Dachbegrünung in Wassenberg? Darum lehnt die Politik das Konzept „Schwammstadt“ ab

Wassenberg · Die Fraktion Krethi & Plethi/Die Linke will mit verschiedenen Maßnahmen erreichen, dass Wassenberg grüner wird. Die Verwaltung spricht sich gegen den Antrag aus – doch nicht nur darüber wurde diskutiert.

Ob das Konzept „Schwammstadt“ in Wassenberg umsetzbar ist, wird nun nicht geprüft. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses lehnten einen Antrag der Fraktion Krethi & Plethi/Die Linke dahingehend mehrheitlich ab.

Beim Konzept „Schwammstadt“ geht es um Themen wie Flächenversiegelung, Probleme beim Abfluss des Niederschlagwassers, Überlastung der Kanalnetze bei Starkregen oder im Gegensatz dazu zu Sommerzeiten eine Hitzeentwicklung in städtischen Bereichen wegen der Versiegelung von Flächen. Als positives Beispiel nennt die antragstellende Fraktion etwa Dachbegrünungen, die eine Verdunstungskühlung fördert, wie es im Antrag heißt. Eine grüne Stadt bzw. „green City“, so die Fraktion, sei eine Lösung für Hitze- und Überflutungsproblematik.

Für die Stadtverwaltung erklärte Bürgermeister Marcel Maurer unter anderem, dass die Besiedlungsfläche der Stadt Wassenberg mit 18,5 Prozent sehr niedrig ausfalle. Hinzukomme komme die Tatsache, dass die Stadt kreisweit über den höchsten Waldanteil verfüge. Die Fläche ist 31,8 Prozent groß und fällt in der Tat äußerst grozügig aus, richtet man den Blick etwa auch Nachbarkommunen. Die Stadt argumentiert weiter mit den Festsetzungen in ihren Bebauungsplänen, demnach gibt es Vorgaben an Grundstückseigentümer, wie Niederschlagswasser zu versickern habe, was wiederum die Kanalisation entlasten würde. Zudem führt in Wassenberg eine nachhaltige Dachbegrünung zu Gebührenminderungen.

In die Diskussion schaltete sich auch Sven Müller-Holtkamp (FDP) ein, der ganz unabhängig von diesem Antrag davon sprach, er wünsche sich generell zu den Tagesordnungspunkten „eine breitere und ergebnisoffenere Diskussion aller Fraktionen“. Denn: Zum Antrag legte die Stadt lediglich eine Mitteilungsvorlage vor. Wie Müller-Holtkamp weiter ausführte, solle es das Ziel sein, über gestellte Anträge abzustimmen, weshalb der Verwaltung die Aufgabe zufalle, Beschlussvorlagen zu erarbeiten. Bürgermeister Maurer entgegnete, dass eine offene Diskussion Ziel der Mitteilungsvorlagen gewesen sei, dadurch erhalte der Antragsteller einerseits unmittelbar eine Rückmeldung, darüber hinaus könne man dann beurteilen, ob dem Anliegen abgeholfen wurde. Und zwar ohne, dass ein Beschlussvorschlag ein Ergebnis bereits suggerieren würde. Dieser Weg, so Maurer weiter, sei von Krethi & Plethi/Die Linke so auch geäußert worden. Unterm Strich: Der Ausschuss lehnte den Antrag mit breiter Mehrheit ab.

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