Birgelen bleibt katholische Bekenntnisschule Rat lehnt Schulumwandlung ab

Wassenberg · Die Grundschule Birgelen bleibt vorerst katholische Bekenntnisschule. Eine Mehrheit im Stadtrat votierte in geheimer Abstimmung für die Alternative, über Klassengrößen Schülerströme zu steuern.

 Die Grundschule in Birgelen bleibt katholische Bekenntnisschule — vorerst. „Glücklich und erleichtert“ zeigte sich Schulleiterin Barbara Schillings nach der Abstimmung im Rat.

Die Grundschule in Birgelen bleibt katholische Bekenntnisschule — vorerst. „Glücklich und erleichtert“ zeigte sich Schulleiterin Barbara Schillings nach der Abstimmung im Rat.

Foto: Angelika Hahn

"Glücklich und erleichtert" zeigte sich Schulleiterin Barbara Schillings nach der Abstimmung im Rat. Die Grundschule in Birgelen bleibt katholische Bekenntnisschule — vorerst. Mehrheitlich votierten die Stadtratsmitglieder in der jüngsten Sitzung in geheimer Abstimmung für eine Alternative zu der von der Verwaltung präferierten Umwandlung der Katholischen Grundschule (KGS) in eine Gemeinschaftsgrundschule (GGS): und zwar die Begrenzung der Schülerzahlen der Eingangsklassen beider Schulen auf 23 Kinder.

Die Umwandlung war, wie ausführlich berichtet, Thema geworden, nachdem der Trend der Schüleranmeldungen für die GGS Am Burgberg — der einzigen Gemeinschaftsgrundschule Wassenbergs neben den drei katholischen Bekenntnisschulen in Birgelen, Myhl und Orsbeck — den Stadtrat zu einer für ein Jahr befristeten Aufstockung der GGS auf vier Züge bewogen hatte. Die KSK Birgelen, ausgerichtet auf eine Dreizügigkeit, hat dagegen bekanntlich ausreichend freie Aufnahmekapazitäten. Im Schulausschuss hatte die CDU-Fraktion um Bedenkzeit zur Beratung des Themas in einer Klausurtagung und Beschluss im Rat gebeten.

Nun stand die Entscheidung an. Wobei der Rat nicht ohne Weiteres eine Umwandlung beschließen kann, sondern nur die Einleitung des Verfahrens, zu dem auch die Befragung der Eltern von Kindern der betroffenen Schule gehört. Nur wenn mehr als 50 Prozent dieser Eltern für eine Umwandlung stimmen, ist sie laut Schulgesetz auch auszuführen.

Doch schon die Diskussion über die Einleitung des Verfahrens bereitete etlichen Ratsmitgliedern offenbar Unbehagen. Marcel Maurer sprach sich für die CDU-Fraktion für die Alternativ-Variante aus, also die Begrenzung der Eingangsklassengrößen, um zu prüfen, ob damit in den nächsten zwei Jahren eine Steuerung und gleichmäßigere Auslastung beider Schulen erreicht werden könne. Die Variante sei ein "milderes Mittel" als der sofortige Schritt einer Umwandlung und einen Versuch wert, meinte er.

"Die Probleme für die GGS bleiben, die Sache wird durch eine Zeitverschiebung nicht besser", glaubte hingegen Robert Seidl (Grüne) und plädierte wie Susanne Beckers (FDP), Torsten Lengersdorf (WFW), Wolfgang Feix (Linke) und Heike Simons (SPD) für die Befragung der Eltern. "Ein besseres demokratisches Verfahren gibt es nicht", betonte Beckers. "Warum nehmen wir den Eltern die Entscheidungsmöglichkeit?", fragte Lengersdorf in Richtung CDU. Bürgermeister Manfred Winkens lobte die alles in allem sachbezogene Diskussion um das brisante Thema. Denn niemand unter den Politikern hatte die pädagogische Qualität einer der Schulen abgewertet. GGS Am Burgberg und KGS Birgelen seien zudem auch als GL-Schulen gleich engagiert in der Umsetzung des "Gemeinsamen Lernens" von Kindern mit und ohne Behinderung.

Susanne Beckers beantragte dann geheime Abstimmung, dies bedeutete die doppelte Prozedur, denn schließlich lagen zwei Varianten vor. Für die Einleitung eines Umwandlungsverfahrens samt Elternbefragung und gleichzeitiger Festsetzung der Eingangsklassengrößen auf 23 Kinder stimmten 13 Ratsmitglieder, 17 waren dagegen. Für die Alternative (Variante 2), erstmal nur die Klassenstärken beider Schulen zu begrenzen, stimmten 18 Politiker, 12 waren dagegen.

Damit war die "weiche Variante" (Bürgermeister Winkens) beschlossen und Zeit gewonnen, um, wie Winkens es darstellte, die Entwicklung in nächster Zeit weiter zu verfolgen.

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