Chor „cantoAmore“ gastierte in Wassenberg Wenn Körper und Stimme eine Einheit bilden

Wassenberg · Die Chorformation „cantoAmore“ begeisterte die Besucher mit einem Benefizkonzert für eine Aktion des Weltnotwerkes der KAB Wassenberg.

 Der Aachener Kammerchor cantoAmore gastierte in Wassenberg und begeisterte das Publikum.

Der Aachener Kammerchor cantoAmore gastierte in Wassenberg und begeisterte das Publikum.

Foto: Renate Resch

Wer glaubt, Chormusik müsse immer von einem im Halbkreis stehenden Chor vorgetragen werden, der irrt – und hat noch keine Darbietung des Aachener Kammerchores cantoAmore gesehen und gehört. Vereint durch die Kreativdirektorin Tanja Raich machten die elf Frauen und zehn Männer ihrem Namen „Gesang und mehr“ alle Ehre. Spritzig und lebendig trug die Gruppe ihre Songs in unterschiedlichen Formationen vor. Mal stehend, mal sitzend, mal auf einem Hocker: Es gibt viele Möglichkeiten, miteinander und für andere singend zu kommunizieren. Der Pianist Christoph Eisenburger unterstützte in einigen Liedern mit dem Piano den Klang, doch die meisten Stücke sind a capella und beinhalten mit dem Mund kreierte Rhythmuslaute. Auch Klatschen und Trommeln gehörte zum Repertoire. Die zur Verfügung stehenden Hocker wurden von den Chormitgliedern ebenfalls zum Trommeln benutzt. Erstaunliche Rhythmen entstanden durch abwechselnde Klatschperformances – nicht nur für die Ohren ein Genuss, auch für die Augen bemerkenswert.

Anlass des Abends war eine Benefizaktion der Pfarrkirche St. Marien gemeinsam mit der Katholischen Arbeiternehmer Bewegung (KAB) Wassenberg/Myhl in Zusammenarbeit mit der CAJ Birgden. Ziel der Spendenaktion ist es, die Aktion „Gerechtigkeit durch Taten – Miteinander für menschenwürdige Arbeit“ zu unterstützen. In Madagaskar soll durch die Vergabe von Mikrokrediten an Familien Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden. Auch thematisch griff die Chorgruppe die Benefizaktion auf. Sie erinnerte daran, dass Solidarität und guter Zweck Hoffnung in die Welt bringen würden. Es gebe Menschen, die sich die Hand reichten und deshalb nicht so sorgenvoll in die Zukunft blickten, denn sie wüssten, sie sind nicht allein.

Der Abend war in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert. Mit „Die Liebe bleibt“ begann das erfrischende Repertoire und spannte einen Bogen zu Themen wie Solidarität und Hingabe, Hoffnung und Zweifel, vertont unter anderem durch Lieder von den Wise Guys und Silbermond. Mit der Frage: „Wer oder was ist dafür verantwortlich, dass wir uns verlieben?“kam der Chor zu dem hippokratischen Schluss: „Schuld ist nur der Boogie Woogie“, denn „je älter wir werden, umso mehr wird uns bewusst, dass der Satz ,Ich weiß, dass ich nichts weiß’, stimmt“.

Im Repertoire hatten die Sänger auch Stücke, die man nicht automatisch im Chorprogramm erwarten würde, darunter „Mad World“ von Tears for Fears oder „Engel“ von Rammstein.

Die begeisterten Zuhörer ließen den Chor nicht ohne Zugabe gehen. Der wiederum verabschiedete das Publikum dann final mit der Öcher Hymne als irischer Segensgruß zurück in ihr Zuhause.

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