Grüne Europaabgeordnete Alexandra Geese zu Gast in Wassenberg Situation der Frauenhäuser muss sich verbessern

Wassenberg · In der Reihe ihrer Pop-up-Politik besuchte die grüne Europaabgeordnete Alexandra Geese Wassenberg. Themen wie der Kampf gegen den Rechtsextremismus, die Digitalisierung und besonders Frauenthemen stehen auf ihrer Agenda. 2024 kandidiert sie bei der Europawahl erneut.

Alexandra ­Geese kam in Wassenberg mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch.   Foto: Clemens Pfeifer

Alexandra ­Geese kam in Wassenberg mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Foto: Clemens Pfeifer

Foto: Clemens Pfeifer

Wie funktioniert das europäische Parlament? Und was hat beispielsweise der Kreis Heinsberg davon? Informationen aus erster Hand gab es nun in Wassenberg, dort zu Gast war Alexandra Geese, die Bonnerin ist grünes Mitglied des Europaparlamentes und dort unter anderem Expertin für Themen wie Digitalisierung und Frauenthemen, auch der Kampf gegen den Rechtsextremismus zählt zu den Bereichen, die auf Geeses Liste stehen. Geese will 2024 wieder kandidieren.

Alexandra Geeses Besuch kam im Verlauf ihrer Reihe Pop-up-Politik zustande. Dabei besucht sie vor allem kleinere Kommunen, um dort direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die Wassenberger Grünen griffen die Reihe auf, luden an eine zentrale Stelle in der Stadt ein. Der Zugang zum neu errichteten Forckenbeckpark an der Erkelenzer Straße brachte interessierte Wählerinnen und Wähler zu Geese. Standen zu Beginn zunächst konkrete Fragen rund um das Europaparlament auf dem Plan, ging es direkt danach mit der Situation in den Frauenhäusern weiter. Fakt ist: Es gibt auch in Nordrhein-Westfalen deutlich zu wenig Plätze für Frauen und Kinder, die Schutz suchen. „Frauenhausplätze in Wohnortnähe sind Mangelware“, sagt Geese, die unterstrich, dass die Lage immer noch die sei, dass Frauen zu ihren gewalttätigen Partnern zurückkehrten, damit die Kinder nicht die Schule wechseln müssten. Geese fordert die Umsetzung der bisher nicht verpflichtenden Zahlenschlüssel aus der Istanbul-Konvention. „Damit wären zukünftig alle Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, einen Familien-Platz im Frauenhaus je 10.000 Einwohner bereitzustellen“, so Geese. In NRW seien derzeit 658 Plätze gefördert, künftig würde es aber eine Verdreifachung der Zahl bedeuten. Auch im Kreis Heinsberg gibt es ein Frauenhaus. Die Erfahrung dort zeigt, wie schwierig es oftmals ist, den Frauen zuverlässige Angaben nach verfügbaren Plätzen zu machen.

Ein weiteres wichtiges Thema für Geese ist der Kampf gegen den Rechtsextremismus. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung sprach Alexandra Geese etwa auch über das Wahlergebnis in Italien, das einen erheblichen Rechtsruck ins Land gebracht hat. Geese geht es darum, künftig politische Werbung stärker zu regulieren, denn: Gerade in sozialen Netzwerken bekommt diese aggressive Werbung große Aufmerksamkeit, sodass sich diese dann verbreitet, und zwar ohne kritisches Hinterfragen, hieß es bei Alexandra Geeses Besuch in Wassenberg.

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