Wassenberg/Roerdalen Weiter Mordgelüste ohne Grenzen

Wassenberg/Roerdalen · Nach Station in Wassenberg lasen Hoeps/Toes jetzt im Kasteel Aerwinkel.

 In Kasteel Aerwinkel, Posterholt, lasen jetzt vor deutsch-niederländischem Publikum Thomas Hoeps (l.) und Jac. Toes.

In Kasteel Aerwinkel, Posterholt, lasen jetzt vor deutsch-niederländischem Publikum Thomas Hoeps (l.) und Jac. Toes.

Foto: JOHAN DE WAL

Die euregional geförderte Lesungsveranstaltung mit Thomas Hoeps und Jac. Toes, im vergangenen Jahr auf Initiative der ehrenamtlich geführten Bürgerbücherei "Bücherkiste" in Wassenberg begonnen, wurde jetzt erfolgreich fortgesetzt vor malerischer Schlosskulisse in Kasteel Aerwinkel, Posterholt. Gastgeberin und "Schlossherrin" Petra de Haas begrüßte das je zur Hälfte aus Niederländern und Deutschen bestehende Publikum und verwöhnte die Gäste in der Pause mit leckeren Köstlichkeiten.

Toes und Hoeps wussten wie gewohnt mit ihrem brillanten Vortrag und den witzigen Intermezzi, bei denen sie sich gegenseitig auf die Schippe nahmen, zu überzeugen. Hatten sie im September in Wassenberg mit ihrem aktuellen Krimi "Höchstgebot" begonnen, so griffen sie diesmal etwas weiter zurück in die literarische Vergangenheit und gaben Einblicke in die beiden ersten Werke der Kunstmorde-Trilogie "Nach allen Regeln der Kunst" und "Das Lügenarchiv".

Zwischendurch verriet das deutsch-niederländische Duo auch den Anlass für das kreative Schreiben zu zweit: Hoeps, Kulturbüroleiter der Stadt Mönchengladbach und Schriftsteller, wurde von der Staatskanzlei NRW eingeladen, einen Krimi über die Museen für zeitgenössische Kunst entlang der deutsch-niederländischen Grenze zu schreiben. Da musste natürlich auch ein niederländischer Co-Autor her, und Hoeps fand ihn in Jac. Toes, den er zwei Jahre zuvor auf einer Criminale-Veranstaltung kennen und schätzen gelernt hatte.

Man muss sich die Entstehung eines solchen kooperativ erzeugten Krimis so vorstellen, dass irgendeiner mit einer Idee herauskommt, der andere diese aufgreift und fortschreibt. Ob denn die nationalsozialistisch geprägte Vergangenheit in den beiden Nachbarländern heute noch eine Rolle spiele, wollte eine Niederländerin wissen. Davon sei in der Grenzregion gottlob nichts mehr zu spüren, meinte Hoeps, anderes als in anderen Landesteilen. Bei Weißwein und Häppchen wurden anschließend die Kontakte vertieft. Interessant, dass es auch in Roerdalen eine Bürgergruppe gibt, die sich mit der Idee einer ehrenamtlich geführten Bibliothek nach dem Vorbild der Wassenberger Bücherkiste befasst.

(RP)
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