Wassenberger Heimat verbessern Heimatpreis für einen „IGEL“

Wassenberg · Am Samstag übergab Bürgermeister Manfred Winkens drei Wassenberger Initiativen jeweils einen Heimatpreis. Beim erstplatzierten Preisträger „IGEL“ war er zunächst nicht ganz überzeugt.

 Manfred Winkens (2.v.l.) überreichte die Preise an „IGEL“, den Heimatverein Wassenberg und an den Dorfverschönerungsverein Ophoven.

Manfred Winkens (2.v.l.) überreichte die Preise an „IGEL“, den Heimatverein Wassenberg und an den Dorfverschönerungsverein Ophoven.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Ein „IGEL“ ist der erstplatzierte Träger des Wassenberger Heimatpreises – die „Interessengemeinschaft Effelder Leben“ setzte sich bei der Jury der Stadt gegen fünf Mitbewerber durch. Am Samstag vergab Bürgermeister Manfred Winkens die weiteren Glaspokale an den Heimatverein Wassenberg als dem Zweitplatzierten, auf dem dritten Rang folgte der Dorfverschönerungsverein Ophoven.

Gut 60 Heimatfreunde hatten sich in der Burg eingefunden, um die Preisverleihung und deren Begründung durch den Ersten Bürger mitzuerleben. 5000 Euro erhielt Wassenberg aus dem Landestopf, der bis 2022 mit 150 Millionen Euro gefüllt ist. „Heimaten“ ist das neue Stichwort, das die Landesregierung für Arbeiten und Aktionen im Sinn von Heimatpflege nutzt, laut Bürgermeister Winkens soll der Duden den Begriff in seine neue Ausgabe aufnehmen – Wassenberg ist also mit Heimaten in mehreren Hinsichten ziemlich weit vorn.

Die Jury aus den Mitgliedern des Beirats der städtischen „Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH“, (KKHG), die alle wiederum dem Stadtrat angehören, bewertete nach intensiven Beratungen den Dorfverschönerungsverein Ophoven als Aktivposten, der im Ort etwa Beete anlege, wo vorher keine waren, der Ruhebänke errichte, der sich um die Instandhaltung des Dorfbrunnens und der Wegekreuze kümmere. Dessen Chef Marko Göbels nahm dafür 1000 Euro entgegen, die 5000 Euro des Landes wurden dazu aufgeteilt.

Für den Heimatverein Wassenberg nahm Vorsitzender Walter Bienen den Glas-Aufsteller und 1500 Euro entgegen. Die neueste Initiative des Vereins, der mit vielen Projekten aktiv ist, bildet die „Augmented-Reality-App“, die eine sehr lebendige, elektronische Stadtführung darstellt, wie nach der Preisverleihung von Walter Bienen und Annika Schmitz von der KKHG beim Stadtrundgang demonstriert wurde.

2500 Euro kann der IGEL besonders gut gebrauchen. Die sehr junge Einrichtung unter dem Dach der Naturfreunde Effeld ist noch kein Verein, hat aber dennoch nichts weniger als die Gründung eines Dorfladens als Genossenschaft in der Planung. Der soll die erweiterte Funktion eines Treffpunkts einnehmen. Ausgangspunkt war, so Ewald Schmitz vom IGEL, die Erkenntnis: „Man trifft sich nicht mehr im Dorf, keine Schule, kein Kindergarten, kein Laden mehr!“ Rund 100 Effelder hätten bereits bekundet, sich an einer Genossenschaft zu beteiligen.

Bürgermeister Manfred Winkens bekannte, dass er hinsichtlich des IGEL-Projekts anfänglich skeptisch gewesen, jetzt aber optimistisch sei. Und das galt wohl auch für die Zukunft des Heimatpreises Wassenberg nach der gelungenen Premiere.

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