Wegberg Ein fröhliches Fest der Begegnung
Wegberg · "Wir entzünden ein Licht!" - unter diesem Motto stand die Weihnachtsfeier des Vereins "Asyl in Wegberg" für Bürger, Asylbewerber, Mitglieder und Ehrenamtler. Begegnungen standen im Dalheimer Klosterhof im Mittelpunkt.
Das Jahr 2015 war kein Jahr wie jedes andere. Die Flüchtlingsthematik, die viele bislang nur aus den Nachrichten aus aller Welt kannten, berührte die Menschen im Kreis Heinsberg plötzlich ganz konkret. Die persönliche Betroffenheit stieg mit der Zahl der Flüchtlinge, die in die Region kamen. In Wegberg gründete sich neben der kirchlichen Flüchtlingshilfe der Verein "Asyl in Wegberg" und bot Asylbewerbern in ihrer schwierigen Lebenssituation Hilfe an.
Während der Weihnachtsfeier des Vereins im Dalheimer Klosterhof standen am Samstagabend Begegnungen zwischen Flüchtlingen und Menschen aus der Region im Mittelpunkt. "Das ist heute das Allerwichtigste. Wir möchten ein gemeinsames Erlebnis von Asylbewerbern und Bürgern ermöglichen und so eine Plattform für ein erstes Annähern und eine erfolgreiche Integration schaffen", sagte Gabi Peterek, die Vorsitzende des Vereins "Asyl in Wegberg".
Es war ein buntes Miteinander im Dalheimer Klosterhof. Etwa 200 Menschen kamen, um sich gemeinsam auf das Weihnachtsfest einzustimmen. Viele Bürger hatten Geschenke mitgebracht. Speisen und Getränke waren vom Kipshovener Hotel Esser, dem Kleinen Steakhaus aus Wegberg und dem Restaurant "Neunzehn" am Golfclub Wildenrath kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Taxi Erren stellte gratis Fahrzeuge bereit, mit denen die Flüchtlinge aus den städtischen Unterkünften in Arsbeck, Wildenrath, Klinkum, Dalheim und Gerichhausen zum Dalheimer Klosterhof gebracht wurden.
Als es dunkel wurde, schickten die Flüchtlinge mit Taschenlampen, die sie geschenkt bekamen, einen Lichtstrahl in den Himmel über dem Dalheimer Wald. "Wir wollen damit ein Zeichen der Hoffnung setzen", erklärte Gabi Peterek. Ein paar junge Leute aus Brüggen sorgten für die musikalische Begleitung der Weihnachtsfeier und sangen unter anderem "Feliz Navidad".
Der Verein "Asyl in Wegberg", der sich aus einer Bürgerinitiative entwickelte, koordiniert etwa 150 Ehrenamtler. Die Mitglieder sind vor allem in der Einzelfallhilfe tätig und kümmern sich um eine bessere Ausstattung der Wohnheime. So wurden zuletzt Gardinen für die Unterkünfte in Petersholz organisiert und Fahrräder, Gartenstühle, Gefriertruhen und Planschbecken beschafft. Der Verein hat außerdem eine Kleiderkammer in Petersholz aufgebaut und bietet Sprachkurse für kommunale Asylbewerber und Petersholzer Flüchtlinge an. "Ohne Ehrenamtler wäre das alles gar nicht möglich", sagt Gabi Peterek.