Wegberg Bestattungen sollen teurer werden

Wegberg · Der Stadtrat soll eine neue Friedhofsgebührensatzung beschließen. Diese sieht für die einzelnen Bestattungsformen überwiegend höhere Gebühren vor. Positiv wirken sich für die Gebührenzahler nur die gesunkenen Pflegekosten aus.

 Abschied von einem geliebten Menschen nehmen ist nicht einfach. Angehörige müssen sich um die Bestattung kümmern. In Wegberg gibt es durchschnittlich 263 Bestattungen pro Jahr.

Abschied von einem geliebten Menschen nehmen ist nicht einfach. Angehörige müssen sich um die Bestattung kümmern. In Wegberg gibt es durchschnittlich 263 Bestattungen pro Jahr.

Foto: Werner Krueper/epd (Archiv)

Mit der Errichtung von Urnenstelen auf den Friedhöfen in Wegberg und Arsbeck (unsere Redaktion berichtete) trägt die Stadt der gestiegenen Nachfrage an Urnenbestattungen Rechnung. Verbunden mit der neuen Bestattungsform ist auch eine überarbeitete Kalkulation der Friedhofsgebühren, über die der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 24. Januar, abstimmen soll. Dem Beschlussvorschlag ist zu entnehmen: Wenige Tarife sollen gesenkt, die meisten angehoben werden, zum Teil deutlich. Unter dem Strich werden Bestattungen teurer.

Das Bestattungswesen ist eine kostenrechnende Einrichtung. Das bedeutet, dass die der Stadt entstehenden Kosten über die Gebühren ohne Gewinn oder Verlust refinanziert werden sollen. Im vergangenen Jahr stand aber ein Defizit in Höhe von 104.000 Euro zu Buche. Die Verwaltung erklärt, dass die Neukalkulation der Gebühren nicht nur fiskalisch auf Grund der Unterdeckung erforderlich sei, sondern auch rechtlich wegen des im Kommunalabgabengesetz verankerten Kostendeckungsprinzips. Die letzte Gebührenanpassung wurde 2011 vorgenommen.

 Auf den Friedhöfen in Wegberg und Arsbeck wurden Urnenstelen errichtet. Die Gebühren für diese Bestattungsform beziffert die Verwaltung auf 1990 Euro.

Auf den Friedhöfen in Wegberg und Arsbeck wurden Urnenstelen errichtet. Die Gebühren für diese Bestattungsform beziffert die Verwaltung auf 1990 Euro.

Foto: Bestattungshaus Heiss

Die Kostenträger sind beim Bestattungswesen von der Zahl der Sterbefälle abhängig. Das macht die Kalkulation schwierig. Der Rechnung der Stadtverwaltung liegen die Durchschnittzahlen mit 263 Bestattungen pro Jahr zu Grunde.

Der Entwurf der neuen Friedhofsgebührensatzung weist überwiegend höhere Summen aus: So soll die Bestattungsgebühr für Reihengrabstätten von 440 auf 610 Euro steigen, von Wiesengrabstätten von bisher 515 auf 620 Euro und bei Bestattungen in Urneneigengrabstätten oder Urnenreihengrabstätten von 235 auf 320 Euro. Für die Aufbahrung einer Leiche in der Friedhofshalle waren bisher 44 Euro pro Tag zu zahlen, künftig sollen es pro angefangenem Kalendertag 55 Euro sein. Wird die Friedhofshalle für die Trauerfeier gebraucht, kostet das künftig 100 Euro (bisher 81 Euro). Auch das Aus- oder Umbetten einer Leiche oder Urne soll deutlich teurer werden: 1050 statt bisher 465 Euro. Für die neue Bestattungsform (Urnenstele) weist die Gebühretabelle Gesamtkosten von 1990 Euro (1800 Nutzungsgebühren plus 190 Euro Bestattungsgebühren aus).

Günstiger wird es nach dem vorliegenden Entwurf vor allem bei den Sondergebühren, etwa für die Pflege von aufgegebenen Grabstätten. Diese soll für ein aufgegebenes Reihengrab künftig fünf statt 21 Euro pro Jahr kosten, für eine Eigengrabstätte 10 statt 48 Euro pro Jahr, für eine Urnengrabstätte einen statt sieben Euro. Die Pflege einer Wiesengrabstätte soll laut Entwurfssatzung künftig nur noch 1800 statt 2200 Euro kosten, die Pflege einer reservierten Wiesengrabstätte 150 statt 630 Euro. Die Verwaltung führt dazu in der Beschlussvorlage aus, dass bei der Neukalkulation der Friedhofsgebühren die gesunkenen Kosten für den Pflegaufwand zu Gunsten der Gebührenpflichtigen berücksichtigt werden konnten. Während früher überwiegend die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs für die Pflegearbeiten auf den Friedhöfen zuständig waren, werden diese Aufgaben heute auf allen Friedhöfen im Stadtgebiet von externen Unternehmen zu günstigeren Konditionen übernommen.

Die Wegberger Stadtverwaltung kommt zu dem Schluss, dass die neuen Gebührentarife dem Vergleich mit umliegenden Städten standhält. "Insgesamt zeigt die Gebührenentwicklung im Durchschnitt erfreuliche Konstanz" heißt es in der Beschlussvorlage.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort