Radioshow mit Steffi Neu in Wassenberg Make Humor great again

Wassenberg · Die bekannte Hörfunkmoderatorin Steffi Neu sorgte mit drei Kollegen in Wassenberg für eine ausgelassene Show voller Witz und Esprit.

 Steffi Neu (v.l) präsentierte mit ihren Radiofreunden Sven Pistor, Doc Esser und René Steinberg ein mehr als zweistündiges Programm voller Witz und Spontaneität.

Steffi Neu (v.l) präsentierte mit ihren Radiofreunden Sven Pistor, Doc Esser und René Steinberg ein mehr als zweistündiges Programm voller Witz und Spontaneität.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Im Rahmen der Reihe Kabarett und Comedy hatte die Kunst, Kultur und Heimatpflege Wassenberg zu einem Abend voller spontanem Unsinn mit Steffi Neu und ihren Radiofreunden in das Forum der Betty-Reis Gesamtschule eingeladen.

Nicht nur WDR-2-Hörer kennen sie: Steffi Neu, Sven Pistor, René Steinberg und Doc Esser. Das Quartett wollte die 400 Besucher mit spontanem Unsinn unterhalten, was den vier Moderatoren und Kabarettisten mit Bravour gelang. Dabei war das Publikum ein Teil der Show der Dialoge, Musik und Quiznummern. Steffi Neu als ausgewiesene Frohnatur mag Menschen. Sie hat festgestellt, dass das Leben „off air“, also außerhalb des Radios, sehr lustig sein kann. Das Quartett konnte endlich all das machen, wofür zwischen Nachrichten und Musik oft die Zeit fehlt.

Die Show startete mit einem textlich modifizierten Lied der Fantastischen Vier. Mit „Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen alt…“ hatten die Akteure das mitsingende Publikum auf ihrer Seite. Danach stellte Steffi Neu die Akteure in ihrer gewohnt lockeren Art wortgewandt mit ganz viel Humor vor. Den 43-jährigen Doc Esser und gebürtigen Niederrheiner aus Korschenbroich-Pesch, den alle liebevoll Heiwi nennen, abgeleitet von Heinz-Wilhelm Esser. Er war schon professioneller Schwimmer, Rockstar und ist nun Arzt. Und als ob das nicht bereits genug wäre, steht Doc Esser noch für das WDR-Gesundheitsmagazin vor der Kamera. Insgesamt hat er drei unterschiedliche Facharzt-Ausbildungen. Auf die Frage, welche verstorbene Persönlichkeit er gerne einmal interviewen würde, antwortete er: „Altkanzler Helmut Schmidt, der bis zu seinem Ende ein ausgesprochener Kettenraucher war und als einziger in jeder Sendung im Fernsehen rauchen durfte, was dazu führte, das man anstelle eines einzelnen Feuerwehrmanns bei seinen Sendungen eine ganze Feuerwehreinheit haben musste“.

Sven Pistor ist allen als Sportmoderator aus den WDR 2-Bundesligaübertragungen bekannt. Sein größter Wunsch ist, die Bundesligakonferenz einmal aus der eigenen Badewanne selbst hören zu können. Als Jugendlicher hatte er bei Ikea schwedische Weihnachtslieder gesungen, was er  unter Beweis stellte. Als Vorletzter wurde René Steinberg vorgestellt, der als Kabarettist und Stimmenimitator das Publikum sofort auf seiner Seite hatte. In seiner Jugend hatte er in einer Disco einen Dieb gestellt, der keiner war und ihm angeblich von hinten das Portemonnaie geklaut haben sollte. Spontan drehte er sich um und schrie den Mann an, „der hat mein Portemonnaie geklaut“. Das dauerte solange, bis ihn sein Freund darauf aufmerksam machte, das er sein Portemonnaie in der Hand hielt. „Macht nix, das ist mir auch schon passiert,“ erwiderte sein Gegenüber. Als Letzte des Quartetts war Steffi Neu an der Reihe. Auf die Frage, ob sie in ihrer Jugend zum Rektor zitiert wurde, antwortete sie: „Ja, denn ich war Schülersprecherin. Heute bin ich kess und vorlaut, während ich früher schüchtern und zurückhaltend war“, was man kaum glauben konnte und vom Publikum mit Lachern quittiert wurde. Souverän und wortgewandt moderierte sie mit Witz durch die Show, nicht ohne auf ihr Kneipenquiz mit René Steinberg am 20. Oktober im Saal Sodekamp-Dohmen in Hilfarth aufmerksam zu machen.

Im Lauf der Show präsentierte Pistor mit zwei „ausgewiesenen Fußballbesserwissern“ aus dem Publikum das Fußballquiz „Da kommst du nie drauf“. Preis für den Sieger waren zwei Karten für das Kneipenquiz. Doc Esser erklärte, warum man Fritten essen darf und Fett nicht das Problem bei der Ernährung ist, sondern Zucker. Seine Devise: „Lachen ist gesund und beansprucht mehr als 300 verschiedene Muskeln beim Menschen, deshalb sollte man viel mehr lachen“.

Ein Höhepunkt war die Neubesetzung des Tatort-Kommissars in Hamburg durch René Steinberg, der nuschelnd Til Schweiger beim Fund einer Leiche imitierte und schnell beim Dortmunder Tatort im Ruhrgebiet landete. Unter den Lachern des Publikums mussten hier weitere Originale des Ruhrgebiets wie Herbert Knebel. Jürgen von Manger alias Adolf Tegtmeier und Herbert Grönemeyer herhalten.

Ein Feuerwerk spontaner Gags und intelligenter Comedy, die das Publikum von den Stühlen riss. Mit Standing Ovations verabschiedete sich das Quartett mit einem weiteren Song der Fantastischen Vier mit ihrem ureigenen Text „Du da im Radio“. Mehr als 120 Minuten geballtes Training für die Lachmuskulatur. Ein Manko war die unzureichende Ausleuchtung der Bühne, was die Show in keiner Weise schmälerte.

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