Hundesteuer im Hauptausschuss Darum will Wassenberg Heimtiere nicht bevorzugen

Wassenberg · Die WfW-Fraktion kommt eigentlich mit einer guten Idee daher: Bei Übernahme eines Tieres aus einem Tierheim soll der neue Besitzer für ein Jahr von der Hundesteuer befreit werden. Die Stadt Wassenberg erkennt zwar das Problem, lehnt den Antrag aber dennoch ab.

Im Wassenberger Hauptausschuss ging es wieder um die Hundesteuer.  Foto: dpa

Im Wassenberger Hauptausschuss ging es wieder um die Hundesteuer. Foto: dpa

Foto: dpa/Swen Pförtner

Der Antrag der Fraktion Wir für Wassenberg (WfW) ist im Grundsatz gut: Erreicht werden sollte die „Befreiung von der Hundesteuer, für mindestens vier Jahre bei der Übernahme eines Tieres aus einem Tierheim oder eines Tierschutzvereins“.

In der Begründung hieß es: „Die Tierheime und die Tierschutzvereine in Deutschland stehen vor einem Kollaps. Die in der Corona-Zeit angeschafften Tiere werden wieder abgegeben, da sie nun nicht mehr in ein Leben nach Corona passen. Die Gebührenordnung der Tierärzte wurde zudem erhöht, sodass sich viele Menschen einen Besuch beim Tierarzt in der heutigen krisenbehafteten Zeit nicht mehr leisten können. Begrenzte Aufnahmekapazitäten und fehlende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hindern viele Tierschutzvereine daran, noch weitere Tiere aufnehmen zu können. Die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energie- und Futterkosten werden für viele Tierheime und Tierschutzvereine den finanziellen Ruin, wenn nicht sogar ein endgültiges Aus bedeuten. Bundesweit sind die Tierheime mehr als überbelegt und am Limit.“ Wir für Wassenberg ist der Meinung, dass eine Befreiung der Hundesteuer ab dem Jahr 2023 (unabhängig von der Hunderasse) Menschen dazu bewegen könnte, einem Tier aus dem Heim ein neues Zuhause zu geben. Auch wenn Fraktionsvorsitzender Horst Vaßen in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses den Antrag von vier Jahre auf nur noch ein Jahr absenkte – die Ausschussmitglieder lehnten den Antrag mehrheitlich ab.

Trotzdem ergab sich daraus eine Debatte. Bürgermeister Marcel Maurer (CDU) bekannte, die Idee sei gut gemeint, jedoch dürfe eine Ersparnis von 54 Euro keine Motivation sein. Der Verwaltungschef unterstrich, das generelle Problem, das die Fraktion Wir für Wassenberg mit dem eingereichten Antrag ansprach, zu erkennen und auch anzuerkennen, dass die Fraktion von WfW sich Gedanken um den Kostenpflichtiger Inhalt Tierschutz mache. Die Tierheime beziehungsweise die Tierschutzvereine seien belastet und überbelegt, dies sei ein bekanntes Problem, das man auch nicht wegdiskutieren wolle. Maurer kündigte einen Austausch an, dabei sollen unter anderem der Tierschutzverein für den Kreis Heinsberg, der in Heinsberg-Kirchhoven das bekannte Tierheim betreibt, und auch Landrat Stephan Pusch an einen Tisch kommen und über die brisante Lage reden. Marcel Maurer erklärte, auch in Wassenberg im Nachgang über dieses Gespräch zu berichten. Für die WfW-Fraktion stellte Torsten Lengersdorf abschließend heraus: „In dem Antrag sehen wir einen Symbolcharakter. Vielleicht schaffen wir es, dass die Menschen sensibilisiert werden.“ In Wassenberg sind aktuell 2580 Hunde erfasst.

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