Bau der Umgehung B221n Umgehungsbau braucht länger Zeit

Wassenberg · Über die Kreisverkehre an der Überführung der Erkelenzer Straße/L 19 über die künftige Bundesstraße 221 neu rollt seit kurzem der Verkehr. Die Straßenarbeiten für das zweite Umgehungsteilstück werden im Juli beginnen.

 Die Kreisverkehre an der künftigen Überführung der L 19/Erkelenzer Straße über die neue Bundesstraße 221 zwischen Gerderath und Myhl sind seit kurzem befahrbar.

Die Kreisverkehre an der künftigen Überführung der L 19/Erkelenzer Straße über die neue Bundesstraße 221 zwischen Gerderath und Myhl sind seit kurzem befahrbar.

Foto: Uwe Heldens

Gerade werden die Umfahrungsstraßen am großen Knotenpunkt der neuen Umgehungsstraße B221 zwischen Myhl und Gerderath beseitigt, seit kurzem rollt der Verkehr über die Kreisverkehre. Damit können die Erdarbeiten für die Fahrbahn, die in Tieflage unter der Brücke verlaufen wird, beginnen, wie Markus Reul vom Landesbetrieb Straßenbau informiert.

Bislang sieht man zwar die kahlgeschlagene Schneise für das zweite Teilstück der Umgehung zwischen den Landstraßen 19 und 117, aber noch nichts von Erdarbeiten. Das werde sich ab Juli ändern, die Unterzeichnung des Vergabevertrags stehe kurz bevor, sagt Reul.

Im Bau beziehungsweise fast fertig sind seit einigen Monaten drei Brücken in diesem Teilstück: Bald fertig sind die Überführungen zweier Wirtschaftswege südöstlich von Myhl, der Brückenbau über die K9/Altmyhler Straße dauert wohl noch bis September. Die Aufträge für die beiden letzten Brückenbauten Richtung L117 über den Waldweg und die ehemalige Bahnlinie würden, so Reul, zusammengefasst mit der anstehenden Vergabe des Straßenbaus. Die Asphaltarbeiten werden erst im nächsten Jahr beginnen.

Gleichwohl sind die Straßenbauer optimistisch, die Straße im Spätsommer 2019 freigeben zu können. Vielleicht werde es auch Jahresende, wird aber schon mal vorsichtig eingeräumt. Denn: „Man weiß nie, was einem bei den Erdarbeiten für Trassen in Tieflage erwartet“, sagt Markus Reul. Und er berichtet von unvermutetem Wasser in Erdschichten oder kohlehaltigen Bodenschichten, die speziell entsorgt werden müssen. Arbeiten, die Zeitverzögerungen mit sich bringen können, so wie es die Straßenbauer im oberen Straßenteilstück erlebt hätten, das sich zwischen Wildenrath und der L19 schon als Asphaltband durch die Landschaft zieht.

Die drei Brückenbauten im nördlichen Trassenverlauf sind fertig. Die Straßendeckschicht fehlt noch, sie soll später möglichst gemeinsam mit dem restlichen Straßenteilstück aufgetragen werden, um unnötige Baunähte zu verhindern, erläutert Reul.

Ursprünglich sollte die Umgehung B221n, für die im Dezember 2015 der erste Spatenstich erfolgte, Ende 2018 fertig sein. Wenn sich dies auch verschieben dürfte, es geht immerhin vorwärts. Und das sehen viele Wassenberger Bürger mit Erleichterung. Stoßstange an Stoßstange schieben sich derzeit noch zu manchen Tageszeiten die Wagen durch die B221 im Ortskern der Stadt, wenn auch seit Ende 2017 teilweise nur noch in Einbahnrichtung, und zwar auf der bereits verkehrsberuhigten Graf-Gerhard-Straße, die bekanntlich im Vorfeld der Umgehungsfreigabe umgestaltet werden darf. Einer Verödung der Innenstadt durch Bau-Sperrungen nach Fertigstellung der Umgehung soll so entgegengewirkt werden.

Die Wassenberger Ortsumgehung ist der Dauerbrenner in Sachen Verkehrsplanung, der die Stadt seit rund vier Jahrzehnten umtreibt. Vor dem Planfeststellungsbeschluss hatten etliche Umplanungen und Diskussionen zum Trassenverlauf mit Nachbarstädten und Umweltschützern für immer neue Verzögerungen gesorgt.

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