Doppelhaushalt in Wegberg Fahrplan aus der Finanzkrise in Gefahr

Wegberg · Wenige Stunden vor der Ratssitzung erreichte Wegberg eine Hiobsbotschaft: Die Schlüsselzuweisungen des Landes fallen deutlich geringer aus als erwartet. So wirkt sich dies auf den Doppelhaushalt für die Jahre 2022 und 2023 aus.

 In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wegberg vergleichsweise wenig im Abwasserbereich investiert. Mittlerweile herrscht Sanierungsstau.

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wegberg vergleichsweise wenig im Abwasserbereich investiert. Mittlerweile herrscht Sanierungsstau.

Foto: Michael Heckers

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Besonders häufig trifft dieser Umstand in jüngster Vergangenheit auf die Mühlenstadt zu, zuletzt in der Ratssitzung am Dienstagabend. Geplant war, den Doppelhaushalt für die Jahre 2022 und 2023 nach den heftigen politischen Auseinandersetzungen der vergangenen Monate endlich einzubringen und den Weg zu ebnen für ein vorzeitiges Ende des Haushaltssicherungskonzeptes (HSK), in dem sich Wegberg seit 2015 aufgrund defizitärer Finanzen befindet. Aber: Wenige Stunden, bevor die Stadtverordneten im Forum Wegberg zusammenkamen, musste Bürgermeister Michael Stock seine Haushaltsrede noch einmal komplett überarbeiten. Was war passiert? Die  Schlüsselzuweisungen, die sich aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz NRW ergeben, werden aller Voraussicht nach deutlich geringer ausfallen als erwartet, wie aus einer Mitteilung des Kommunalministeriums hervorging. Nur noch Mittel in Höhe von 7,1 Millionen will die Landesregierung locker machen, die Stadt Wegberg hingegen hatte sich im aktuellen Haushaltsentwurf am Wert für 2022 orientiert: 8,5 Millionen Euro.