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Ehrung für Wassenberger in Köln Sepp Becker erhält Rheinlandtaler

Wassenberg · Der Wassenberger ist in Köln mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet worden. Sein Name ist verbunden mit Kultur, Erinnerungskultur, Geschichts- und Heimatpflege.

 Karl-Heinz Nieren (v.l.), Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, und Sepp Becker.

Karl-Heinz Nieren (v.l.), Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, und Sepp Becker.

Foto: Heike Fischer/LVR

„Es ist eine sehr schöne Auszeichnung, auf die ich sehr stolz bin.“ Sepp Becker, der Wassenberger, reagierte gerührt auf die hohe Auszeichnung, die er nun in Köln entgegennehmen durfte: Becker, dessen Name mit Kultur, Erinnerungskultur, Geschichts- und Heimatpflege eng verbunden ist, ist für sein Engagement mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland in der Kategorie Kultur ausgezeichnet worden.

Die Verleihung hätte bereits vor etwa einem Jahr stattfinden sollen, doch der Pandemie waren ständige Terminverlegungen geschuldet. Nun war der große Moment gekommen. Wassenberger Träger des Rheinlandtalers waren vor Sepp Becker schon Ludwig Essers, Hanns Heidemanns, Franz-Josef Breuer und Karl Lieck – und Beckers Freude ist groß, nun auch zu den Ausgezeichneten zählen zu dürfen. Becker für diese Ehrung vorgeschlagen hatte Walter Bienen, Vorsitzender des Heimatvereins Wassenberg.

„Intensiv haben Sie sich mit zahlreichen Aspekten der Stadtgeschichte beschäftigt und sich dabei nicht auf das Studium und das Schreiben von Aufsätzen und Beiträgen beschränkt, sondern intensiv an der Vermittlung des historischen Wissens mitgewirkt“, sagte Jürgen Wilhelm, der stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland.

Und tatsächlich: Eine zentrale Rolle in Beckers Wirken spielt das Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Becker war in diesem Zusammenhang an der Gründung der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg beteiligt und viele Jahre ihr stellvertretender Leiter. Somit spielte auch Beckers Meinung eine Rolle bei der Namensgebung der Schule. Betty Reis war eine junge Wassenbergerin, die im Konzentrationslager ums Leben kam. Um die Erinnerung an die jüdischen Einwohner Wassenbergs aufrecht zu erhalten, hat Becker die Aktion Stolpersteine in seiner Heimatstadt initiiert, auch als Leiter des Arbeitskreises Jüdisches Leben in Zusammenarbeit mit seiner alten Schule sorgt Sepp Becker für aktives Erinnern.

Verantwortlich zeichnete Sepp Becker auch für den Aufbau von wertvollen Archiven, um Wissen zu konservieren. So profitierten bereits die Archive der Stadt Wassenberg und die der Pfarrei Sankt Marien von Beckers Arbeit. Auch für den Heimatverein Wassenberg hat Becker ein heimatkundliches Archiv in Angriff genommen und eingerichtet.

Laudator Wilhelm sah noch genauer hin und wusste von Chroniken, Festvorträgen und Aufsätzen, die alle eines zum Ziel haben: Den interessierten Lesern und Besuchern will Becker die Geschichte nahe bringen und diese lebendig werden lassen. Thematisch hat sich Becker dabei immer breit aufgestellt, darum reichen seine Arbeiten inhaltlich etwa vom Weberhandwerk, das in Wassenberg stark ausgeprägt war, bis zum Judentum zwischen Rhein und Maas, von Krieg und Zerstörung bis hin zum grenzüberschreitenden Denken.

Das wiederum wurde Becker, ohnehin grenznah zu den benachbarten Niederlanden, naturgemäß in die Wiege gelegt. Mitgearbeitet hat Becker so auch an den Städtepartnerschaften zu Highworth in England und Pontorson in Frankreich. Als Vorsitzender des Partnerschaftskomitees und Präsident des Präsidiums der Städtepartnerschaften mit diesen beide Orten war Becker letztlich auch mitverantwortlich dafür, dass Wassenberg im Jahr 2013 als „Europaaktive Gemeinde“ ausgezeichnet wurde.

„Von Ihnen ist noch vieles aus und über Wassenberg zu erwarten“, sagte Jürgen Wilhelm zu Sepp Becker. Bürgermeister Marcel Maurer erklärte: „Die Verdienste von Sepp Becker für die kulturellen und heimatkundlichen Belange der Stadt Wassenberg sind herausragend und können gar nicht genug gewürdigt werden. Ich freue mich außerordentlich für Sepp Becker und bin stolz, Menschen mit einem solchen ehrenamtlichen Engagement in der Stadt zu wissen.“ Neben Sepp Becker wurde auch der Geilenkirchener Karl-Heinz Nieren mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.

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