Wegberg Ein Wettkampf, der Brücken schlägt

Wegberg · Nicht nur bei Aktionen im Schlauchboot müssen Reservisten fit sein. Der 34. Internationale Mönchengladbacher Militärwettkampf (IMM) der Reservistenteams überschritt am Wochenende wieder die Grenze nach Wegberg.

 Auch Bundeswehrreservisten aus Jever in Niedersachsen gehörten zu den Teams, zu deren Aufgaben zählte, so schnell wie möglich eine Person aus dem Weiher an der Holtmühle zu retten.

Auch Bundeswehrreservisten aus Jever in Niedersachsen gehörten zu den Teams, zu deren Aufgaben zählte, so schnell wie möglich eine Person aus dem Weiher an der Holtmühle zu retten.

Foto: Jürgen Laaser

Beim Schlauchbootfahren am Holtmühlenweiher mussten sie sich noch geschlagen geben. Zwei Minuten und 27 Sekunden brauchte die Reservistenkameradschaft aus Marbach bei Fulda, bis sie eine Person aus der Mitte des Weihers gerettet hatten. Zielstrebig, sich selbst anfeuernd steuerten sie das Schlauchboot durch das Wasser. Doch das Team der Briten war zwölf Sekunden schneller zurück am Ufer. Bei den anderen Stationen waren die Marbacher jedoch besser: Sie gewannen den 34. Internationalen Mönchengladbacher Militärwettkampf (IMM), verteidigten damit ihren Titel. Denn bereits im letzten Jahr hatte die Gruppe um Mannschaftsführer Lukas Heil den großen Zinnteller mit Bundesadler gewonnen, den die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die Schirmherrin des IMM, gestiftet hat.

Der IMM ist der älteste militärische Vielseitigkeitswettkampf in Europa. Veranstalter ist das Landeskommando Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr. Vorbereitet wird der Wettkampf, der in diesem Jahr Teilnehmer aus acht Nationen anlockte, von der Kreisgruppe Niederrhein im Reservistenverband, unterstützt durch das Deutsche Rote Kreuz, die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk. Zu Gast waren neben Briten und Deutschen auch Amerikaner, Franzosen, Kanadier, Letten, Mongolen und Norweger. Sie maßen sich in insgesamt zehn Disziplinen von denen neben dem Schlauchbootfahren das Pistolenschießen und der Patrouillenparcours auf Wegberger Stadtgebiet ausgetragen wurden.

Für den erneuten Erfolg haben die vier Marbacher hart trainiert. "Es kommt auf die Ausdauer an", erklärt Lukas Heil. Jeden Freitag treffen sich die Reservisten, die alle um die 30 Jahre alt sind. Ihr Heimatort liegt an einem See, deswegen können sie Schlauchboot fahren üben. Unter den Reservisten haben sie sich einen Namen gemacht.

Mit anderen Teams messen sie sich in einer Hand voll Wettbewerben im Jahr, zusätzlich treten sie auch außerhalb Deutschlands an, sagen sie. "Wir haben unser Ziel wieder erreicht, die verschiedenen Nationen zusammenzubringen", bilanziert Oberst der Reserve, Helmut Michelis, aus dem Organisationsteam des IMM nach der Siegerehrung, die mit den Nationalhymnen aller acht Teilnehmerländer endete. Der IMM soll Brücken schlagen, die Teilnehmer unter denen sowohl Reservisten als auch aktive Soldaten sind, sollen sich gegenseitig kennenlernen.

Die Disziplinen haben dabei durchaus einen praktischen Nutzen: "Wir suchen Aufgaben aus, die einen realistischen Hintergrund haben", erklärt Michelis. Das Retten mit Schlauchbooten könne etwa bei Hochwasserkatastrophen wichtig sein. Eine Brandschutzübung war ebenfalls Teil des Wettbewerbs.

Zufrieden ist auch der Gesamtleiter des IMM, Oberleutnant der Reserve Markus Stops: "Es lief alles wie am Schnürchen. Wir sind auf keine größeren Probleme gestoßen." Auch das Wetter habe in diesem Jahr mitgespielt, sagt er. Im letzten Jahr sei es eine richtige Schlammschlacht gewesen.

Der Kreisgruppe Niederrhein im Reservistenverband gehören rund 800 Mitglieder an. Sie umfasst die Städte Mönchengladbach, Krefeld und den Kreis Viersen und möchte die Bundeswehr-Reserve auch außerhalb von Wehrübungen militärisch auf dem Laufenden halten. Über 100 Veranstaltungen bietet die Kreisgruppe jährlich an.

(anek)
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