Familienmusical zu Weihnachten Dickens’ Klassiker in neuem Gewand

Wassenberg · Das Familien-Musical „Scrooge – eine Weihnachtsgeschichte“ stimmte mit originellen und lustigen Charakteren auf Weihnachten ein. Das Publikum in der Betty-Reis-Gesamtschule wurde bestens unterhalten.

 Für den hartherzigen und geizigen Ebenezer Scrooge ist Weihnachten reine Geld- und Zeitverschwendung, doch als er am Abend von seinem verstorbenen Freund und Geschäftspartner Jacob Marley heimgesucht wird, gerät sein Leben aus den Fugen.

Für den hartherzigen und geizigen Ebenezer Scrooge ist Weihnachten reine Geld- und Zeitverschwendung, doch als er am Abend von seinem verstorbenen Freund und Geschäftspartner Jacob Marley heimgesucht wird, gerät sein Leben aus den Fugen.

Foto: Ruth Klapproth

Das Weihnachtsfest ist bekanntlich der richtige Zeitpunkt für ein kleines Wunder. So auch in der Nacht zum 25. Dezember in London. Basierend auf Charles Dickens’ weltberühmter Erzählung „A Christmas Carol“ wurde das Musical „Scrooge – eine Weihnachtsgeschichte“ im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg aufgeführt. Die Produktion der C2 Concerts GmbH stimmte viele Familien mit ihren Kindern auf Weihnachten ein. In einem neuen Gewand und mit originellen, lustigen und interessanten Charakteren, unter anderem einem durchgeknallten Geist und einer sprechenden Laterne, wartete Dickens‘ Klassiker auf. Das Stück stammt aus der Feder von Christian Berg, die passende Musik von Michael Schanze.

Hauptfigur des Stückes ist Ebenezer Scrooge, seines Zeichens ein hartherziger und geiziger Geschäftsmann. Obgleich der alte Mann sehr einsam ist, hat Scrooge für besinnliche Weihnachtstage keinen einzigen Funken Freude übrig. „Weihnachten ist Humbug“, wie er oft betont und aus seiner Sicht eine reine Zeit- und Geldverschwendung. Das soll sich eines Tages ändern, denn irgendwie muss sich sein Herz doch erweichen lassen? Grimmig schlägt Scrooge dennoch zunächst die Einladung seines Neffen Alfred aus, und seinem Mitarbeiter Bob Cratchit droht er mit der Kündigung, als dieser ihn am Heiligen Abend bittet, den morgigen Weihnachtstag bei seiner Familie verbringen zu dürfen. Scrooge selbst ist wie jedes Jahr an Weihnachten mit seiner Jahresabrechnung beschäftigt. Am Abend erhält er allerdings unerwarteten Besuch: Der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley erscheint ihm in schwere Ketten gelegt und warnt Scrooge, dass er nie Ruhe finden wird, wenn er sich nicht ändert und die Ketten, die Kaltherzigkeit, Geiz und Gier geformt haben, noch rechtzeitig abstreift. Hierzu kündigt er das Erscheinen dreier weiterer Geister an, die ihn bekehren wollen.

Pünktlich um ein Uhr nachts erscheint der Geist der vergangenen Weihnacht, eine skurrile Gestalt. Gemeinsam mit den Kindern in der Betty-Reis-Gesamtschule weckt sie den laut schnarchenden Scrooge mit den läutenden Glocken des Big Ben. „Die Welt braucht Farben, damit sie nicht an Leuten wie dir erstickt“, erklärt sie ihm. Sie nimmt ihn mit an Orte seiner Kindheit, in der er Weihnachten fern von seiner Familie verbringen musste und später in seinen Lehrjahren, als er dankbar ist, Weihnachten bei seinem Chef verbringen zu dürfen. Schließlich zeigt sie ihm, wie ihn seine Verlobte an Weihnachten verlassen hat, weil Scrooge sich von ihr abgewandt und nur dem Geld und Erfolg zugewandt hat. Zunächst zeigt sich Scrooge uneinsichtig, bekommt aber allmählich ein schlechtes Gewissen. Dies verstärkt sich, als der zweite Geist ihm das ärmliche, dafür hingegen warmherzige gegenwärtige Weihnachtsfest bei seinem unterbezahlten Angestellten zeigt. Cratchit fehlt das Geld für die Therapie seines kranken Sohnes Tiny Tim. Er erklärt seinem Sohn, dass Scrooge nicht böse ist, sondern sein inneres Licht verloren hat. Aber es gebe einen Stern, der von Geburt an für alle Menschen leuchtet, so gibt er Tim Hoffnung.

Zu guter Letzt offenbart der dritte Geist Scrooge seine Zukunft. Trotz oder gerade wegen seines Reichtums bleibt ihm am Ende nichts, er wird allein und in Einsamkeit sterben. Auch Tim wird seine Krankheit nicht überstehen. Das rüttelt Scrooge auf, und er erkennt schließlich, was zu tun ist, um seine innere Leere mit Geborgenheit, Liebe und Mitgefühl zu füllen. „Eine Nacht voller Wunder und Zauberkraft, die uns zu Freunden macht“, wie es in einem der Lieder heißt, mit denen die Sänger in Wassenberg ihr Publikum bestens auf Weihnachten einstimmten.

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