Neues aus dem Schul-, Sozial- und Jugendausschuss Kontroverse Diskussion um Ditib-Kooperation

Wassenberg · Jugendzentrum will türkischstämmige Jugendliche durch eine Vereinbarung mit der Wassenberger Ditib-Moscheegemeinde einbeziehen.

 JuZe-Leiter Patrick Geiser berichtete dem Ausschuss über Projekte ein Jahr nach der Wiedereröffnung des Hauses.

JuZe-Leiter Patrick Geiser berichtete dem Ausschuss über Projekte ein Jahr nach der Wiedereröffnung des Hauses.

Foto: Angelika Hahn

Projekte des städtischen Jugendzentrums, über die dessen Leiter Patrick Geiser berichtete, standen im Mittelpunkt des jüngsten Wassenberger Schul-, Sozial- und Jugendausschusses. Für Diskussion und kritische Nachfragen sorgte eine geplante Kooperationsvereinbarung mit der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde Wassenberg, zu der das Jugendzentrum schon seit einiger Zeit Kontakte unterhält, um türkischstämmige Jugendliche mehr in die Arbeit des JuZe einzubinden. Geiser berichtete etwa über einen gemeinsamen Besuch in der Kölner Moschee und die Einladung Ditib-Jugendlicher ins Jugendzentrum.

Die Arbeit solle intensiviert werden durch regelmäßige niederschwellige offene Angebote wie etwa „Eat and Chill“-Treffen, die besonders auch die türkische Küche mit einbeziehen, aber auch Bildungs- und Informationsangebote, unter anderem mit den Präventionsbeamten der Polizei. Auf die kritische Nachfrage von Peter Weyermanns (CDU), ob die nicht unumstrittene Arbeit der Ditib-Organisation, die auch im Blick des Verfassungsschutzes sei, der Juze-Leitung bewusst sei, antwortete Geiser mit dem Hinweis, es gehe bei der Zusammenarbeit nicht um die politischen und religiösen Ziele der Organisation, sondern um Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und Vorbeugung gegen Fremdenhass. Weyermanns kündigte an, einer Vereinbarung mit der Ditib nicht zuzustimmen.

Eine Gegenstimme dazu kam von Ruth Seidl (Grüne), die eine Öffnung des Jugendzentrum gerade für solche Jugendliche für sinnvoll hielt, eben um sie nicht in ihrer konservativen Wertegemeinschaft allein zu lassen. Die geplante Vereinbarung, so erläuterte die Verwaltung, solle der Kooperation Verbindlichkeit und Überprüfbarkeit geben. Bürgermeister Manfred Winkens unterstrich das Anliegen, das Juze grundsätzlich mehr für Migranten, nicht nur mit Ditib-Richtung, zu öffnen. Wolfgang Feix (Linke) begrüßte das Projekt, für das er jedoch einen Testlauf von einem Jahr vorschlug. Grundsätzlich beschloss der Ausschuss, die geplante Vereinbarung, wenn sie im Wortlaut vorliegt, noch einmal zu diskutieren.

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