Ausstellung „Orsbeck-Luchtenberg 2.0“ erstmals präsentiert Geschichte Orsbecks und seiner Kirche

Um auch älteren Besuchern die heimatgeschichtliche Ausstellung im Orsbecker Turmmuseum erfahrbar zu machen, sind 32 mobile Banner mit Fotografien, Skizzen und Texten angefertigt und erstmals im Pfarrheim aufgestellt worden.

 Christoph Stoffels (l.) hat die Roll-ups zur Austellung konzipiert und erläutert sie den Besuchern.

Christoph Stoffels (l.) hat die Roll-ups zur Austellung konzipiert und erläutert sie den Besuchern.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Das Engagement der Jugendgruppe „Turmmuseum Orsbeck-Luchtenberg“ innerhalb der kirchlichen Jugendarbeit der Pfarre St. Marien Wassenberg, Gemeinde Orsbeck, ist enorm. 2013 war die Idee zur Wiederbelebung des Turmmuseum-Projektes aufgeblüht und brachte die Gruppengründung mit sich. Seither dokumentieren die Mitglieder auf Basis von originalen Schriften, weiterer Literatur und Wissen die Geschichte Orsbeck-Luchtenbergs und des ehemals Wassenberger und Heinsberger Landes. Im Rahmen der Förderung durch das Programm NRW-Heimat-Scheck konnten 32 Banner erstellt und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Geschichte der Kirche St. Martin Orsbeck stellt darin neben Kriegen, Umweltereignissen oder der Volksschule einen Schwerpunkt dar.

Die zwei Ausstellungsräume mit einer jeweiligen Fläche von circa 16 Quadratmetern im Turmmuseum sind für die Älteren schwer zu erreichen, erläuterte Christoph Steffens, der die Schau maßgeblich umgesetzt hat, den Hintergrund. „Wir sind jetzt bei 80 Prozent“, beschrieb er bereits Erreichtes, „da die Mittel aus dem Förderprogramm ‚NRW-Heimat-Scheck‘ bis Ende 2019 zur Verfügung stehen, müssen wir sie bis dahin nutzen.“ 32 Banner haben sie schon erstellt, und die Ausstellung wird weiter wachsen. „Wir versuchen, Geschichte zu erhalten und arbeiten eng mit dem Heimatverein Wassenberg und anderen Akteuren zusammen“, erzählte er. Hatten sie mit Orsbeck-Luchtenberg angefangen, gehen sie mittlerweile auf das ehemals Wassenberger Land über. Zu erzählen und zu erklären, ist dabei ein Ziel. Und es sei wichtig, Wissen zu erhalten, auch für die nachfolgenden Generationen. So haben sie auch festgestellt, wie viel Einfluss Brauchtum auf das heutige Zusammenleben hat. Sprüche prägen es genauso wie die Einstellung der Großelterngeneration, sparsam zu sein. Dabei ist die mobile Ausstellung „Orsbeck-Luchtenberg 2.0“ ausleihbar und kann von Grundschulen und weiteren Interessierten genutzt werden.

Die Inhalte haben die Akteure in Kapiteln aufbereitet. Steht zum einen die Geschichte der Kirche St. Martin Orsbeck – eines der ältesten Bauwerke und auch eine der ältesten christlichen Kultstätten des gesamten Heinsberger und Wassenberger Landes – im Mittelpunkt, geht es unter weltlichen Aspekten um unterschiedliche Ereignisse. Der „Holländische Krieg 1672 bis 1678“ spielt ebenso eine Rolle wie „Die Schlacht an der Rur“ von 1794. Darüber hinaus hatte eine Kraut- und Kartoffelfäule „Die große Hungersnot 1846“ ausgelöst: In ganz Europa waren die Auswirkungen zu spüren und sie löste eine Auswanderungswelle aus Irland nach Amerika aus. Weitere Themen sind „Die Orsbecker Rurfähre und Rurbrücke(n)“, „Das Brauchtum“ oder „Sagen, Mythen und Märchen im Wassenberger Land“. Viele generelle deutsche Probleme vergangener Zeiten fänden sich in den Darstellungen wieder, betonte Christoph Steffens. Mit der Schau versuchten die Macher auch, die Jugend an die (Orts-)Geschichte heranzuführen. Zusätzlich gibt es Bücher, für deren Konzept, Realisation und Druck er verantwortlich war. Es handelt sich um abgeschriebene Originalliteratur wie die Bürgermeisterchroniken oder Feldpostbriefe sowie um Abhandlungen zur Orsbecker Wallfahrt sowie um Gaunergeschichten. Sie sind im Pfarrbüro erhältlich.

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