Wegberg Ein Ort der Einkehr und des Gebetes

Wegberg · Tatkräftige Schwaamer haben innerhalb von drei Jahren ihre eigene Kapelle fertiggestellt. Am Samstagnachmittag segnete Pfarrer Theo Wolber sie mit ihren Schutzpatronen, dem Heiligen Leonhard und dem Heiligen Georg, ein.

 In Schwaam wartet seit Samstag eine kleine Kapelle auf Besucher. Reiter, Fahrradfahrer und Wanderer können hier für ein Gebet einkehren.

In Schwaam wartet seit Samstag eine kleine Kapelle auf Besucher. Reiter, Fahrradfahrer und Wanderer können hier für ein Gebet einkehren.

Foto: JÜRGEN LAASER

Das Interesse der Messbesucher und weiterer Gäste an der kleinen schmucken Kapelle mit Reetdach war groß. Im Anschluss an deren Einsegnung bildete sich eine längere Reihe vor der Tür, alle wollten einen Blick in das Innere werfen. "Schön", "toll eingerichtet" und andere anerkennende Kommentare waren zu hören.

Nach mehr als drei Jahren Bauzeit hatten tatkräftige Schwaamer ihre eigene kleine reetgedeckte Kapelle fertiggestellt, die Pfarrer Theo Wolber am Samstag einsegnete. Zunächst hatte er die Figur des Heiligen Leonhard und das Bildnis des Heiligen Georg in der Rickelrather Pfarrkirche gesegnet, bevor die Kirchengemeinde mit Pferd und Kutsche nach Schwaam prozessierte, wo Wolber die Kapelle einsegnete.

Ab sofort kann die Gebetsstätte von Wanderern, Radfahrern und anderen Vorbeikommenden besucht werden. "Wir haben noch den Schutzpatron Georg mit ins Boot genommen, da er wie der Heilige Leonhard Patron der Pferde, des Viehs und zusätzlich der Reiter und der Bauern ist", erzählte Renate Timmermans, Inhaberin des gleichnamigen Gasthofs und Hotels, "es gibt im Ort sehr viele Pferde, und die Pferdesportgemeinschaft St. Georg Grenzland ist hier ansässig."

Für die Zukunft gibt es Pläne, die Kapelle in das dörfliche Geschehen einzubinden. So ist angedacht, die jährlich am 3. Oktober auf der Wiese hinter der Kapelle stattfindende Tiersegnung mit einem Herbstritt unter Einbindung der Kapelle zu veranstalten. Zudem könnten sich die Schwaamer einen Leonhardiritt, wie er in Bayern durchgeführt wird, vorstellen. "Der Urgedanke, eine Kapelle in Schwaam zu bauen, kam von Willi Gerards, der auch heute die Kutsche lenkte", erinnerte sich Timmermans, die dieses Anliegen mit vielen Helfern und Spendern unter anderem umgesetzt hatte. "Jürgen Siemes hat die Figur des Heiligen Leonhard gestiftet, die Familie Rütten aus Rickelrath eine Marienstatue aus Holz und der Bauer Heinrich Geerkens das Schulkreuz aus der damaligen örtlichen Schule." Den Altar habe ein Bekannter passend für die Kapelle geschnitzt und die Steine für den zuletzt fertiggestellten Boden habe ein ansässiger Natursteinhandel gespendet.

"Toll" fanden auch die Rickelrather Christel und Paul Hinzen, die am Samstag mit dem Fahrrad zur Besichtigung gekommen waren, die Kapelle. "Jetzt können wir hier immer vorbeikommen, reingehen und eine Kerze anzünden", sagte sie begeistert, "es ist ein besinnlicher kleiner Ort und umso wertvoller, weil die großen Kirchen meistens verschlossen sind." Beide fanden, dass sich die Kapelle sehr gut in die schöne ländliche Ortschaft einfüge. "Hier gibt es zudem aufgrund von Turnieren, Wanderrouten und der Gastronomie viel Publikumsverkehr."

(cole)
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