Wegberg Abriss Realschulhalle: Grüne äußern Bedenken

Wegberg · Der Bauausschuss gab grünes Licht für den Abriss der Realschulturnhalle. Bedenken äußerten zuvor die Grünen.

 Die Realschulturnhalle wurde vor 47 Jahren in Betrieb genommen. Weil eine Sanierung zu teuer ist, soll sie 2017 abgerissen werden.

Die Realschulturnhalle wurde vor 47 Jahren in Betrieb genommen. Weil eine Sanierung zu teuer ist, soll sie 2017 abgerissen werden.

Foto: hec

Mit dem Abriss der alten Realschulturnhalle im Schulzentrum an der Maaseiker Straße soll frühestens während der Sommerferien 2017 begonnen werden. Das hat der Bauausschuss einmütig beschlossen, nur die Grünen (zwei Stimmen) enthielten sich.

Der Ausschuss entschied auch, dass der Wegfall der Hallenbelegungsstunden für den Turn- und Spielverein (TuS) 1900 Wegberg, der die Realschulturnhalle zurzeit noch rege nutzt, durch Trainingszeiten in anderen Sporthallen im Stadtgebiet kompensiert werden soll. Dabei sei in Gesprächen mit allen Sportvereinen eine einvernehmliche Lösung anzustreben. Außerdem prüft die Stadtverwaltung, ob die Belegungspläne für die Sporthallen in Zukunft mit einer professionellen Software angefertigt werden können. Durch den nun beschlossenen Abriss der Realschulturnhalle gehen auch die Pausenhalle und die Toilettenanlagen verloren. Dafür soll Ersatz geschaffen werden.

"Mit dieser Lösung können wir letztendlich leben. Wichtig ist aber, dass sich jetzt auch die anderen sporttreibenden Vereine im Stadtgebiet bewegen und an einer solidarischen Lösung im Sinne des TuS Wegberg mitarbeiten", sagte Stadtverbandsvorsitzender Bernd Stamms unmittelbar nach dem Abriss-Beschluss. Zwar hatten fast 200 Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor der Sitzung gegen den Abriss protestiert, doch im Prinzip war diese Entwicklung schon seit Jahren abzusehen. Die neue Zweifachsporthalle an der Maaseiker Straße war nämlich stets als Ersatz für die abgerissene Turnhalle am ehemaligen Begegnungszentrum an der Beecker Straße und zugleich für die stark sanierungsbedürftige Realschulturnhalle bezeichnet worden. Das Problem ist allerdings, dass die neue Zweifachsporthalle als reine Ballsporthalle konzipiert wurde. So gibt es beispielsweise keine Möglichkeit, ein Reck aufzubauen. Auf diesen Missstand hatte der TuS in der Vergangenheit schon hingewiesen. Von der Kapazität her könne auf die Realschulturnhalle ohne Probleme verzichtet werden, hatte die Verwaltung im Beschlussvorschlag ausgeführt.

Während sich die übrigen Fraktionen eindeutig für den Abriss aussprachen, den Zeitpunkt für die Schließung der Halle im Sinne des TuS aber von Februar auf Ende Juli verschoben, wollten die Grünen den Beschluss zum Abriss der Realschulturnhalle vertagen. Dr. Gerd Arndt kritisierte, dass man den zweiten Schritt vor dem ersten machen wolle: "Wir hätten erst einen Plan mit allen Vereinen machen und dann im zweiten Halbjahr 2017 über den Abriss abstimmen sollen, wenn klar ist, dass alles läuft", sagte er, "was hindert uns daran, den Beschluss zu vertagen?" Gerd Arndt befürchtet, dass die Verteilung der Hallenbelegungsstunden auf andere Sporthallen im Stadtgebiet kompliziert ist und viel Zeit beansprucht, "darum spielt die Einsparmöglichkeit für mich in diesem Fall eine sehr untergeordnete Rolle", sagte er. Kritik klang auch in den Worten von Nicole von den Driesch von der Wählergemeinschaft Aktiv für Wegberg (AfW) durch: "Wir hätten uns gewünscht, wenn vorher mit den Vereinen gesprochen worden wäre", sagte sie. Allerdings sprach sie sich im Gegensatz zu Gerd Arndt für den Abrissbeschluss aus, "die Leute sollen Klarheit haben, ein Hinauszögern haben sie nicht verdient. Wir sollten das schnellstmöglich und solidarisch regeln", sagte Nicole von den Driesch.

Der Antrag der Grünen auf Vertagung des Abrissbeschlusses wurde mehrheitlich abgelehnt, dann entschied der Bauausschuss, dass die Realschulturnhalle abgerissen werden soll, aber erst nach Ende des Schuljahres 2016/17.

(RP)
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