Wassenberg Wohnen bei "Lucy und Strolch"

Wassenberg · Die Eheleute Marcel und Christina Meurer eröffnen eine Intensivwohngruppe für Jungen und Mädchen aus schwierigen sozialen Verhältnissen in der ehemaligen Pension Goertz.

 Marcel und Christina Meurer (hier mit den beiden eigenen Kindern) kümmern sich in Zukunft in der neu gestalteten früheren Pension an der Erkelenzer Straße in Wassenberg um Kinder und Jugendliche.

Marcel und Christina Meurer (hier mit den beiden eigenen Kindern) kümmern sich in Zukunft in der neu gestalteten früheren Pension an der Erkelenzer Straße in Wassenberg um Kinder und Jugendliche.

Foto: Jürgen Laaser

Die Anspannung der letzten Monate und die Erleichterung, ihren Traum verwirklicht zu haben, ist Christina und Marcel Meurer anzumerken. Nach einem zügigen Umbau in nur fünfeinhalb Monaten haben die beiden mit viel Eigenleistung aus der ehemaligen Pension ein warmes und helles Wohnhaus geschaffen. Zehn Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sollen dort künftig eine Ersatzfamilie "auf Zeit" bekommen - vermittelt über die Jugendämter.

Das Konzept des Hauses haben die Eheleute selbst entworfen: Licht und Musik. Grün-braune Töne dominieren das Wohnzimmer, während in anderen Räumen ein dezentes Gelb zu finden ist. Holzmöbel sorgen für Wohlbefinden. Die Räume der Kinder haben ebenfalls mal naturfarbene, mal weiße Möbel. Die Wände sind farblich noch nicht gestaltet.

"Das soll das jeweilige Kind selber entscheiden", erklären Marcel und Christina Meurer, die viel Herzblut in ihr Projekt gesteckt haben. Faszinierend ist das Spiel der Lichter in den verschiedenen Wohnräumen und auch in den Baderäumen. Musikeinspielungen sind dort ebenfalls möglich.

"Es war unser großer Traum eine eigene Intensivgruppe in privater Trägerschaft aufzubauen", sagt Marcel Meurer. Mit fünf Mitarbeitern wird das Erzieher-Ehepaar dieses Haus leiten. Die Zusammenarbeit laufe über die verschiedenen Jugendämter erklären sie. Die Eheleute bringen an die 21 Berufsjahre in verschiedenen Kinderheimen mit. Kennengelernt haben sich die beiden in Düren im Sankt Josefhaus. "Der Name unseres Hauses ,Lucy und Strolch' entstand einmal in Anlehnung an unseren Hund Lucy und von dem Streuner Strolch aus dem gleichnamigen Disneyfilm 'Susi und Strolch', erläutert Meurer.

Udo Kannengießer als Landschaftsgartenbauer hat eine Sitzgruppe aus Lavabasalt im Garten gestiftet, in der die Namen "Lucy und Strolch" in Leuchtfarben eingearbeitet sind. Die Firmenkundenbetreuer Norbert Gaillard und Christian Boes von der Raiffeisenbank Erkelenz machten sich vor Ort bei der Eröffnung ein eigenes Bild von dem Konzept der Meurer und Meurer GbR. "Wir sind dankbar und glücklich, dass Friedhelm Jansen vom JM Finanzkonzept die Raiffeisenbank für unser Konzept gewinnen konnte.

So konnten wir unseren Traum umsetzen." Der Dank der Jungunternehmer gilt neben den vielen ehrenamtlichen Helfern auch Lothar Beeck vom Bauamt in der Kreisverwaltung, der immer wieder alle Auflagen für diesen Bau geduldig erläutert habe. Auch die Fachberaterin vom Landesjugendamt Michaela Füting sei eine große Stütze in der Zeit des Umbaus bei allen Fragen gewesen.

Pfarrer Thomas Wieners segnete das neue Heim. Neben Leitern von Schulen und Kindergärten mischten sich auch ehemals als Kinder betreute Erwachsene unter die zahlreichen Besucher. Die Eröffnung wurde mit einem bunten Fest gefeiert. Ab sofort ist die Wohngruppe "eröffnet" und bezugsfertig für neue Bewohner.

(RP)
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