juli möglichst nicht gemäht werden.

Den Einsatz von Insektiziden und Holzschutzmitteln bei Dachstühlen machte der Diplom-Biologe ebenso als Ursachen für den Rückgang des Tierbestands aus wie weiniger hohe und alte Bäume oder Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden ohne Rücksicht auf die Lebensgewohnheiten der Flugtiere. Architekten und Ingenieure müssten diese Aspekte in die Planung mit einbeziehen, fand er. Es gibt 14 Arten im Kreis Heinsberg und 25 in Deutschland. Gingen die Bestände Mitte des 20.

Jahrhunderts stark zurück, sind sie heute immer noch niedrig. In der Naturparkzentrums-Schau sind die meistverbreiteten Arten beschrieben, Forschungs-Geräte ausgestellt und Skelette oder präparierte Exemplare zu sehen. Ebenso gibt eine Karte Aufschluss über hiesige Standorte, und Fotografien erlauben seltene und faszinierende Sichten auf die geschickten Flieger.

(cole)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort