Foto-Ausstellung Die Rur in Szene gesetzt

Wassenberg · Der Heinsberger Hobbyfotograf Hans-Josef Jansen präsentiert im Wassenberger Bergfried spektakuläre Fotos. Bei Spaziergängen am Flussufer wurde seine Faszination geweckt, die Rur fotografisch zu dokumentieren.

 Die Rur faszinierte ihn. Darum hat der Heinsberger Hobbyfotograf Hans-Josef Jansen das Flüsschen in Szene gesetzt. Seine Arbeiten zeigt er derzeit im Wassenberger Bergfried. Zu sehen sind seine Werke bis zum 2. Dezember.

Die Rur faszinierte ihn. Darum hat der Heinsberger Hobbyfotograf Hans-Josef Jansen das Flüsschen in Szene gesetzt. Seine Arbeiten zeigt er derzeit im Wassenberger Bergfried. Zu sehen sind seine Werke bis zum 2. Dezember.

Foto: Jürgen Laaser/JURGEN LAASER

Die Rur. Erst vor einigen Jahren, als er mit Schäferhund Arko spazieren ging, lernte er den Fluss näher kennen, nutzte die Zeit, die er mit seinem vierbeinigen Gefährten hier verbrachte, für seine außergewöhnlichen Aufnahmen. „Auf dem Wege zur Maas - die Rur“ hat der Heinsberger Hobbyfotograf Hans-Josef Jansen seine Ausstellung genannt, die er bis zum 2. Dezember sonntags, 14 bis 17 Uhr, im historischen Bergfried der Burg Wassenberg zeigt.

Aufgewachsen ist der heute 67-Jährige ohne die Rur – in der Gemeinde Selfkant. Die Fotografie bezeichnet Jansen, der bis zu seiner Pensionierung vor drei Jahren in den Diensten der Kreisverwaltung stand und beim Kataster- und Vermessungsamt beschäftigt war, als „eine intensive Form von Sehen“. Ganz bewusst hat er sich bei seinen Rur-Bildern gegen farbige Aufnahmen entschieden. „Dabei möchte ich mein Bild der Rur zeigen. Die Farbe kann sich der Betrachter selbst hineindenken.“ Der Ingenieur schätzt die ausgedehnten Aufenthalte am Fluss. Hier empfindet er die Landschaft, die er auf sich wirken lässt, als „angenehm und schön ruhig“.

Jansen zeigt rund 50 Schwarz-Weiß-Bilder von der Rur: ein verlassenes Boot, ein Schäfer mit seinen Schafen, ein Schwan. Doch nicht alle Fotos sind so klar und deutlich. „Verwischt, verschwommen, verschleiert“, umschreibt er diese ungewöhnlichen Ergebnisse seiner stundenlangen Fotopirsch. „Dabei versuche ich, dem Betrachter viel Raum zu lassen für seine eigene Gedankenwelt.“ Der eingefangene Moment sei „eine objektive Form der Erinnerung“, sagt der Heinsberger über seine spektakuläre Fotokunst, die bei der Eröffnung zahlreiche Gäste zum Bergfried lockte. Jansens Ziel: „Das Bild sollte eine Mischung zwischen Lichtspiel, Technik und Kreativität sein.“ Der Anspruch des Autodidakten, der Ende der 1980er Jahre zu seiner Leidenschaft fand, ist immer hoch. Der Aufwand, den er betreibt, immens.

So nahm er sich beispielsweise vor, die Rur aus unbekannten Perspektiven abzulichten. Dafür nutzte er neben seiner Kamera eine vier Meter lange Stange sowie eine spezielle Halterung. Per Fernauslöser wurden die Bilder geschossen, die die Rur bei Kempen zeigen. Zehn Aufnahmen von der Rur zwischen Karken und Ophoven fügte Jansen zu einer Panoramaaufnahme zusammen. Mit Langzeitbelichtungen möchte er die Ruhe vermitteln, die er am Fluss mit seiner Ausrüstung eingefangen hat.

Genauso wichtig wie ein Lächeln der Ausstellungsbesucher ist Hans-Josef Jansen ein fragender, nachdenklicher, skeptischer Blick. „In der Vielfalt liegt das Besondere“, antwortet er, wenn man ihn nach seinen Schwerpunkten fragt. Immer wieder hat er sich mit seiner Heimat auseinandergesetzt, dabei den Kreis Heinsberg näher erkundet und auch für sich selbst entdeckt. Ausstellungen wie „Blüten in Eis“ oder „Eisbilder“ sind entstanden, wenn sich Jansen in der kalten Jahreszeit auf den Weg machte, um die Region fotografisch festzuhalten. „Menschenbilder“, den „Zauber des Rostens“ oder auch „Die Gedankenwelt demenzkranker Menschen“ hat er dabei schon entdeckt und für die begeisterten Betrachter seiner gerahmten Werke sichtbar gemacht. Ortssymbole oder den „Kreis Heinsberg im Glanz der Scheinwerfer“ zeigte Hans-Josef Jansen den Besuchern seiner früheren Foto- Ausstellungen.

Bei der Eröffnung der Rur-Ausstellung machte er deutlich, dass der Fluss in der Vergangenheit für viele Menschen eine Herausforderung gewesen sei. Verheerende Überschwemmungen hätten früher enorme Schäden für die Landwirtschaft hervorgerufen. Jansen: „Wer heute die Rur übequert, kann sich kaum vorstellen, dass es mal einen Fährbetrieb gab.“ Die späteren Brücken seien während der Kriege „immer hart umkämpft“ gewesen.

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