Wegberg Die Bagger rollen im Camp Pinefield

Wegberg · Im früheren Militärgebiet Camp Pinefield (Petroldepot) bei Arsbeck werden in den nächsten Wochen elf Gebäude abgerissen. Die Fläche soll renaturiert und zu einem hochwertigen Eichen- und Birkenwald umgebaut werden.

 Die Militärgebäude im Camp Pinefield bei Arsbeck werden abgerissen und die Fläche renaturiert. Dr. Brigitta Szyska vom Nabu und Drs. Leo Reyrink vom Naturpark Schwalm-Nette (beide vorne) sowie Vertreter der Kooperationspartner erläuterten die Ziele des Erprobungsvorhabens "Netzwerk Grüne Grenze – Eichen-Birkenwaldverbund Meinweg".

Die Militärgebäude im Camp Pinefield bei Arsbeck werden abgerissen und die Fläche renaturiert. Dr. Brigitta Szyska vom Nabu und Drs. Leo Reyrink vom Naturpark Schwalm-Nette (beide vorne) sowie Vertreter der Kooperationspartner erläuterten die Ziele des Erprobungsvorhabens "Netzwerk Grüne Grenze – Eichen-Birkenwaldverbund Meinweg".

Foto: Uwe Heldens

Im Camp Pinefield laufen die Abrissarbeiten schon auf Hochtouren: Um die ehemals militärisch genutzte Fläche in der Nähe des Dalheimer Waldparkplatzes Sechseichen (Roermonder Bahn) renaturieren zu können, werden unter Aufsicht des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW bis zum Ende des Jahres elf alte Militärgebäude und Gebäudeteile abgerissen. Auf dem Gelände soll im Rahmen des Erprobungsvorhabens "Netzwerk Grüne Grenze" ein Eichen- und Birkenwald entstehen.

"Ziel des Projektes ist es, wertvolle Lebensräume zu erhalten und so das nationale Naturerbe zu sichern", erklärte Biologin Dr. Brigitta Szyska von der Nabu-Naturschutzstation Haus Wildenrath. Mit Drs. Leo Reyrink vom Naturpark Schwalm-Nette, Martin Wingertszahn von der Sparte Bundesforst im Bundesforstbetrieb Rhein-Weser, Dr. Peter Finck vom Bundesamt für Naturschutz in Bonn und Manfred Hagmann vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW informierte Szyska über das Förderprogramm und seine Ziele.

Die Umsetzung dauert 39 Monate. Das Vorhaben wird von der Universität Münster wissenschaftlich begleitet. Gefördert wird das gesamte Vorhaben durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums mit mehr als 1,14 Millionen Euro, durch das Landesumweltministerium mit rund 473 000 Euro und die Heinz-Sielmann-Stiftung. Von der Gesamtsumme von 1,74 Millionen Euro werden 813470 Euro im Kreis Heinsberg ausgegeben. Von dem Geld werden rund 60 Hektar Wald (in öffentlicher Hand) umgebaut.

Dabei werden fast 120 000 neue Bäume gepflanzt (105 800 Traubeneichen, 11 550 Stieleichen und 2500 Hainbuchen). Bereits aufgestellt wurden 140 Hähertische, die mit 1000 Kilogramm Eicheln bestückt werden. Eichelhäher sammeln die Früchte im Herbst und vergraben sie als Wintervorrat im Waldboden. Ein einzelner Vogel kann bis zu 5000 Eicheln vergraben, die er jedoch im Laufe des Winters nicht alle wiederfindet. Die nicht wiedergefundenen Eicheln haben somit optimale Keimbedingungen, so dass der Eichelhäher dem Wald bei seiner natürlichen Verjüngung behilflich ist.

Wie Brigitta Szyska erklärte, ist der bodensaure Eiche-Birkenwald, der in den nächsten Jahrzehnten entstehen soll, in Deutschland ein mittlerweile selten gewordener Biotoptyp, der auf der Roten Liste steht. Um ihn zu fördern, wurden im Meinweg-Wald bereits größere Bestände von Kiefern, Fichten und Douglasien abgeholzt.

(RP)
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