Pflanzen, Unkraut jäten und ernten in Wassenberg Johanniter-Kinder lernen in der Gemüseackerdemie

Wassenberg · Im Spätsommer ist große Ernte für die „Acker-Kinder“ der Johanniter-Kindertageseinrichtung. Aus diesem Anlass ist Johanna Vormann als Acker-Coach der Gemüseackerdemie nach Wassenberg gekommen.

 Im November soll es noch eine Ernte geben. Acker-Erzieherin Christa Lechner begutachtet mit den Kindern die kleinen Pflanzen.

Im November soll es noch eine Ernte geben. Acker-Erzieherin Christa Lechner begutachtet mit den Kindern die kleinen Pflanzen.

Foto: Stefanie Schneider/Johanniter

Zusammen mit den Kindern, Erziehern und Erzieherinnen, Fachbereichsleiterin Stefanie Schneider und Christoph Schmitz vom Regionalvorstand konnte sie den Ertrag aus eigenem Anbau der Kinder bewundern und feiern. Schon seit dem Frühjahr haben sich die „Acker-Kinder“ der Johanniter-Kindertagesstätte „Regenbogen“ liebevoll um ihren Kita-Acker gekümmert und mit dem Bildungsprogramm Gemüseackerdemie ihr eigenes Gemüse angebaut. Dabei haben sie nicht nur gelernt, wie lange es dauert, bis aus einem kleinen Samen eine leckere Möhre gewachsen ist, sondern auch, was die Pflanzen alles dafür brauchen.

Die Acker-Kinder sind je ein Jahr lang für die 40 Quadratmeter große Fläche verantwortlich. Im Frühjahr begannen sie mit Säen und Pflanzen, danach wurden 13 Beete wöchentlich gepflegt. Die Kinder haben den Boden gehackt, Unkraut gejätet und gemulcht. Gleichzeitig dient der Acker auch als Lern- und Erfahrungsort. Hier werden Regenwürmer beobachtet und gemessen, Schnecken gezählt, Gurken gesucht und Tomaten genascht.

„Die Kinder lernen dabei auch, Lebensmittel mehr wertzuschätzen“, sagt Einrichtungsleiter Paul Mank, „denn sie erleben mit allen Sinnen, woher das Essen stammt und welche Mühe bei allem Spaß daran der Anbau macht.“ Die bunte Ernte aus gelben und grünen Zucchinis, lila Kartoffeln, schwarzen Tomaten und vielen mehr wird in der Johanniter-Kita zu einem frisch gekochten Mittagessen verarbeitet oder den Kindern als Snack gereicht.

Und wenn es beim Anbau Probleme gibt, kommt Acker-Coach Johanna Vormann von der Gemüseackerdemie ins Spiel. Sie ist stetige Ansprechpartnerin für die Kita bei allen möglichen Problemen: Schneckenplage, Mehltau, Saatgut keimt nicht, Gemüse fault und so weiter. Gleich nach der Ernte haben die Kinder neue Pflanzen gesetzt und eingesät. Die zweite Ernte des Jahres wird im November eingefahren werden. Bis dahin gibt es wieder viel zu tun und zu entdecken.

Mit der Gemüseackerdemie bauen in diesem Jahr Kinder an über 800 Schulen und Kitas ihr eigenes Gemüse an. Dabei erleben sie, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie diese wachsen. Darüber hinaus setzen sich die Kinder und Jugendlichen in den umfangreichen Bildungsmaterialien auch damit auseinander, wie die Tomaten vom Acker über den Handel auf den Teller kommen.


In der Johanniter-Kindertagesstätte „Regenbogen“ in Wassenberg läuft dieses Projekt über fünf Jahre, finanziert durch den Förderverein, bevor es sich selbst trägt und die Erzieherinnen und Erzieher alles Notwendige gelernt haben, um den Acker ohne weitere Hilfe selbst bewirtschaften zu können. Dafür erhalten die Fachkräfte umfassende Beratung, Unterstützung beim Pflanzen und außerdem drei kostenlose Fortbildungen pro Jahr.

(RP)
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