Neues Event in Wassenberg Vorleseabend beim Optiker: Poes „Augengläser“

Wassenberg · Mit einem einem besonderen Event beschreiten Bücherkiste und Stadtmarketing Wassenberg neue Wege: Vorlesen bei Gewerbetreibenden mit thematisch passender Literatur.

 Vorlesen in einem Geschäft oder bei einem Verein: In Wassenberg startet eine neue Reihe, beginnend beim Optiker Klingenhäger & Jägers.

Vorlesen in einem Geschäft oder bei einem Verein: In Wassenberg startet eine neue Reihe, beginnend beim Optiker Klingenhäger & Jägers.

Foto: Johannes Bornewasser

Die Projektgruppe des Stadtmarketing Wassenberg, die vor mehr als zehn Jahren entstanden und immer noch aktiv ist, will konzeptuell neue Wege gehen und auch mit Gewerbetreibenden oder Vereinen in Wassenberg gemeinsame Aktionen durchführen. Gedacht ist dabei an eine Lesereihe, die sich thematisch eng an das jeweilige Gewerbe oder  den Verein anlehnt und dessen Bedeutung dadurch hervorhebt.

Zum Auftakt ist es die Augenoptik, der mit Edgar Allan Poes Groteske „Die Augengläser“ (in anderer Übersetzung „Die Brille“)  auf literarische Weise Aufmerksamkeit geschenkt wird – Ursula Kurzweg liest am Mittwoch, 7. November, 19 Uhr, bei Optik Klingenhäger & Jägers, Gladbacher Straße 5a, in Wassenberg-Oberstadt. „Wir hoffen, dass es dabei zu inspirierenden Begegnungen mit Vorlesetalenten unserer Stadt, mit dem Umfeld unseres Gewerbes und mit anspruchsvollen Autoren aus Gegenwart oder Vergangenheit kommt“, erklärt Irmgard Stieding von der Bücherkiste.

Poes skurrile Erzählungen  laden geradezu ein, einen solchen Versuch zu wagen, mit Titeln wie „Der Geschäftsmann“ (die Geschäftswelt allgemein),   „Der Atemverlust“ (medizinische Einrichtungen), „Bonbon“ (Einrichtungen des Nahrungs- und Genussmittelgewerbes) oder auch  „Disput mit einer Mumie“ (Bestattungswesen). „Diese Erzählungen seien hier nur beispielhaft genannt, denn wir wollen uns keineswegs auf Poe beschränken“, so Stieding.  Aber gerade gutes Sehen ist aktuell ein Top-Thema: Fast jeder kennt das Phänomen: Die Augen brennen, jucken, tränen, sind gerötet. Das kommt, weil wir  täglich intensiv und viele Stunden lang auf Bildschirme und Displays von PC, Tablet oder Smartphone schauen. Der digitaler Sehstress fordert  seinen Tribut. Gottseidank sei Eitelkeit heute kein Hinderungsgrund mehr – wie noch zu Poes Zeiten:

In Poes Groteske weigert sich ein junger Mann, seiner Kurzsichtigkeit wegen eine Brille zu tragen, weil das, wie er meint, sein gutes Aussehen beschädigt. Da trifft ihn wie ein Blitzschlag die Liebe auf den ersten Blick. Nach der Heirat erlebt der junge Mann allerdings eine Riesenüberraschung…

Irmgard Stieding lädt zu diesem besonderen neuen Event ein: „Freuen wir uns also auf einen spannenden Leseabend mit dem bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Romantik, der durch seine Gedichte und düster-makabren Erzählungen großen Einfluss auf die europäische Literatur hatte.“ Geboren wurde Poe 1809 in Boston. Er starb nach vielen Höhen und Tiefen, zuletzt völlig der Trunksucht verfallen, im Jahr 1849 in Fordham bei New York.

((RP))
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort