Kunst für den guten Zweck Birgelenerin häkelt Eierwärmer mit Liebe zum Detail

Birgelen · Ob Borussias Jünter, Bayerns Berni, Kölns Hennes oder saisonale Themen: Irmgard Beckers arbeitet an hübschen Kunstwerken. Damit will sie gleichzeitig auch etwas Gutes tun.

 Irmgard Beckers und ihre Eierwärmer: Sie häkelt für den guten Zweck.

Irmgard Beckers und ihre Eierwärmer: Sie häkelt für den guten Zweck.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Mit Material fürs Handarbeiten kann man Irmgard Beckers glücklich machen. In ihrem Wohnzimmer ist das zu erkennen: Bestickte Kissen oder aktuell auch die Osterdekoration auf dem Tisch. Vor allem aber fallen die Kameraden auf, die die Birgelenerin mit Houverather Wurzeln ebenfalls auf dem Tisch platziert hat: Eierwärmer – passend zu Ostern.

Allerdings erreichen die von Irmgard Beckers – das Talent hat sie von ihrer Mutter – hergestellten Werke nicht nur eine stattliche Größe, es fallen auch die kleinen Details auf, die insgesamt dafür sorgen, dass die bloßen Eierwärmer eigentlich kleine Kunstwerke sind. Außerdem bringen diese besonderen Arbeiten einen ganz bestimmten Hintergrund mit.

Die Geschichte geht so: Irmgard Beckers stammt ursprünglich aus Houverath. Dort engagierte sie sich in der Missionsarbeit und unterstützte so auch die Arbeit von Prälat Arnold Poll. Im Jahr 2016 starb er, doch Polls Name ist eng verbunden mit den Sternsingern, die er zur weltweit größten Hilfsaktion von Kindern für Kinder machte. Familienbedingt ging der Weg für Irmgard Beckers schließlich nach Birgelen. „Als ich damals herkam, habe ich mich schnell in die Missionsarbeit einbinden lassen. Das war mir wichtig“, erinnert sie sich. Diese Missionsarbeit gibt es in Birgelen heute nicht mehr. Ganz vergessen hat Irmgard Beckers diese wichtige Arbeit nie.

Über den guten Kontakt zu Pfarrer Klaus Buyel wurde die Birgelenerin wieder aktiv – mit ihrer Handarbeit. „Der Gedanke war, dass ich mit meinen Arbeiten Spenden sammeln könnte. So bin ich darauf gekommen, die Eierwärmer zu häkeln.“ Ihr Sohn, der ein Büro am Wassenberger Roßtorplatz betreibt, stellt die Arbeiten seiner Mutter im Schaufenster aus. „Er sagt, dass viele Leute vor dem Fenster stehen bleiben und die Eierwärmer lange betrachten. Wer möchte, kann sie dann erwerben“, berichtet sie.

Darüber hinaus hatte sie sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, beim Kreativ- und Handwerkermarkt mitzumachen. Der fand im September in der malerischen Altstadt rund um den Roßtorplatz statt. Und siehe da, die Eierwärmer fanden reißenden Absatz. Je 300 Euro konnte Irmgard Beckers so an die Arbeit von Klaus Buyel und den ambulanten Hospizdienst Regenbogen spenden.

„Ich brauche einfach die Beschäftigung“, unterstreicht die Seniorin. Ihre Ideen sind fast grenzenlos, wenn sie neue Eierwärmer kreiert. „Ich mache das frei Schnauze“, lacht sie und wirft einen Blick auf den Wohnzimmertisch und den in der angrenzenden Küche. „Die ersten Werke gingen an Familie und Freunde“, weiß sie noch.

Vor allem Fußball findet sich in ihrer Kollektion. Sie selbst hat ein Herz für Borussia Mönchengladbach, darum hat sie auch mal Maskottchen Jünter gehäkelt. Aber sie häkelt nicht nur in Grün, Weiß und Schwarz, denn auch die Kombination Schwarz und Gelb für Borussia Dortmund und Alemannia Aachen sowie Rot, Weiß und Blau für Rekordmeister FC Bayern München (und hier das Maskottchen Berni) sind längst im Angebot. Sogar Hennes, den Geißbock des „Effzeh“ aus der Domstadt Köln, hat sie schon auf den Häkelnadeln gehabt.

Ansonsten ist Irmgard Beckers auch gerne saisonal unterwegs. In der gerade abgelaufenen Karnevalssession hat sie für Thomas und Gabi Windeln, amtierendes Prinzenpaar der KG Kongo Wassenberg, ein Eierwärmer-Prinzenpaar in Blau und Gold gehäkelt. Bunte Clowns, Schneemänner, Nikoläuse, Weihnachtsbäume, Brautpaare, Hexen Geister, Tiere allgemein, ja sogar Feuerwehrleute häkelt Irmgard Beckers in voller Montur.

Sie bedauert zutiefst, dass sie das Internet nutzen muss, um an Dekomaterial und Baumwollgarn zu kommen, weil es die klassischen Handarbeitsläden nicht mehr gibt. Da sind bunte Swarovski-Steinchen, aber auch der gestickte Schriftzug „Feuerwehr“ zu sehen. „Wenn ich das schon mache, dann auch richtig“, sagt die Künstlerin. Am 11. September will sie wieder mitmachen beim Wassenberger Kreativmarkt.  

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