Altweiberparty in Wegberg Etwas Frohsinn auch in ernsten Zeiten schaffen

Wegberg · Rund 400 Besucher haben an der Altweiberparty der KG Flöck op im Wegberger Forum teilgenommen. Ein Hygienekonzept sollte größtmöglichen Schutz garantieren.

 Viele bunt kostümierte Jecken fanden sich an Altweiber im Forum Wegberg ein. (v.l.) Lucia und Rainer Jentges, Kathy Kremers und Elke Frentzen haben sich besonders farbenfroh herausgeputzt.

Viele bunt kostümierte Jecken fanden sich an Altweiber im Forum Wegberg ein. (v.l.) Lucia und Rainer Jentges, Kathy Kremers und Elke Frentzen haben sich besonders farbenfroh herausgeputzt.

Foto: Ruth Klapproth/RUTH KLAPPROTH

Auf den traditionellen Rathaussturm mussten die Jecken der Mühlenstadt gestern schweren Herzens verzichten. Und auch den Rosenmontagszug hatten die Wegberger Karnevalsgesellschaften frühzeitig abgesagt aufgrund der nach Sessionsstart sprunghaft angestiegenen Corona-Fallzahlen. Unbeschwertes Feiern war zwar nicht möglich, doch bot sich für die KG Flöck op die Gelegenheit, zumindest ein bisschen Karnevalsstimmung zu erzeugen: mit einer Altweiberparty im Forum Wegberg.

Gut 400 Menschen durften der Veranstaltung mit Musik von DJ Thomas und der Karnevals-Cover-Band De Kloetschköpp aus Klinkum beiwohnen, so sah es das Hygienekonzept vor. Wer Einlass begehrte, musste vollständig geimpft oder genesen sein und zusätzlich das negative Ergebnis eines aktuellen Schnelltests vorlegen. Auch Geboosterte mussten sich testen lassen, bei Bedarf war das direkt im Eingangsbereich des Wegberger Forums möglich. Mit dieser besonders strengen Regelung wollten die Organisatoren von Flöck op um Udo Merbecks und Thorsten Kappes den höchstmöglichen Grad an Sicherheit garantieren. „Mehr geht nicht“, sagte Kappes.

Unter normalen Bedingungen passen – ohne Bestuhlung – bis zu 700 Personen ins Wegberger Forum Platz, sodass an Altweiber eine eher luftige Atmosphäre herrschte. Das allerdings tat der guten Laune unter den vielfach bunt kostümierten und geschminkten Partygängern keinerlei Abbruch. Sorge für eine hohe Dosis Heiterkeit trugen recht unverhofft De Kloetschköpp. Denn eigentlich hatte die Formation mit Frontmann Michi Schreder die fünfte Jahreszeit bereits für beendet erklärt, nachdem sie Mitte Januar bei der Abtauparty zum Abschluss der Wegberger Eisbahn noch einmal sämtliche Register ihres Könnens gezogen hatte. Besonders freute es die Band daher, nun doch noch einmal auftreten zu dürfen, bevor die Session am Aschermittwoch tatsächlich zu Ende geht.

Auch DJ Thomas Lüdke, der früher in der Harbecker Kult-Diskothek Roter Hahn (später La Fontaine) aufgelegt hat, wusste sein Publikum an den Turntables mitzureißen. Der Wassenberger Musiker ist einer der drei Macher hinter dem DJ-Dance-Projekt Sash!. Mit Titeln wie „Encore une fois“ oder „Ecuador“ gelangen ihm ab Mitte der 90er Jahre in vielen Ländern Top-Platzierungen in den Charts. Im Forum erfüllte DJ Thomas auch Musikwünsche aus dem Publikum. Zu einer Stippvisite in vollem Ornat schaute das Wassenberger Prinzenpaar Thomas und Gabi Windeln vorbei, das der KG Flöck op eng verbunden ist.

Vor rund zwei Wochen hatte die KG die städtische Zusage für die Altweiberparty erhalten, die außerhalb der Pandemie seit je her zum karnevalistischen Programm in Wegberg gehört und in diesem Jahr den Abschluss der verkürzten Session kennzeichnet. „Wir freuen uns sehr über diese Chance und nehmen gleichzeitig alle Auflagen sehr ernst“, sagt Thorsten Kappes aus dem Vorstand. Während ein eingekauftes Security-Team die Einlasskontrolle übernahm, waren Helfer aus dem Verein für den Getränkeausschank und den Verkauf von Biermarken und Eintrittskarten zuständig. Das alles funktioniere reibungslos, so Kappes. Wartezeiten gerade zu Beginn der Party seien wegen der notwendigen Überprüfungen nicht zu vermeiden gewesen.

 Während sich in Wegberg selbst kein Rosenmontagszug durch die Straßen schlängen wird, gibt es in den umliegenden Ortschaften der Mühlenstadt am Wochenende ein deutlich abgespecktes Karnevalsprogramm: Die KG Sonn Männ in Klinkum unternimmt am Samstag einen karnevalistischen Rundgang unter dem Motto „Kumm loss jonn“. An elf einzelnen Stationen unter anderem mit dem Kinderprinzenpaar Philip Tichlers und Charlotta Heinen wollen die Klinkumer corona-konform feiern. Die Mitglieder der KG Laakebüll ziehen am Sonntag in kleinen Teams durch die Straßen von Rath-Anhoven, machen Haustürbesuche und verteilen Mutzen. 

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