Theaterverein Almenrausch Hexerei in einem Effelder Mietshaus

Wassenberg · Die Mitglieder des Theatervereins Almenrausch beschäftigen sich in ihrer aktuellen Inszenierung mit geheimnisvollem Voodoo-Kult. Ein Großteil der Einnahmen kommt einem Kinderhospiz zugute. Wir sind zu Gast bei einer Probe.

 Das Ensemble des Effelder Theatervereins Almenrausch bei den Proben für das neue Stück.

Das Ensemble des Effelder Theatervereins Almenrausch bei den Proben für das neue Stück.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Mystische Musik erklingt, Doris (gespielt von Ute Staas), Mathilde (Katja Schöler) und Helga (Verena Schröders) hantieren mit Weihrauch und Kerzen. Vermieterin Hannelore (Gaby Forger-Pommerening) hat ihre drei Freundinnen zu sich bestellt, um mit Hilfe eines geheimnisvollen Voodoo-Zaubers für gewisse Veränderungen im Berufs- und Privatleben zu sorgen. „Hallooo, ist jemand hier?“ vergewissert sich Vermieterin Hannelore. Wie besessen sticht Helga auf die mitgebrachte Voodoo-Puppe ein, der sie ein selbstgemaltes Gesicht ihres ungeliebten Chefs verpasst hat. Eine Gehaltserhöhung soll durch die magische Praxis afrikanischen Ursprungs für sie dabei herausspringen. „Und Kopfschmerzen wären auch nicht schlecht für den Anfang“, lacht Helga hämisch in Gedanken an ihren verhassten Vorgesetzten.

„Hexerei im Mietshaus“ heißt die urkomische Komödie in drei Akten aus der Feder von Anke Kemper, die zurzeit beim Effelder Theaterverein Almenrausch auf dem Spielplan steht. Im Vereinshaus an der Bruchstraße wird immer montagabends abends geprobt. Der Text sitzt. Aber die Kulisse muss noch geplant werden. Almenrausch-Regisseur Heiko Holland-Moritz versammelt „seine“ Truppe am großen Tisch im Vereinsraum, der Treffpunkt für die wöchentlichen Proben-Abende ist. Mit Filzstiften fertigt er eine grobe Skizze an. Für die Wohnung der beiden Junggesellen Torsten Schmitz (Stefan Laprell) und Klaus Wuttke (Frank Virnich) will Toni Eyßen, der in die Rolle des neugierigen Hausmeisters Krümpelmann schlüpft, seine alte Küchenzeile zur Verfügung stellen. Geradezu unverschämt: Vermieterin Hannelore kennt keine Skrupel, dringt für die Voodoo-Zaubereien mit ihren drei Freundinnen in die Wohnung der beiden berufstätigen Männer ein. „Ich schaue nach dem Rechten, das darf ich als Vermieterin“, meint sie frech. Sie will die eigenen vier Wände schonen, falls etwas schief geht.

Warum Gaby Forger-Pommerening das Stück ausgewählt hat? „Weil es gut zu Effeld passt“, antwortet die Hobbymimin überzeugt. „Ich kann mir vorstellen, dass es bei uns im Ort tatsächlich einige Hausfrauen gibt, die sich mit geheimem Voodoo-Zauber beschäftigen“, scherzt sie augenzwinkernd. Bis zur Premiere am Freitag, 22. November, 19.30 Uhr, muss noch viel organisiert werden. Die Schnecke, die geopfert werden soll, will Verena Schröders aus braunem Knetgummi formen, Ute Staas besorgt grünen Schleim im Spielwarengeschäft. Fotos von nackten Frauen, eine Dartscheibe und ein alter Röhrenfernseher für die Junggesellenbude der zwei Herren. Ein Kühlschrank wäre auch nicht schlecht.

Seit Ostern laufen beim Effelder Theaterverein Almenrausch die Proben für die neue Inszenierung. Wie in jedem Jahr wollen die neun Darsteller einen Großteil ihrer Einnahmen an das Kinderhospiz Balthasar in Olpe spenden.

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