Wegberg Das Schwesternhaus ist fertiggestellt

Wegberg · In seiner Mitgliederversammlung zog der Förderverein "Abbé George" Bilanz. Zu Gast war Abbé Alphonse Ndabiseruye, der die Projekte des Vereins von Beginn an begleitet. Er sprach über Neues vor Ort in Burundi.

Das Engagement der Mitglieder des Fördervereins "Abbé George" ist seit zehn Jahren ungebrochen. Somit konnten durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Benefizveranstaltungen und Aktionen Geld für den Bau der Kinder- und Krankenstation in Magara, Burundi, zusammengetragen werden. Mehr als 400.000 Euro sammelte der Verein, von dem viele Vorstandsmitglieder nach Magara reisten, ein. Die Station war im Jahr 2012 mit Ambulanz, Hospital und Entbindungsstation in Betrieb gegangen, blickte Vorsitzende Hedwig Klein bei der Vereinsversammlung zur aktuellen Situation im Konferenzzimmer des Hotels Esser zurück.

Bis dahin befand sie sich in der Hand des Erzbistums Bujumbura und wechselte dann in die Obhut von Augustinerinnen. Von Beginn an hatte Abbé Alphonse Ndabiseruye das Projekt des Fördervereins begleitet - er referierte an diesem Abend über neueste Begebenheiten vor Ort. Abbé Alphonse ist Leiter des Entwicklungsbüros des Erzbistums Bujumbura und hält sich nach Theologie-Studium in Freiburg und Habilitation regelmäßig in Deutschland auf. Begleitet von Fotografien auf einer Leinwand stellte er das Land vor und kam dann auf die Station zu sprechen. Flächenmäßig sei NRW größer und dichter besiedelt als Burundi, sagte er. Von den etwa 10,5 Millionen Einwohnern seien 89 Prozent Christen, davon 69 Prozent Katholiken und 20 Prozent Evangelische. Harte Feldarbeit, Bildungsmangel, Korruption und Kriege bestimmen das Leben in Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt. Vor Kurzem sei er in der Kinder- und Krankenstation gewesen, berichtete Abbé Alphonse. So sei das gespendete Elektroanalysegerät des Labors ins neu eröffnete Krankenhaus in Bujumbura gebracht und durch ein kleineres, angemessenes Gerät ersetzt worden. Schäden hatten Konverter der Solaranlage durch ein Gewitter bekommen: Eine neue Ausstattung inklusive Überspannungsschutz werde maximal 4500 Euro kosten. Bezüglich des Schwesternhauses vermittelte er sehr erfreuliche Neuigkeiten: So sei es fertiggestellt und ebenso wie die Krankenstation "sehr gut gebaut" worden.

Seines Wissens befänden sich noch keine Möbel darin. "Es ist wichtig, was ihr in Magara durch Engagement und Spenden erreicht habt", betonte er, "und für Leute, die ihr gar nicht kennt, ein großes Herz habt." Das Vertrauen der Patienten zu den Schwestern habe sich aufgebaut, erklärte Abbé Alphonse auf Nachfrage, die Sicherheitslage im Land sei einigermaßen stabil, es herrsche Hunger im Norden und der Klimawandel sei aufgrund immer kürzerer Regenzeiten spürbar. Einige Jahre wird der Förderverein weiterhin die Betriebs- und Personalkosten mit finanzieren, wurde in der Versammlung, der auch Abbé George Rukundo beiwohnte, deutlich.

(cole)
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