Wassenberg VKEL stellt Frage nach der Zukunftsfähigkeit

Wassenberg · Zum letzten Mal richtet die Vereinigung der Karnevalsgesellschaften der Erkelenzer Lande das BDK-Turnier aus.

Zum 13. Mal findet am nächsten Wochenende in Erkelenz das offene Qualifikationstanzturnier des Bundes Deutscher Karneval statt - es ist gleichzeitig das letzte Mal, dass die Tänzer in Erkelenz um den Einzug zum Halbfinale der Deutschen Meisterschaft kämpfen. Das gab Bernd Heiss, der Vorsitzende der Vereinigung der Karnevalsgesellschaften der Erkelenzer Lande (VKEL), bei deren Herbstversammlung in Wassenberg bekannt. "Heute fällt es mir nicht mehr schwer, das zu akzeptieren", sagte Heiss, der dennoch keinen Hehl daraus machte, dass die Entwicklung im Grunde genommen schmerzlich ist.

Die Starterzahlen sind nicht ausschlaggebend. Im Gegenteil. Denn nach wie vor nehmen die Solisten und Garden sehr weite Anreisen (unter anderem aus Westfalen und Süddeutschland) nach Erkelenz in Kauf, um sich weiter in Richtung Deutsche Meisterschaft zu tanzen. Dies unterstreicht klar den Stellenwert des Erkelenzer Turniers, welches einen guten Ruf genießt und übrigens vom Verband der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise (VKAG) veranstaltet wird. In der Vereinigung der Karnevalsgesellschaften der Erkelenzer Lande als Ausrichter des zweitägigen Turniergeschehens hatte der VKAG stets einen zuverlässigen Partner an seiner Seite.

"Das Problem liegt einfach darin begründet, dass uns die Vereine fehlen, die bereit sind, sich rund um das Turnier helfend einzubringen", sagte Heiss. War es gute Sitte, die VKEL-Mitgliedsgesellschaften in die Mitarbeit einzubinden, so ist die Suche nach eben diesen helfenden Händen immer schwieriger und mittlerweile erfolglos geworden. Heiss erklärte: "Der VKEL-Vorstand hat für das kommende Wochenende sogar schon aus dem privaten Kreis Helfer organisiert. Das kann aber nicht die Zukunft sein, so dass wir den VKAG darum gebeten haben, ab dem nächsten Jahr einen neuen Ausrichter zu suchen." Mit dem Wegfall des Qualifikationstanzturnieres spart die VKEL zwar viel Arbeit ein, doch auf der anderen Seite gehen dem Verband damit künftig wichtige Einnahmen verloren.

Dies ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem die VKEL zu kämpfen hat. Schwierig geworden ist es auch, Vorstandsposten zu besetzen. Spätestens 2018 will deren Vorsitzender Bernd Heiss keine neue Amtszeit beginnen - das hat er allerdings nicht erst bei der Herbstversammlung bekanntgegeben, sondern bereits vor langer Zeit. Ein Kandidat, der seine Nachfolge antreten will, ist derweil noch längst nicht in Sicht. Aktuell nicht besetzt ist bereits der Posten des Jugendobmanns/der Jugendobfrau, und demnächst wird auch Juryobfrau Petra Dohmen dem VKEL-Vorstand nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der VKEL beantwortet Vorsitzender Bernd Heiss in der Herbstversammlung, die in Wassenberg stattfand, so: "Wir sollten zwar nicht ganz schwarz sehen, aber wir müssen uns in der Tat ernsthaft Sorgen machen, wie es weitergeht."

Zumindest mit dem VKEL-Tanzturnier geht es weiter. Dieses findet am 22. Oktober in Wassenberg statt, am 26. November bittet die VKEL dann - ebenfalls in Wassenberg - zum stets gut besuchten Verbandsabend. Und zuvor noch wird am 24. und 25. September in Erkelenz ein letztes Mal das offene Qualifikationstanzturnier des Bundes Deutscher Karneval ausgetragen.

(RP)
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