Wegberg Ein Jahr lang Gutes tun in Ecuador

Wegberg · Nach erfolgreich bestandenem Abitur tritt Jonas Oldermann (18) für ein Jahr einen Freiwilligendienst in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, an. Er wird im Englisch-Unterricht an einer Grundschule assistieren.

 Jonas Oldermann (18) geht für ein Jahr nach Ecuador.

Jonas Oldermann (18) geht für ein Jahr nach Ecuador.

Foto: Jörg Knappe

Es sind viele Dinge, auf die der 18-jährige Jonas Oldermann gespannt ist: etwa auf die klimatischen Verhältnisse in unterschiedlichen Regionen des Landes sowie die Vielfalt an exotischen Pflanzen, Tieren und Landschaften. Vor allem aber freut er sich auf seine Tätigkeit an der Grundschule Pablo Neruda in Ecuadors Hauptstadt Quito.

Für ein Jahr wird er dort schwerpunktmäßig Unterrichtsassistenz im Englisch-Unterricht anbieten. Wie er auf den Freiwilligendienst gekommen sei? Der Absolvent des Cornelius-Burgh-Gymnasiums in Erkelenz denkt kurz nach. Es sind nur noch wenige Tage bis zu seiner Abreise und er ist zurzeit eher mit den Nachwirkungen der Impfungen, Sprachlerneinheiten und allgemeinen Vorbereitungen beschäftigt. "Ein Freund von mir macht einen solchen Dienst in Rumänien", erzählt er schließlich, "deshalb bin ich darauf gekommen, mich auch zu informieren." Am Land Ecuador habe ihn die Sprache Spanisch interessiert. Und: "Im Kleinen etwas Gutes zu bewirken finde ich gut und der Aufenthalt ist gleichzeitig ein Abenteuer für mich."

Ecuador sei eins der ärmsten Länder der Welt und es fehle an Englischlehrern. "Es ist vorgesehen, dass ich im Englisch-Unterricht assistiere", berichtet er, "und es kann dazu kommen, dass ich eine eigene Klasse aufgrund des Notstands übernehme." Einzelne Stunden in den Fächern Sport und Musik seien ebenfalls denkbar. Für seinen Aufenthalt wird er sich auf ganz andere klimatische Bedingungen einstellen müssen: Die Stadt mit rund 1,6 Millionen Einwohnern liegt auf einer Höhe von 2800 Metern und ist damit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Es ist dort nicht so warm, aber die Luft ist relativ dünn. Jonas Oldermann rechnet mit einer Eingewöhnungszeit von bis zu zehn Tagen. Zur Vorbereitung hat er bereits Erfahrungsberichte vorheriger Teilnehmer - solche wird er auch alle drei Monate anfertigen - gelesen, hat in den vergangenen Wochen wöchentlich mehrere Stunden mit einem Bekannten zusammen Spanisch gelernt sowie ein zweiwöchiges Vorbereitungsseminar in Kassel mitgemacht. Dort lernte er unter anderem ein Mädchen kennen, das ebenfalls in der Grundschule mitarbeiten wird.

Wo er wohnen wird, weiß er bis jetzt nicht. "Die Verantwortlichen holen die Freiwilligen am Flughafen ab und es folgen jeweils einwöchige Orientierungs- und Sprachkurse." Ziel ist es in erster Linie, das Stadtviertel kennenzulernen und kulturelle Unterschiede zu verstehen. Die Ecuadorianer seien sehr religiös und streng - so achteten sie beispielsweise auf die Kleiderwahl, weiß der junge Mann, in Schulen werden Uniformen getragen.

Seine 20 Urlaubstage und freien Wochenenden möchte er dazu nutzen, das Land näher kennenzulernen. Ebenso ist es möglich, dass er während der dreimonatigen Schul-Sommerferien in Projekten im Regenwald oder an einer anderen Schule eingesetzt wird. Um Flug, Unterkunft und Verpflegung mitzufinanzieren, ist er verpflichtet, 25 Prozent der Gesamtkosten durch Spenden von Förderern beizutragen. "Etwa 1000 Euro fehlen mir noch", erzählt er, und ist über jede Unterstützung froh. Vor der Abreise sei er einigermaßen aufgeregt, ergänzt er lächelnd, er sei noch nie so weit von Zuhause weggewesen.

(cole)
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