Bürgermonitor Schwaamer wünschen sich einen Radweg

Schwaam · Im Wegberger Ortsteil Schwaam ist mit den Arbeiten für die Verlegung neuer Leitungen begonnen worden. Die Bürger würden es sehr begrüßen, wenn im Anschluss ein Radweg gebaut werden würde.

 Schwaamer Bürger wie Hubert Michiels, der hier mit Enkel Jonas unterwegs ist, sowie Angela und Werner Schnitzler wünschen sich einen Spazier- und Radweg im Ort und entlang der L 367 Richtung Merbeck.

Schwaamer Bürger wie Hubert Michiels, der hier mit Enkel Jonas unterwegs ist, sowie Angela und Werner Schnitzler wünschen sich einen Spazier- und Radweg im Ort und entlang der L 367 Richtung Merbeck.

Foto: Nicole Peters

Für die Bewohner des schönen Reetdachdorfes Schwaam stehen umfangreiche Baumaßnahmen an. So starteten Anfang der Woche die Arbeiten zur Verlegung einer neuen Erdgas-, Strom- und Trinkwasserleitung auf der Rickelrather Straße und auf dem Halfesweg. Ein Gemeinschaftsprojekt von NEW Netz und Kreiswasserwerk Heinsberg, das bis Ende September fertiggestellt werden soll. Zudem wurde von der Stadt Wegberg angekündigt, in diesem Jahr mit der grundhaften Teilsanierung der Fahrbahn der Landstraße 367 zwischen den Ortsteilen Schwaam und Venheyde zu beginnen. Das Anliegen der Schwaamer ist es, dass nach den Verlegearbeiten die Baumaßnahme „Fahrradweg“ im Ort und an der Landstraße 367 umgesetzt werden könnte.

Die Stadt Wegberg sieht auf Anfrage in einem „Bürgerradweg“ eine Möglichkeit, dieses Vorhaben in den kommenden Jahren umzusetzen. Zunächst ist Hubert Michiels, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Schwaam, wie auch die anderen Bewohner erst einmal froh, dass die Versorgungsleitungen erneuert werden. Nach Wasserrohrbrüchen und damit einhergehenden Überschwemmungen sei die Erneuerung ein wichtiger Schritt. Zudem begrüßt er, dass die Initiative von Klaus Jörissen Erfolg hatte und das Unternehmen NEW gleichzeitig Erdgas- und Stromleitung verlegt: So können alle Gebäude an der Rickelrather Straße und am Halfesweg bei Bedarf an das Erdgasnetz angeschlossen werden. Diese Anschlüsse können nach Aussage von NEW ab sofort beantragt werden, und es gibt keine Ablauffrist. Und Kunden, die in der nächsten oder übernächsten Heizperiode ihre Heizung auf Erdgas umstellen möchten, sollten ihre Anträge am besten jetzt stellen – alle anderen können den Antrag auch noch zu einem späteren Zeitpunkt einreichen. Dabei wird während der Zeit der Arbeiten der Verkehr zeitweilig beeinträchtigt sein, und es wird weniger Parkmöglichkeiten geben, kündigen die Verantwortlichen an. Die Forderung der Schwaamer nach einem Spazier- und Fahrradweg innerorts und einseitig entlang der L 367 gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren. Besonderes Gefahrenpotenzial birgt ihrer Ansicht nach etwa die beengte Verkehrssituation an der E-Bike-Ladestation am Dorfplatz, wo mehrere touristische Wege entlanglaufen. Ebenso gibt es im Ort weder einen befestigten Bürgersteig noch einen Radweg, zudem müssen auch Schulkinder, Wanderer und Radfahrer auf der Landstraße nach Merbeck sowie weiter nach Arsbeck fahren.

„Leider waren alle unsere Bemühungen für einen Fahrradwegausbau beim Landesstraßenbauamt NRW, bei der Stadt Wegberg und bei den Landtagsabgeordneten bisher ohne Erfolg“, erzählt Hubert Michiels, „inzwischen füllt sich mein separater ‚Fahrradwegordner‘ mit zahlreichen Schreiben und Mails.“ Seines Wissens nach gibt es verschiedene Förderprogramme vom Land NRW, die eine Umsetzung des Projektes möglich machen dürften. Ein Ansatz mit Aussicht auf Erfolg, den auch die Stadt Wegberg sieht. So weiß Pressesprecher Ulrich Lambertz, dass der für die Stadt verständliche Wunsch der Bürgerinnen und Bürger zur Erstellung eines Radweges zwischen Schwaam und Merbeck seit einigen Jahren besteht. Doch es sei eine Durchführung der Maßnahme momentan nicht vorgesehen, sagt er. Zum einen ist die Stadt nicht im Besitz der für einen Ausbau notwendigen Grundstücke, und die Verhandlungen zum Erwerb von Grundstücken erfordern einen großen Zeitaufwand. Zum anderen fehlt es zurzeit an den personellen Ressourcen, um eine Planung durchzuführen. „Eine Durchführung könnte in den kommenden Jahren im Rahmen eines ‚Bürgerradweges‘ erfolgen“, fügt er jedoch an, „das Landes-Verkehrsministerium hat dieses Modellprojekt 2005 ins Leben gerufen und seitdem circa 27 Millionen Euro investiert.“

Um Radwege auch dann verwirklichen zu können, wenn es auf dem herkömmlichen Weg kurzfristig nicht möglich erscheint, setzt Nordrhein-Westfalen auf den Einsatz lokaler Bauunternehmen in Kooperation mit den beteiligten Kreisen oder Kommunen und Straßen.Das Land beteiligt sich an den Kosten. „Von besonderer Bedeutung für das Projekt sind engagierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort“, führt Ulrich Lambertz weiter aus, „sie können selbst die Initiative ergreifen und gegebenenfalls bereits die erforderlichen Grundstücke dafür zur Verfügung stellen. Mit anpacken lautet die Devise später ebenso, wenn ein Radweg schließlich realisiert wird.“ Zum Beispiel dann, wenn Boden abgetragen oder eine Schottertragschicht eingebaut werden muss. Bürgerradwege können gegebenenfalls mit einem leicht reduzierten Standard gebaut werden. Sie entsprechen jedoch dem Stand der Technik und den aktuellen Sicherheitsanforderungen.
„Eine kurzfristige Realisierung im Rahmen der aktuellen Straßenbaumaßnahmen ist daher nicht möglich“, fasst er zusammen.

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