Wegberg Die spannenden Kriminalfälle eines toten Ermittlers

Wegberg · Autorin Jutta Profijt las in der Bücherei Dalheim aus ihren Kriminalromanen und plauderte über sich, ihr Leben und Arbeiten.

 Jutta Profijt las Kostproben aus ihren "Kühlfach"-Kriminalromanen. Im Hintergrund - als Skelett - der tote Ermittler Pascha.

Jutta Profijt las Kostproben aus ihren "Kühlfach"-Kriminalromanen. Im Hintergrund - als Skelett - der tote Ermittler Pascha.

Foto: Resch-Rüffer

Sie ist nicht zum ersten Mal in Wegberg. Die Buchhandlung Kirch, in deren Kooperation auch dieser Abend stattfand, hatte sie eingeladen. Inzwischen kann Jutta Profijt jedoch aus einem beträchtlich größeren Repertoire an Kriminalromanen schöpfen. Das zeigte Sie bei Kostproben aus ihren Büchern am Leseabend in der Bücherei Dalheim aus Anlass des 100-jährigen Geburtstags der Bücherei.

"Wir haben 14 Bücher von Jutta Profijt im Bestand, bemerkt Gabriele Küppers, die Leiterin der Dalheimer Bücherei. "Ihre Krimis sind hier sehr beliebt". Beim Vorstellen ihre Krimireihe ist die Autorin in dem permanenten Zwiespalt einerseits die Ermittler vorzustellen, aber nicht zuviel von der Handlung zu verraten. Deshalb stellt sie meist die Hauptpersonen vor.

Allen "Kühlfachkrimis" gemeinsam ist der Detektiv. "Das erstaunliche an meinem Ermittler ist, dass er tot ist", verrät Jutta Profijt Es ist nicht einfach zu verstehen, dass derjenige, der die Bücher erzählt bereits verstorben ist, und lediglich der sprechende Geist desselben berichtet. Deshalb startet Profijt ihre Lesung mit einer Szene aus dem ersten Band "Kühlfach 4", die klarmacht, dass der Ermittler Pascha - eigentlich Sascha - tot ist. "Pascha ist der begnadetste Autoknacker von Köln, deshalb bekommt er auch immer die schweren Aufträge von Olli, dem Autoschieber." In ihrer Geschichte klaut Pascha dann ein superschickes, cooles Auto. "Man macht die Karre natürlich leer, man schaut ins Handschuhfach, unter die Sitze und in den Kofferraum und alles, was man da findet, gehört dem Autoknacker. Pascha wollte auch einige Dinge haben, aber die Leiche im Kofferraum, die wollte er nicht haben. Es ist auch unschick, einem Autoschieber ein Auto weiterzugeben, bei dem eine Leiche im Kofferraum liegt." Die Geschichte baut sich auf, der verunglückte und verstorbene Pascha stellt fest, dass der Rechtsmediziner ihn hören kann. Die Handlung spielt an verschiedenen Orten. Im Kühlfach des Leichenschauhauses, zwischen Pathologen und Rechtsmedizinern genauso wie im Altenheim oder im Nachtclub.

"Eigentlich wollte ich nie Schriftstellerin werden", erzählt die 1967 in Ratingen geborene Autorin, die seit zehn Jahren hauptberuflich Krimis schreibt und damit sehr erfolgreich ist. Als Übersetzerin für Wirtschaftsenglisch und -französisch hatte sie sich selbstständig gemacht. "Dann irgendwann, beim Lesen eines Artikels der Rheinischen Post, kam mir die Idee nicht nur selbst zu lesen, sondern auch mal selbst was zu schreiben". So begann sie ihre Karriere als Schriftstellerin, zunächst nebenbei, ab 2006 dann hauptberuflich.

(rerü)
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