Freie Liberale debattieren Mehr Verantwortung für Europa

WASSENBERG · FDP stellt in Wassenberg Kandidaten zur Europawahl vor.

 Klaus Wagner, Patrick Schunn, Michael Terwiesche, Katharina Willkomm, David Stolz und Stefan Lenzen (v.l.) trafen sich in Wassenberg.

Klaus Wagner, Patrick Schunn, Michael Terwiesche, Katharina Willkomm, David Stolz und Stefan Lenzen (v.l.) trafen sich in Wassenberg.

Foto: Thomas Mauer

Die Europawahl im Mai 2019 wirft ihre Schatten voraus. Unlängst traf sich die Kreis-FDP zu ihrer Kreiswahlversammlung. Gewählt wurden die Delegierten für die Landesvertreterversammlung im November in Bonn.

Aber auch die beiden Kandidaten aus dem Kreis Heinsberg und aus dem Kreis Niederrhein stellten sich vor. „Wir haben Europa viel zu verdanken“, stellte Patrick Schunn an den Anfang seiner Vorstellung. Der Kandidat aus Heinsberg beschrieb den Frieden in Europa als den größten Erfolg der europäischen Gemeinschaft. Er forderte, dass Europa mehr Verantwortung übernehmen müsse, dazu gehöre ein gutes Management für Flüchtlinge. Zur Bekämpfung der Fluchtursachen bedürfe es weniger Handelskontrollen. „Wir haben in Brüssel zu viele Sesselkleber“, kritisierte er den Brüsseler Apparat. In die ähnliche Richtung ging auch die Kritik des zweiten Kandidaten, Michael Terwiesche, der als Fachanwalt für Verwaltungsrecht nach Brüssel möchte. Für ihn steht die Wertegemeinschaft an erster Stelle, deshalb hält er auch die neue DSGVO für überzogen. Europa müsse sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Dazu schlug Terwiesche eine Gemeinschaft der „zwei Geschwindigkeiten“ vor. Das Engagement der einzelnen Staaten sei sehr unterschiedlich. Außerdem propagierte der Kandidat den europäischen Bundesstaat, um die Vertretung in Brüssel zu stärken.

Konkret forderten beide Kandidaten die Verlängerung des Erasmus-plus-Programms, um gerade die Jugend mehr für Europa zu interessieren und zu begeistern.

Öl ins Feuer der Dieseldiskussion goss die Abgeordnete des Bundestags, Katharina Willkomm, die die Messergebnisse aus Aachen als falsch bezeichnete. „Die Luft ist gar nicht so schlimm“. Daneben forderte die Politikerin eine Hardware-Nachrüstung auf Kosten der Automobilhersteller.

Für eine lebhafte Diskussion sorgten die gerade aufgedeckten illegalen Gülletransporte im Grenzgebiet. Stefan Lenzen als Mitglied des Landtags versprach eine vollständige Dokumentation. Das reichte den Anwesenden jedoch bei weitem nicht. „Wenn das Nitrat im Grundwasser angekommen ist, wird es richtig teuer“, erklärte der Kreisvorsitzende Klaus Wagner. Die dafür zuständigen Institutionen seien derzeit mit der Kontrollaufgabe überfordert.

Auf die Frage, warum der Autobahnbau in den Niederlanden viel besser funktioniere als in Deutschland, verwies Lenzen auf einen Sanierungsstau, den die derzeitige Regierung übernommen habe. Er und Klaus Wagner wurden von den Anwesenden für die Landeswahlversammlung als Delegierte gewählt.

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