Wegbergs Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein ausgezeichnet Bemerkenswerte Lebensleistung

Wegberg · Wegbergs Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Landrat Stephan Pusch händigte der Kipshovenerin am Montagabend in der Wegberger Mühle die Ordensinsignien aus.

 Der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (l.) und Wegbergs Bürgermeister Michael Stock gratulierten Hedwig Klein in der Wegberger Mühle zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (l.) und Wegbergs Bürgermeister Michael Stock gratulierten Hedwig Klein in der Wegberger Mühle zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Foto: Ruth Klapproth

Der Bundespräsident hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Hedwig Klein am 1. Februar 2019 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. „Hedwig Klein hat sich neben ihrem Engagement in der Kommunalpolitik in ihrer Heimatstadt Wegberg über 35 Jahre lang in vielfältiger Weise ehrenamtlich für das Gemeinschaftswesen eingesetzt und dadurch auszeichnungswürdige Verdienste erworben“, sagte Pusch während der Verleihung.

Zur Feierstunde waren viele langjährige Weggefährten aus Rat und Verwaltung, Vertreter der Kirchen, Schulen und Kindertagesstätten, der Feuerwehr, Ehrenratsleute, Familie und Freunde von Hedwig Klein in die Wegberger Mühle gekommen. Der Festakt wurde musikalisch von Stefan Bimmermann an der Orgel begleitet.

Bürgermeister Michael Stock stellte Kleins Verdienste im Bereich des Stadtmarketings während ihrer Zeit als hauptamtliche Bürgermeisterin von 1999 bis 2009 in den Mittelpunkt: „Liebe Hedwig, durch Dein Engagement ist unsere Stadt um einiges reicher geworden und vieles, was Du angestoßen und umgesetzt hast, macht unsere Stadt heute lebenswerter und vielfältiger.“ Klein habe es geschafft, Politiker, Verwaltungsmitarbeiter und viele Bürger für einen über Jahre andauernden Prozess zu begeistern.

Als Beispiele nannte Stock den ersten Nordic-Walking-Park in der Region, den Wohnmobilplatz, Treffpunktplätze in den Dörfern, ein neues Logo, den Kulturring, die Kunst-Offensive und den Kultursommer. Stock erinnerte auch an die Eröffnung des Forums im Mai 2003, Standesamt und zehn Künstler bekamen nach einem Umbau des Klosters 2007 dort eine neue Heimat. 2003 kaufte die Stadt die Ramachers Mühle, heute Wegberger Mühle genannt, und baute sie zu einer Begegnungsstätte für Vereine aus. „Die Grenzen zwischen Beruf und Deinem ehrenamtlichen Engagement waren immer fließend und haben sich gegenseitig befruchtet“, sagte Michael Stock.

Landrat Stephan Pusch bezeichnete Kleins Verdienste in Politik, Gesellschaft und Kirche vor allem in der Summe herausragend. Er dankte Klein für eine bemerkenswerte Lebensleistung. Es sei dieser ungeheure Umfang an ehrenamtlichem Tun, der Klein auszeichne. Wegberg – das sei für Hedwig Klein nachgewiesenermaßen die größte Herzensangelegenheit. Aber auch als Vorsitzende des Fördervereins Abbé George, der den Bau einer Kinder- und Krankenstation in Burundi verwirklicht hat, für den Arbeitskreis Wegberger Mühle und im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften habe sie außergewöhnliches Engagement gezeigt.

Pusch erinnerte auch an ihren Vorgänger im Bürgermeisteramt, Fritz Jakobs, der als väterlicher Freund Hedwig Kleins Lebensweg viele Jahre lang eng begleitet hat: „Ich bin mir sicher, dass am heutigen Tage mit der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes am Bande ein Herzensanliegen von Fritz Jakobs endlich erfüllt wird.“

Klein sei stets die starke Klammer in Wegberg gewesen, die vieles zusammengehalten habe. „Du warst immer eine Moderatorin und hast immer das Wohl des Ganzen im Auge gehabt - dies unterfüttert von einer unerschütterlichen christlichen Überzeugung.“

Seit dem Ende ihrer politischen Tätigkeit als Bürgermeisterin setzt Hedwig Klein einen Großteil ihrer Zeit und Energie für die Pfarrei St. Martin Wegberg ein. Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran würdigte Kleins unermüdlichen Einsatz als Wortgottesdienstleiterin, Lektorin, Kommunionhelferin, im Beerdigungsdienst und bei der Betreuung von Flüchtlingen. Der Geistliche hatte eine Tasche mit in die Wegberger Mühle gebracht, aus der er mehrere Utensilien holte, die symbolisch das außergewöhnliche Engagement von Hedwig Klein auch in der katholischen Kirche beschreiben: Eine Speicherplatte, weil sie so viel wisse und mit Menschen in Verbindung stehe; ein Feuerzeug, weil sie sich leidenschaftlich für eine Sache einsetzen könne; Batterien, weil sie außergewöhnlich viel Energie besitze; ein Gotteslob, weil sie sich in der katholischen Kirche engagiere wie ein Hauptamtler. Am Ende zog Tran eine Priester-Stola aus der Tasche und sagte an Hedwig Klein gewandt: „Wenn die Kirche in ihren Reformen mit uns Schritt gehalten hätte, könnten Sie dieses Band der Einheit heute tragen.“ Klein sei ein Ansporn für ihre Mitmenschen. Tran befand: „Treiben Sie uns bitte weiter unermüdlich an.“

Hedwig Klein erklärte, dass es vor allem die Begegnungen gewesen seien, die ihr Leben geprägt haben. Neben ihren Eltern nannte sie die Pfarrer Edmund und Franz, Oberstudiendirektor Friedel Krings, den früheren Bundestagsabgeordneten Karl Fell, Ex-Stadtdirektor Horst Soemers und Abbé George, der bei der Verdienstkreuzverleihung in der ersten Reihe saß. „Ich habe viel Vertrauen geschenkt bekommen und bin dankbar für diesen Verlauf meines Lebens“, sagte Klein, bevor sie ihre Gäste zu einem Umtrunk und zu netten Gesprächen einlud.

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