AWO-Aktionstag Stadtgeschichte für Kinder erzählt

Wassenberg · Kinder werden von Sepp Becker durch Wassenberg geführt. Das alte Feuerwehrhaus, die Burg und zwei Sagen fanden sie während des Awo-Aktionstags besonders spannend.

 Sepp Becker führte am Mittwoch Kinder der AWO-Kita Wassenberg und deren Eltern durch die Stadt und erläutert kindgerecht die historischen Gebäude, wie hier das ehemalige Feuerwehrhaus an der Straße „Am Buir".

Sepp Becker führte am Mittwoch Kinder der AWO-Kita Wassenberg und deren Eltern durch die Stadt und erläutert kindgerecht die historischen Gebäude, wie hier das ehemalige Feuerwehrhaus an der Straße „Am Buir".

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Zu einer bundesweiten Aktionswoche hatte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgerufen, und das galt auch für die Einrichtungen im Kreis Heinsberg. Die Themenfindung lag bei den jeweiligen Häusern, und beim AWO-Kindergarten in Wassenberg hatte man die Idee, eine historische Wanderung durch Wassenberg zu machen. Diese führte der Vorsitzende des Heimatvereins, Sepp Becker.

„Es war ein offenes Angebot für alle Altersklassen, und wir sind froh, dass sich so viele Eltern mit ihren Kindern angemeldet haben“, sagte Erzieherin Nicole Moll. Und so wurde zweimal gewandert, um die Gruppe nicht zu groß werden zu lassen. Acht Kindergarten-Kinder, sieben Mütter, ein Vater und einige kleine Geschwister bildeten die erste Gruppe, die von Sepp Becker auf dem Vorplatz der Kreissparkasse in Empfang genommen wurde. Becker bewies schnell, dass er nicht nur Erwachsene durch die Stadt führen kann, sondern auch kindgerecht die Historie verpacken kann.

Das Eis war schnell getaut, und die Kleinen brabbelten drauf los und stellten ihre Fragen. Eine erste Begeisterungswoge kam auf, als die Gruppe vor einem alten Gebäude an der Straße „Am Buir“ stand, das ein Wappen mit zwei Helmen und zwei Äxten ziert. Die Frage Beckers, was das wohl einmal gewesen sein könnte, ertönte es gleich aus mehreren Kinderstimmen: „Feuerwehr!“ Und damit lagen die Kinder goldrichtig. In der Tat standen sie vor dem ersten Wassenberger Feuerwehrhaus. „Damals musste man das Wasser noch pumpen. Und die Wagen wurden teilweise von Pferden gezogen“, erklärte Becker den staunenden Kindern. Ebenso überrascht zeigten sich einige der kleinen Wanderer über den Brunnen schräg gegenüber, nachdem sie erfahren hatten, dass sich die Menschen früher dort gewaschen haben. „Ohne Seife und Wasserhahn?“, fragte ein Mädchen erstaunt.

Nachdem die Kleinen einige Fakten über Graf Gerhard gehört hatten, erklärte Becker ihnen auch, wer Oscar von Forckenbeck war und warum ein großes Haus in Wassenberg nach ihm benannt ist. Der Wassenberger Historiker bezog aber auch immer wieder die Eltern mit ein, denn auch für sie war manches neu und überaus interessant. So wussten die meisten nicht, dass der Immunitätsbogen im Schatten der Kirche St. Georg früher die Grenze zwischen der kirchlichen und weltlichen Gesellschaft bildete.

Ganz hoch im Kurs stand bei den Kindern die Burg. Mit viel Gelächter und fröhlichem Gejaule wurden die Stufen erklommen, und nicht nur die Kindergartenkinder waren von der Aussicht begeistert. „Ich arbeite schon im elften Jahr als Erzieherin in Wassenberg, war aber noch nie hier oben“, sagte die Kleingladbacherin Nicole Moll. Zum Abschluss und Höhepunkt erzählte Sepp Becker dann zwei Sagen über den Burgstein. Beide brachte er spannend und fesselnd vor – und die kleine Meute war mucksmäuschenstill.

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