Für Übung und Ausbildung in Wassenberg Ein Anhänger für die Feuerwehr-Zukunft
Wassenberg · So etwas gibt es bei den Feuerwehren im Kreis Heinsberg noch nicht: Für die Jugend hat die Wassenberger Wehr ein neues Übungsfahrzeug.
Mit großem Stolz blickt Holger Röthling, der Leiter der Feuerwehr der Stadt Wassenberg auf den Anhänger. Er ist neu im Fuhrpark der Feuerwehr, zwar klein, aber er ist zukunftsweisend. „Ich bin schon jetzt sicher, dass das Nachahmer finden wird“, sagt Holger Röthling.
Das Gerät ist ein Übungsanhänger für die Wassenberger Kinder- und Jugendfeuerwehr. Wehrleiter Holger Röthling: „Wir sind im Kreis Heinsberg eine kleine Feuerwehr, aber was die Jugendfeuerwehr betrifft, da zählen wir im Kreisgebiet zu den größten“, betonte er, als der Anhänger in einer Feierstunde am Gerätehaus der Löschgruppe Wassenberg offiziell in Dienst gestellt wurde. Dass es ständig Nachwuchs gibt, ist in Reihen der Feuerwehren, besondern da, freiwillig gearbeitet wird, essenziell. Die Nachwuchsarbeit muss also in den Feuerwehren einen gewissen Stellenwert einnehmen.
In Wassenberg sind auch schon Grundschülerinnen und Grundschüler eingebunden, etwa in Birgelen und Myhl. Aber: „Die Kinder können nicht an den heutigen großen Löschfahrzeugen üben. Diese Fahrzeuge sind viel zu hoch, da ist die Unfallgefahr entsprechend groß“, sagte Röthling. Auch der Wassenberger Feuerwehr seien Anhänger über Werbepartner angeboten worden, „doch wir haben gemeinsam entschieden, dass es einen solchen Anhänger nur dann geben kann, wenn dieser auch aussieht wie ein Feuerwehranhänger und nicht voll beklebt ist mit Werbung“, berichtete Röthling zur Entstehungsgeschichte. Allerdings hat die Feuerwehr in Wassenberg die Idee eines Übungsanhängers nie ganz verworfen.
Zu den wohl größten Problemen zählte sicherlich die Finanzierung, denn im Haushalt der Stadt war kein Posten dafür vorgesehen, dennoch hat Holger Röthling das Gespräch mit Bürgermeister Marcel Maurer gesucht. Maurer sicherte der Feuerwehr für das Projekt einen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro zu. Im Dezember 2021 hat die Feuerwehr somit einen Anhänger bei Fahrzeugbau Lowis in Heinsberg für 7000 Euro bestellt. Holger Röthling: „In unserer Feuerwehr wurde das fehlende Geld noch besprochen. Helfen konnte uns unser Kamerad Frank Sodermanns, der Vorstandsmitglied der Deutschen Interessengemeinschaft für Verkehrsunfallopfer ist. Besonders klasse ist, dass sich der Vorstand der IG dazu entschlossen hat, diese Maßnahme zur Sicherheit der Kinder mit 5000 Euro zu unterstützen. Dafür danken wir, denn ohne dieses Geld hätten wir das Projekt nicht realisieren können.“
Letztlich sorgten die Wehrleute dann selbst für den Ausbau des Anhängers, der umfassendes feuerwehrtechnisches Gerät enthält, damit die Kinder und die Jugendlichen praxisnah ausgebildet werden können. Unter der Bauleitung von Konrad Schlösser, der der Zugführer des Löschzuges II ist, haben die Wehrleute viele ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert. „Neben Konrad Schlösser will ich auch den Kameraden Konrad Willms, Frank Vondahlen, Benjamin Wild und vielen weiteren helfenden Händen danken“, sagte Holger Röthling. Hilfe kam auch von Christoph Wolter, Schreiner beim Bauhof, Ali Küppers, Schlosser im Ruhestand von Stahlbau Frenken und Erdweg, und Arthur Buchzik vom Autohaus Sodermanns.
Die symbolischen Schlüssel des neuen Übungsanhängers übergab Holger Röthling dann an Lennox Matzerath, dem Sprecher der Wassenberger Jugendfeuerwehrleute. Kreisbrandmeister Klaus Bodden unterstrich „wirklich sprachlos zu sein, was hier in Wassenberg für den Feuerwehrnachwuchs entstanden ist“. Auch Willi Welfens, der Kreisjugendfeuerwehrwart, schaute höchst interessiert auf den Anhänger und dessen Inhalt.
Auch Bürgermeister Marcel Maurer sowie Vertreterinnen und Vertreter des Rates der Stadt Wassenberg kamen zur feierlichen Übergabe des Übungsanhängers für die Kinder- und Jugendfeuerwehr.