Künstler Tim Berresheim Wassenberg im Zentrum virtueller Bildwelten

Wassenberg · Schüler aus Tim Berresheims Heimatstadt machen mit bei einem multimedialen Kunstprojekt.

 Im „Fischauge“: Tim Berresheim bei einer Ausstellung.

Im „Fischauge“: Tim Berresheim bei einer Ausstellung.

Foto: Miserius, Uwe (mise)/Miserius, Uwe (umi)

An einem hochinteressanten Kunstprojekt arbeitet der in Wassenberg aufgewachsene Künstler Tim Berresheim (Jahrgang 1975), der heute in Aachen lebt und arbeitet und zu den bekannten Vertretern der Digitalkunst gehört. Wassenberg, mit vielen Erinnerungen aus seiner Jugend, wird in Berresheims neuem Projekt eine besondere Rolle spielen. Zum ersten Mal arbeitet der Künstler mit Schülern zusammen, darunter Jungen und Mädchen der Grundschule Am Burgberg, seiner ehemaligen Grundschule, die damals (vor der Fusion der beiden benachbarten Grundschulen der Unterstadt) noch St. Georg-Schule hieß. Neben den Grundschülern machen Zehntklässler des Heinsberger Kreisgymnasiums mit, in dem Berresheim ebenfalls lernte.

Die Kinder und Jugendlichen waren teilweise bereits aktiv und haben Arbeiten ganz unterschiedlicher Stilistik und Techniken – von der Tonfigur, über Malerei und Zeichnung bis hin zur Fotoarbeit – geschaffen, die Berresheim in seine computergenerierten Bildwelten einarbeiten wird. So berichtet Tim Simon Tilgner, Leiter von Berresheims „Studios New Amerika“ in Aachen, wie der Künstler seit zwei Jahren sein Atelierhaus samt Galerie in Aachen nennt, in dem er gemeinsam mit einer ansehnlichen Mitarbeiterschar seine zumeist multimedialen Projekte entwickelt und umsetzt. „New Amerika“, so Tilgner, stehe gleichsam für den Aufbruch zu neuen Ufern, was ein Leitmotiv des experimentierfreudigen, auch im Musikbereich aktiven Künstlers mit internationalen Verbindungen sei.

Berresheim erinnere sich gern an seine Jugend in Wassenberg, verrät Tilgner. Schon in früheren Arbeiten habe der Künstler bekannte Orte der Stadt, wie die Wingertsmühle (zu sehen auch auf seiner Internetseite) oder das Birgelener Pützchen in seinen oft mit 3D-Technik arbeitenden Bildwelten verarbeitet. „Es sind immer wieder emotionale Orte, die in diesen Bildgeschichten ein Rolle spielen“, erläutert Tilgner. Der noch nicht zu viel verraten will, da das Projekt gleichsam noch im Fluss sei. Dennoch hoffen alle Beteiligten, dass nach den Sommerferien, trotz der Corona-Pandemie, Präsentationen in Wassenberg (Bergfried) und im Museum Begas Haus Heinsberg stattfinden können. In Heinsberg plant Berresheim zudem eine Dokumentation seiner Arbeitsweise. Auch weitere Ausstellungen, eine Buchveröffentlichung zum Projekt und eine App mit virtuellen Spaziergängen durch die Bildwelten seien angedacht.

Beim Schlemmermarkt 2019 konnten Interessierte in Wassenberg bereits eine Berresheim-Arbeit erleben: einen Bierdeckel, der, über das Handy betrachtet, per Augmented Reality zu einem Spaziergang über den Markt und eine Fahrt mit dem Fesselballon über Wassenberg einlud.

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