In Waldfeucht aus Eifersucht erstochen Für Mord dreimal lebenslänglich und siebeneinhalb Jahre

Kreis Heinsberg · Es war ein Auftragsmord aus Eifersucht: Ein 27-Jähriger wurde in Waldfeucht mit 52 Messerstichen getötet. Jetzt verurteilte das Landgericht Aachen vier Angeklagte wegen Mordes: dreimal lebenslänglich, beim Haupttäter mit besonderer Schwere der Schuld, einmal sieben Jahre und sechs Monate Haft.

 In einem Gewerbegebiet in Waldfeucht ließen die vier Täter das Opfer nach der brutalen Messerattacke am Straßenrand liegen. Der Mann wurde nur 27 Jahre alt.

In einem Gewerbegebiet in Waldfeucht ließen die vier Täter das Opfer nach der brutalen Messerattacke am Straßenrand liegen. Der Mann wurde nur 27 Jahre alt.

Foto: Uwe Heldens

Wegen enttäuschter Liebe wurde ein 27-Jähriger am 2. Oktober 2018 in Waldfeucht ermordet. Gestern sprach das Landgericht Aachen das Urteil gegen vier Angeklagte. Alle drei damals erwachsenen Täter, heute 23, 24 und 27 Jahre alt, müssen lebenslänglich in Haft, ein heute 18-Jähriger wurde zu sieben Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Beim Haupttäter aus Wassenberg (23) erkannte das Gericht auf besondere Schwere der Schuld.

„Für das Gericht war es kein alltäglicher Fall“, sagte Landgerichts-Sprecher Thomas Birtel. „Dem Vorsitzenden Richter fiel es schwer, Worte zu finden, um diese brutale und sinnlose Tötung zu erklären.“ Es sei ein von langer Hand geplanter Mord gewesen, so Birtel. „Der Haupttäter hat die Trennung von der Ex-Freundin nicht überwunden und war entschlossen, deren neuen Freund zu töten.“ In der Absicht, die ehemalige Freundin allein für sich zu haben, war der damals 22-jährige überzeugt, das spätere Opfer stehe dem im Weg. Die einige Male aufgeschobenen Mordpläne wurden schließlich am 2. Oktober 2018 umgesetzt, gegen 23 Uhr wurde der 27-Jährige leblos an der Raiffeisenstraße in Waldfeucht gefunden.

Für den Auftragsmord hatte der Wassenberger drei Helfer angeheuert. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der noch jugendliche Täter die ersten Stiche gesetzt. Alle vier Angeklagten, die mit einem Auto zu dem Treffpunkt im Gewerbegebiet gefahren waren, verfrachteten das Opfer in den Kofferraum des Wagens, doch der Schwerverletzte konnte noch einen Fluchtversuch unternehmen. Daraufhin wurde er erneut attackiert und erlitt zahlreiche Messerstiche im Oberkörper. Die Tat konnten die Beamten der Mordkommission aus Mönchengladbach um Chefermittler Ingo Thiel auf einer Videoüberwachung sehen. Der 27-Jährige starb nach 52 Stichen und Schnitten. Die Täter ließen den jungen Mann an der Straße liegen. In dem Industriegebiet erinnert eine Gedenkstätte mit einem Kreuz, Kerzen und Blumen bis heute an die schreckliche Tat.

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