Früherer Wassenberger Kämmerer Bürgermeister Maurer kontert SPD-Vorwürfe
Wassenberg · Auch wenn Willibert Darius nun im Ruhestand ist: Um seine künftige Anwesenheit im Rathaus der Stadt Wassenberg ist ein Streit entbrannt.
Die zeitweise Anwesenheit des ehemaligen Kämmerers der Stadt Wassenberg, Willibert Darius, im Rathaus scheint vorerst noch wichtig und notwendig zu sein. Das unterstrich Bürgermeister Marcel Mauer (CDU) in seiner Antwort an die SPD-Fraktion in der Sondersitzung des Stadtrates am Donnerstagabend.
Das war kürzlich geschehen: Zum Jahresende hin schied Darius aus seinem Berufsleben offiziell aus, um in den Ruhestand zu wechseln. Der Weg war sinnvoll vorbereitet, weil Darius seinen Nachfolger Marcel Winkens in Ruhe einarbeiten konnte und die Übergabe somit reibungslos über die Bühne gehen konnte.
Doch dann hatte die SPD erfahren, dass der frühere Kämmerer ein neues Büro im Rathaus bezogen haben soll. Diese Information sei von Mitarbeitern der Verwaltung geflossen, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzende Raja Schiffmann. Sie sprach dabei auch von beratender Funktion und dass Darius in einigen Projekten für die Verwaltung tätig werden soll. Bei der SPD warf das Fragen auf. In erster Linie jedoch ging es den Sozialdemokraten darum: Warum ist der Rat nicht informiert worden?
Bürgermeister Marcel Maurer machte vorab deutlich, dass er als Verwaltungschef durchaus die Entscheidung treffen könne, wer für die Verwaltung tätig wird, ohne den Stadtrat informieren zu müssen. Der Vertrag, den Darius unterzeichnet habe, sei am 28. Dezember geschlossen worden. Über die Vertragsbedingungen sprach Maurer im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung. Seit dem 1. Januar bestehe eine geringfügige Beschäftigung – die nötig sei, weil sich die Gemeindeprüfungsanstalt angekündigt habe, hier sei Darius‘ fachliche Expertise und vor allem der Umstand, den Verantwortlichen im Haus zu haben, der mit den zu prüfenden Unterlagen beschäftigt gewesen sei, günstig. Rückwirkend bis zum Jahr 2017 seien die Unterlagen zu prüfen, so Maurer.
Darüber hinaus gehe es um noch nicht abgeschlossene Bauprojekte, die Willibert Darius begleitet hatte. Maurer stellte klar, dass Darius keinen Beratervertrag erhalten habe, darüber hinaus entstünden keine Kosten für die Nutzung eines Büros, „denn wenn er nun im Haus ist, nutzt er einen einfachen Schreibtisch in einem Doppelbüro“. Daher, so Bürgermeister Marcel Maurer weiter in der Beantwortung der Fragen der SPD, sei es insgesamt nicht notwendig gewesen, die Aufgabe des ehemaligen Kämmerers im Stellenplan aufzuführen, ebenso habe nichts dazu im Haushalt auftauchen müssen.
Den Sozialdemokraten und Raja Schiffmann warf Marcel Mauer vor, Willibert Darius bewusst zu beschädigen, „und das finde ich traurig“. Darüber hinaus kritisierte der Bürgermeister in Richtung Schiffmann, „das Thema pressewirksam zu vermarkten“.
